DeepSkyStacker

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Version vom 24. Oktober 2015, 16:48 Uhr von Escho (Diskussion | Beiträge) (Neu angelegt: deepskystacker mit Opensuse sinnvoll zum Laufen bringen)
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Diese Beschreibung wurde mit folgenden Distributionen getestet:

OpenSuse 13.2 (64Bit)


Der DeepSkyStacker und OpenSuse, manchmal gar nicht so einfach...

Einleitung

Ich hab ein Hobby, das heißt Astronomie. Ich hab eine Spiegelreflex-Kamera, um die Sterne zu fotografieren. Ich hab ein Windows-Programm, um Sternfeldaufnahmen zu stacken. Und ich hab OpenSuse auf der Festplatte, also Linux.

Und damit hab ich ein Problem, denn Linux und Windowsprogramme sind nicht immer unbedingt die besten Freunde.

Warum Fotos stapeln?

Kameras haben die unangenehme Eigenschaft, neben Bildern auch eine Menge Schrott, sprich Rauschen und Hotpixels zu produzieren. Dieser Schrott kann zum grossen Teil durch das Stapeln identischer Aufnahmen verringert werden. Man kann dieses Stacking von Hand machen, die einzelnen Bilder passgenau übereinanderschieben und dann zum Beispiel mit GIMP addieren. Oder man kann das von dafür geeigneten Programmen machen lassen. Eines dieser Stapelprogramme ist der DeepSkyStacker. Und das ist ein Windowsprogramm.

wine

Dank wine kann man Windowsprogramme auch unter Linux laufen lassen. Einige laufen damit problemlos, bei anderen hast du keine Chance. Und manche funktionieren zwar, aber mit Macken. Zu dieser dritten Art gehört der DeepSkyStacker.

Der DeepSkyStacker ist ein Programm, mit dem man astronomische Aufnahmen stapeln kann. Es ist prädestiniert für Sterne, Galaxien, Nebel, Sternhaufen etc. Für Sonne, Mond und Planeten kann es nicht benutzt werden, dafür gibt es andere Programme. Ich hab eine Zeitlang gebraucht, um DeepSkyStacker unter Linux so zum Laufen zu bekommen, daß ich damit auch was anfangen kann. Diesen Weg möchte ich schildern.

Start

DeepSkyStacker mit wine starten

Startbildschirm

Im Startbildschirm folgende Aktionen durchführen:

  • Lightframes öffnen
  • Darkframes öffnen, so vorhanden
  • Flatframes öffnen, so vorhanden
  • Dark/Flatframes öffnen, so vorhanden
  • Alles auswählen
  • Ausgewählte Bilder registrieren

Nun erscheint ein Dialogfeld mit einem nichtidentifizierbaren Inhalt. Glücklicherweise ist ein OK-Knopf mit drinnen. Also: OK drücken und man landet in den Registrierungs-Einstellungen.

Registrierungs-Einstellungen

Registrierungseinstellungen - Aktionen

  • Automatische Hotpixel-Erkennung
  • Nach der Registrierung stacken
  • ...die besten 100%...
  • evt. Registrieren bereits registrierter Bilder

Registrierungs-Einstellungen - Erweitert

  • Sternerkennung-Schwellenwert festlegen (evt. Anzahl berechnen)

Noch nicht auf OK drücken, sonst kommt nur Unsinn raus, zuerst müssen die Stacking Parameter eingestellt werden. Man darf es nicht für selbstverständlich ansehen, daß, wie unter Windows, die Parameter sinnvoll hinterlegt sind. Teilweise werden die Default-Einstellungen einfach nicht gemacht, sondern müssen explizit ausgewählt werden. Also:

Stacking-Parameter

Es erscheint wieder so ein unidentifizierbares Dialogfeld mit nem OK-Knopf drin. Diesen OK-Knopf drücken!

Stacking-Parameter - Ergebnis

  • RGB-Kanäle am Endbild ausrichten (um Farbsäume zu minimieren)

Stacking-Parameter - Light

  • Durchschnitt (Additionsmethode der Lightframes). Vergisst man, her etwas anzuwählen, kommt ein schwarzel Bild raus

Stacking-Parameter - Dark

  • Median (Additionsmethode der Dunkelbilder für die Hotpixel-Korrektur)

Stacking-Parameter - Flat

  • Median (Additionsmethode der Weißbilder für die Korrektur der Vignettierung)

Stacking-Parameter - Zwischenbilder

  • Alle Haken entfernen
  • Zwischenbilder als tiff-Datei speichern

Stacking-Parameter - Ausgabe

  • <Dateilisten-Name>.tif

Unerwartete Ergebnisse

wählt man bei den Stacking-Parametern "Zwiwchenbilder" und "Ausgabe" andere Werte, dann kann es sein, daß das Stacking-Ergebnis als defekte fits- oder tiff-Datei herauskommt. Ich hab noch keine reproduzierbare Konstanz dieses Verhaltens erkennen können. Ich hab aber herausgefunden, daß für mich mit den angegebenen Einstellungen eine korrekte Tiff-Datei herauskommt. Diese Datei, heißt Autosave.tif, obwohl eigentlich was anderes eingestellt war. Egal, Hauptsache, die Datei funktioniert.

Abschluss der Einnstellungen

Also. den Parameter-Dialog mit OK abschließen. Dann den Registrierungsdialog imit OK abschließen Nun werden die vorgesehenen Stacking-Schritte angezeigt. Überprüfen und OK drücken

Und los geht´s. Es wird gestacked.

Nach Beendigung des Vorgangs kann die Dateiliste gespeichert werden, Dann ist eine spätere Wiederholung des Stapelvorgangs einfacher (falls nochwas optimiert werden muß)

Die Ergebnis-Datei

Die resultierende Datei Autosave.tif enthält das Stacking-Ergebnis. Es handelt sich um ein tif-file mit einer Farbtiefe von 32 Bit pro Kanal! Das Format ist floatingpoint. Damit kann die Datei nicht von jedem Bildbearbeitungsprogramm geöffnet werden. Ich verwende darktable, das mit diesem Dateiformat zurechtkommt.

Verlorene Einstellungen

Alle diese gemachten Einstellungen werden bei mir nicht gespeichert. Will ich die nächste Bilderserie stapeln, muß ich alle Einstellungen wieder von Neuem eingeben bzw. überprüfen.

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