Linux

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Das Linux- Maskottchen ist ein Pinguin namens Tux

Linux (oder auch GNU/Linux) ist ein freies Multiplatform-Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer, das Unix ähnlich ist. Erstmals eingesetzt wurde Linux 1991.

Das aus verschiedenen Teilen bestehende Betriebssystem wird von Softwareentwicklern auf der ganzen Welt weiterentwickelt, die an den verschiedenen Projekten mitarbeiten. Daran sind sowohl Unternehmen wie auch Non-Profit-Organisation en und Einzelpersonen beteiligt, die dies als Hobby betreiben. Im praktischen Einsatz werden meist sogenannte Linux Distributionen genutzt, in denen verschiedene Software zu einem fertigen Paket zusammengestellt wird.
Es gibt eine Vielzahl von Linux Distributionen, aber stets nur eine Version des aktuellen Kernels. Jede Distribution enthält somit Linux bzw. den Linux-Kernel. Allerdings passen viele Distributoren diesen Kernel mehr oder weniger für ihre Zwecke an. Der Kernel von openSUSE ist mit vielen Patches versehen, und j.engelh hat diesem noch einige weitere hinzugefügt.

Die Einsatzbereiche von Linux sind vielfältig und umfassen unter anderem die Nutzung auf Desktop-Computer Desktop-Rechnern , Host (Informationstechnik) Servern , Mobiltelefon en, Routern, Multimedia-Endgeräten und Supercomputer n. Dabei variiert die Verbreitung von Linux in den einzelnen Bereichen drastisch. So ist Linux im Server-Markt eine feste Größe, während es auf dem Desktop bisher nur eine geringe Rolle spielt. Ebenfalls spielt die wirtschaftliche und geographische Lage einer Region eine wichtige Rolle. So planen vor allen Dingen südamerikanische Schwellenländer den verstärkten Einsatz von Linux. <ref>Thomas C Green: MS in Peruvian open-source nightmare auf theregister.co.uk, 19 Mai 2002</ref> <ref>Ingrid Marson: Brazil to mandate open source use auf ZDNet UK, 27 April 2005</ref>

Geschichte

Entwicklungen im Vorfeld

Das 1983 von Richard Stallman ins Leben gerufene GNU-Projekt hatte das Ziel, ein UNIX-ähnliches, POSIX-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwar war bereits Anfang der 90er Jahre eine ansehnliche Menge von Software geschrieben worden, doch steckte der eigentliche Betriebssystem-Kern noch in einer frühen Phase und entwickelte sich nur langsam. Die ebenso freie Berkeley Software Distribution, die sich in den 80er Jahren entwickelt hatte, war in einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verwickelt und war aus diesem Grund ebenso keine Alternative als freies Betriebssystem. Damit stand Anfang der Neunziger kein vollständiges, freies System zur Verfügung, welches für Entwickler interessant gewesen wäre.

Historische Entwicklung

1991 begann Linus Torvalds in Helsinki (Finnland) mit der Entwicklung einer Terminal-Emulation, um unter anderem seinen eigenen Computer besser zu verstehen. Mit der Zeit merkte er aber, dass sich das System immer mehr zu einem Betriebssystem entwickelte und kündigte es daraufhin im Usenet für das Betriebssystem Minix (Betriebssystem) Minix , comp.os.minix an. <ref>Archivversion des Postings zur Ankündung von Linux auf der Minux Liste</ref> Im September desselben Jahres sollte das System dann auf einem Server den Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Da der damalige Server-Administrator mit dem von Torvalds vorgesehenem Namen Freax nicht einverstanden war, stellte jener es stattdessen in einem Verzeichnis mit dem Namen Linux zur Verfügung. Torvalds war aus eigener Bescheidenheit gegen die Namensgebung, doch nach eigener Aussage musste er eingestehen, dass Linux einfach ein besserer Name war.

Linux wurde zu dieser Zeit noch unter einer eigenen Lizenz veröffentlicht, welche die kommerzielle Nutzung nicht erlaubte. Schnell merkte Torvalds aber, dass diese hinderlich war, und entschied sich dazu, allen Entwicklern möglichst großen Freiraum zu geben. Er und seine Mitautoren stellten daraufhin 1992 Linux unter die GNU General Public License GNU GPL . Somit konnte man Linux in GNU integrieren und dies als das erste freie Betriebssystem vertreiben. Dieser Schritt machte das System für eine noch größere Zahl von Entwicklern interessanter, da es für diese die Modifizierung und Verbreitung vereinfachte. 1996 kündigte Torvalds an, dass er einen Pinguin als Maskottchen für Linux haben wolle, und schrieb einen Wettbewerb aus, aus dem schließlich der populäre Tux (Maskottchen) Tux hervorging.

Der am 12. Oktober 1994 entdeckte Asteroid Linux (Asteroid) (9885) Linux wurde nach dem Linux-Betriebssystem benannt.

Die Bezeichnung GNU/Linux

Die Bezeichnung Linux wurde von Torvalds anfänglich nur für den von ihm geschriebenen Kernel genutzt. Dieser wurde anfänglich auf Minix verwendet. Nachdem Torvalds und die anderen Linux-Autoren 1992 Linux unter der GPL vertrieben, wurde der Kernel in GNU integriert. Diese GNU-Variante wurde schnell zur meist genutzten Variante, da es zu dieser Zeit keinen funktionierenden freien Kernel gab. Als Torvalds und seine Anhänger später auch das gesamte Betriebssystem als Linux bezeichneten, versuchte der Gründer des GNU-Projekt s, Richard Stallman , bald, den Namen GNU/Linux durchzusetzen, um der Rolle von GNU eine in seinen Augen angemessene Geltung zu verschaffen. Diese Forderung stieß auf unterschiedliche Reaktionen. Während das GNU-Projekt und das Debian -Projekt den Namen annahmen, lehnten die meisten Entwickler und anderen Linux-Distributoren dies ab oder widersetzten sich deutlich. Begründet wurde dies einerseits mit Bequemlichkeit, weil der Name Linux als einfacher angesehen wurde, und andererseits mit dem Hinweis, dass mittlerweile eine beachtliche Menge der mit Linux ausgelieferten Software nicht aus dem GNU-Projekt stamme.

Entwicklung heute

Die Entwicklung des Linux-Kernels wird noch immer von Torvalds organisiert. Dieser ist dafür bei der gemeinnützigen Linux Foundation angestellt. Andere wichtige Entwickler werden oft von verschiedenen Firmen bezahlt. So arbeitet z.B. Andrew Morton im Auftrag von Google am Linux-Kernel.

Gleichzeitig neben der reinen Kernel-Entwicklung haben sich aber auch andere Projekte um Linux gesammelt, die es für eine größere Nutzerzahl interessant gemacht haben. So ermöglichen die graphischen Benutzeroberflächen wie K Desktop Environment KDE oder GNOME einen hohen Benutzerkomfort beim Einsatz als Desktop-System. Verschiedene auf den Desktop ausgelegte Linux Distributionen haben die Installation und Konfiguration von Linux so weit vereinfacht, dass sie auch von Anfängern problemlos gemeistert werden können.

Ebenso hat eine weltweite Entwickler- und Nutzergemeinde, gern auch Community genannt, eine Vielzahl an weiterer Software und Dokumentation rund um Linux erstellt, welche die Einsatzmöglichkeiten von Linux ausgedehnt haben. Hinzu kommt die zunehmende Unterstützung durch Hersteller Proprietär proprietärer Software, die ebenfalls mehr und mehr Programme für Linux anbieten. Dabei läuft die Entwicklung vor allen Dingen freier Programme sowohl in selbstorganisierten Projekten bestehend aus Freiwilligen, als auch in teilweise von Firmen unterstützten Stiftungen. Gemein ist allen Modellen, dass sie sich stark über das Internet vernetzt haben und dort einen Großteil der Organisation und Absprache treffen.

Streit um Linux

Schon früh kam es rund um Linux zum Streit. 1992 griff Andrew S. Tanenbaum Linux wegen eines aus seiner Sicht veralteten Designs und eines zu liberalen Entwicklungsmodells an. <ref>Archivversion des Postings von A. Tanenbaum: „LINUX is obsolete“</ref> Dabei übersah er aber den Ursprung von Linux, das ursprünglich geschrieben wurde, um einen speziellen Computer kennenzulernen. Später kam Tanenbaum erneut ins Spiel, als Ken Brown an seinem Buch Samizdat (Buch) Samizdat schrieb und nach Anhaltspunkten suchte, dass Linux nur eine Kopie von Unix sei. Tanenbaum nahm Linux diesmal in Schutz, wenn auch mit der Begründung, dass Linux ein zu schlechtes Design habe, als dass es abgeschrieben sein könne.

Anderen Streit gab es mit erklärten Konkurrenten. Schon früh wurden interne Microsoft-Dokumente (Halloween-Dokumente) bekannt, die aufzeigten, dass Linux die größte Gefahr für Windows sei. Später begann Microsoft mit einer Kampagne, um Windows bei einer Gegenüberstellung mit Linux technisch wie wirtschaftlich gut aussehen zu lassen. Während die Community diese Kampagne recht gelassen sah, starteten vor allen Dingen Firmen im Linux-Umfeld Gegenkampagnen. Im Herbst 2006 aber kündigten Microsoft und Novell an, im Bereich von Interoperabilität und Patentschutz zusammenzuarbeiten, um so die Zusammenarbeit der einzelnen Produkte zu verbessern. Dies wurde eher negativ von Linux-Usern aufgefasst, da diese meistens grundsätzlich gegen Microsoft und desssen proprietären Programmen sind.

Ein anderer Konkurrent, der Unix-Hersteller SCO, erhob wiederum 2003 den Vorwurf, dass bei IBM angestellte Linux-Entwickler Code von SCOs Unix in Linux kopiert hätten. Der Prozess, der im Jahr 2007 noch immer andauert, wird im Artikel SCO gegen Linux chronologisch dokumentiert.

Ebenfalls machte das Markenrecht Linux schon früh zu schaffen. So ließen einige Privatpersonen Mitte der 90er den Namen Linux auf sich eintragen, was Torvalds nur mit viel Hilfe wieder rückgängig machen konnte. Er übertrug die Verwaltung der Markenrechte an das Linux Mark Institute, welches wiederum im Jahr 2005 auffiel, als es die Lizenzen für den Markenschutz auf bis zu 5000 Dollar pro Jahr festlegte. Diese Summe brachte vor allen Dingen die Gemüter vieler Community-Projekte in Wallung, woraufhin sich Torvalds genötigt fühlte, in einem offenen Brief Stellung zu nehmen und klarzustellen, dass das Geld schlichtweg benötigt wird, damit das gemeinnützig arbeitende Linux Mark Institute seine eigenen Kosten decken kann.

Der Kernel

Hauptartikel: Linux (Kernel)

Grundlegende Technologie

Die Bezeichnung Linux wurde von Linus Torvalds anfänglich nur für den Betriebssystemkern Kernel genutzt, der Software eine Schnittstelle zur Verfügung stellt, mit der sie auf die Hardware zugreifen kann, ohne sie genauer zu kennen. Der Linux-Kernel ist ein in der Programmiersprache C (Programmiersprache) C geschriebener Monolithischer Kernel monolithischer Betriebssystemkern , der es ermöglicht, nur die für die jeweilige Hardware nötigen Gerätetreiber Treiber zu laden. Der Kernel übernimmt auch die Zuweisung von Prozessorzeit und Ressourcen zu den einzelnen Programmen, die auf ihm gestartet werden. Bei den einzelnen technischen Vorgängen orientiert sich das Design von Linux stark an seinem Vorbild Unix .

Der Linux-Kernel wurde zwischenzeitlich auf eine sehr große Anzahl von Hardware-Architekturen portiert. Das Repertoire reicht von eher exotischen Betriebsumgebungen wie dem iPAQ -Handheld-Computer oder gar Digitalkamera s bis hin zu Großrechnern wie IBMs zSeries und neuerdings auch Mobiltelefonen wie dem Motorola A780 . Trotz Modulkonzept blieb die monolithische Grundarchitektur erhalten. Die Orientierung der Urversion auf die verbreiteten x86-Prozessor x86 - Personal Computer PC s führte früh dazu, verschiedenste Hardware effizient zu unterstützen und die Bereitstellung von Treibern auch unerfahrenen Programmierern zu ermöglichen. Die hervorgebrachten Grundstrukturen beflügelten die Verbreitung.

Kernel-Versionen

Auf der Website kernel.org werden alle alten und neuen Kernel-Versionen archiviert. Die dort zu findende Version ist der jeweilige Referenzkernel. Auf diesem bauen die sogenannten Distributionskernel auf, die von den einzelnen Linux Distributionen um weitere Funktionen ergänzt werden. Eine Besonderheit stellt dabei das aus vier Zahlen bestehende Versionsnummernschema dar, z. B. 2.6.14.1. Es gibt Auskunft über die exakte Version und damit auch über die Fähigkeiten des entsprechenden Kernels. Von den vier Zahlen wird die letzte für Fehlerbehebungen und Bereinigungen geändert, nicht aber für neue Funktionen oder tiefgreifende Änderungen. Aus diesem Grund wird sie auch nur selten mit angegeben, wenn man beispielsweise Kernel-Versionen vergleicht. Die vorletzte, dritte Zahl wird geändert, wenn neue Fähigkeiten oder Funktionen hinzugefügt werden. Gleiches gilt für die ersten beiden Zahlen, bei diesen müssen die Änderungen und neuen Funktionen jedoch drastischer ausfallen. Da die erste Zahl aber zuletzt 1996 geändert wurde, gibt die zweite Zahl faktisch Auskunft über große, tiefgreifende Änderungen. Dementsprechend aufmerksam wurden z. B. die Neuerungen des 2003 veröffentlichten Kernels 2.6 beobachtet.

Die Pflege der einzelnen Versionen ist dabei je nach Version im Sinne der zweiten Zahl aufgeteilt. Gegenwärtig ist David Weinehall für die 2.0er Serie verantwortlich, Marc-Christian Petersen für den Kernel 2.2, Willy Tarreau für den Kernel 2.4 und Andrew Morton für den aktuellen stabilen Kernel 2.6.

Neuerungen im Kernel 2.6

Der aktuelle stabile Kernel wurde ab Dezember 2001 auf Basis des damaligen 2.4er Kernels entwickelt und weist eine Reihe von Neuerungen auf. Die auffälligste Auswirkung dieser Änderungen ist, dass graphische und interaktive Anwendungen deutlich schneller ausgeführt werden.

Eine der wichtigsten Änderungen war dabei die Verbesserung des sogenannten Prozess-Scheduler Schedulers , den Ingo Molnar für den 2.6er Kernel komplett neu konzipierte. Er hat die Fähigkeit, das Zuweisen von Prozessorzeit zu unterschiedlichen Prozessen unabhängig von der Anzahl der Prozesse gleich rasch zu erledigen. Damit wird der Aufwand zur Ressourcenverteilung des Systems unabhängig von der Zahl der laufenden Programme. Eine andere Neuerung stellt die Einführung von Access Control List s dar, mit deren Hilfe ein sehr fein abgestimmtes Rechtemanagement möglich ist, was vor allen Dingen in Umgebungen mit vielen Benutzern sehr wichtig ist. Ebenso verfügt der neue Kernel über ein deutlich verbessertes System der Dateiüberwachung. In der neuen Version, Inotify genannt, gibt die Überwachung bei jeder Operation an einer Datei eine Nachricht ab, was z. B. für Desktop-Suchmaschinen wichtig ist, die daraufhin ihren Index in Bezug auf diese Datei aktualisieren können.

Entwicklungsprozess

Die Entwicklung von Linux liegt durch die GPL und durch ein sehr offenes Entwicklungsmodell nicht in der Hand von Einzelpersonen, Konzernen oder Ländern, sondern in der Hand einer weltweiten Gemeinschaft vieler Programmierer, die sich vor allen Dingen über das Internet austauschen. In vielen E-Mail-Listen, aber auch in Foren und im Usenet besteht für jedermann die Möglichkeit, die Diskussionen über den Kernel zu verfolgen, sich daran zu beteiligen und auch aktiv Beiträge zur Entwicklung zu leisten. Durch diese unkomplizierte Vorgehensweise ist eine schnelle und stetige Entwicklung gewährleistet, die auch die Möglichkeit mit sich bringt, dass jeder dem Kernel Fähigkeiten zukommen lassen kann, die er benötigt. Eingegrenzt wird dies nur durch die Kontrolle von Linus Torvalds und einigen speziell ausgesuchten Programmierern, die das letzte Wort bei der Aufnahme von Verbesserungen und Patches haben.

Distributionen

Hauptartikel: Linux Distribution

Das Betriebssystem Linux ist eine Zusammenstellung verschiedener Software, die je nach Bedingung unterschiedlich sein kann. Die so entstehenden Distributionen unterscheiden sich teilweise sehr deutlich.

Geschichte der Linux Distributionen

Die Notwendigkeit von Linux-Distributionen ergab sich durch das Entwicklungsmodell von Linux nahezu sofort. Die Werkzeuge des GNU-Projekts wurden zügig für Linux angepasst, um ein arbeitsfähiges System bereitstellen zu können. Die ersten Zusammenstellungen dieser Art waren 1992 MCC Interim Linux und Softlanding Linux System (SLS). Die älteste bis heute existierende Distribution, Slackware von Patrick Volkerding , folgte 1993 und stammt von Softlanding Linux System ab.

Mit der Ausbreitung der Linux Distributionen bekamen mehr Menschen die Möglichkeit, das System zu testen, des Weiteren wurden die Distributionen immer umfangreicher, so dass ein immer größerer Linux-Einsatzbereiche Einsatzbereich erschlossen werden konnte, was Linux zunehmend zu einer attraktiven Alternative zu Betriebssystemen etablierter Hersteller werden ließ. Im Laufe der Zeit änderte sich auch der Hintergrund der Distributionen: Wurden die ersten Distributionen noch der Bequemlichkeit halber und von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen geschrieben, gibt es heutzutage teilweise sehr große Gemeinschaftsprojekte Freiwilliger, Firmen-Distributionen oder eine Kombination aus beidem. (z.B. openSUSE.org)

Heutige Distributionen

Hinter den meisten, vor allen Dingen kleinen Distributionen stehen heutzutage über das Internet koordinierte Projekte Freiwilliger. Die großen Distributionen werden eher von Stiftungen und Firmen verwaltet. Auch der Einsatzbereich der einzelnen Distributionen differenzierte sich mit der Zeit stark. Vom Desktop-PC über Server-Installationen und Live-CD s bis hin zu Distributionen zu technischen Forschungszwecken ist alles vertreten. Die Zusammensetzung einer üblichen Linux-Distribution für den Desktop-PC umfasst eine große Zahl von Softwarekomponenten, die das tägliche Arbeiten ermöglichen. Die meisten Distributionen werden in Form fertiger CD- oder DVD-Images im Internet bereitgestellt oder mit Support-Verträgen oder Handbüchern verkauft.

Für besondere Anwendungsbereiche existieren oft keine direkt installierbaren Distributionen. Hier werden Frameworks wie das OpenEmbedded z.B. für Router oder Handys verwendet, um eine Distribution für den Einsatz auf dem Gerät vorzubereiten.

Auswahl einer passenden Linux-Distribution

Eines der Hauptprobleme für Anfänger ist, zwischen der großen Anzahl der zur Verfügung stehenden Distributionen die geeignetste herauszufiltern. Eine für alle passende Antwort gibt es dabei selbstverständlich nicht, die große Vielfalt ermöglicht aber auch eine sehr feine Abstimmung der Auswahlkriterien auf die eigenen Bedürfnisse. So kann die verwendete Software mehr Gewicht für Privatanwender haben als für Firmen, die wiederum mehr Wert auf die Verfügbarkeit offiziellen Supports legen. Auch kann die Politik des Projekts oder der Firma hinter der Distribution, z. B. in Bezug auf proprietäre Software, ebenso eine Rolle spielen wie die Eigenschaften der Community in diesem Projekt.

Auf eine Aufzählung oder Gegenüberstellung der wichtigsten bzw. populärsten Distributionen wird hier aufgrund der nur schwer zu ziehenden Grenzen und der Übersichtlichkeit halber verzichtet. Diese Informationen finden sich stattdessen auf den Seiten Liste von Linux Distributionen und Vergleich von Linux-Distributionen .

Kompatibilität zwischen den Distributionen

Die Vielfalt der Distributionen, die teilweise verschiedene binäre Formate, eigene Verzeichnisstrukturen und ähnliche Unterschiede aufweisen, führt zu einem Grad an Inkompatibilität zwischen den Distributionen. So kann Software, die für die Distribution A bereitgestellt wird, nicht notwendigerweise auch auf der Distribution B installiert werden. Verschiedene Sichtweisen und Lösungsansätze zu dieser Problematik werden im Hauptartikel Linux-Distributionen näher beleuchtet.

Einsatzbereiche

Hauptartikel: Linux-Einsatzbereiche

Die Einsatzgebiete von Linux sind seit der ersten Version stetig erweitert worden und decken heutzutage einen weiten Bereich ab.

Linux auf dem Desktop

Die vielseitigste Computerinstallation ist die des Personal-Computer PC s als Schreibtischgerät. Neben dem Anspruch, dass der Computer ohne Hintergrundwissen nutzbar sein muss, umfassen auch die Aufgaben eine große Bandbreite: vom Netzwerkgerät über Multimediasystem, Softwareentwickler-Platz und Office-Station bis hin zum Spielecomputer. Aus diesem Grund bringen heutige Linux-Distributionen eine entsprechend große Menge meist freier Software mit sich, die diese Bereiche abdeckt. Ein dabei für Neulinge häufig auffälliges Problem ist, dass Windows-Software nicht ohne weiteres unter Linux funktionieren kann, sofern sie nicht vom Hersteller extra für Linux bereitgestellt wird. Projekte und Emulator Emulatoren wie Wine , welches selbst kein Emulator ist, und Cedega (Software) Cedega gehen das Problem zwar an, decken aber nur einen Teil der vorhandenen Windows-Programme ab. In anderen Fällen müssen neue Nutzer dann zu Alternativen greifen und sich damit ebenfalls umgewöhnen.

Trotz des umfangreichen Angebots wird Linux im Desktop-Bereich noch eher zögerlich eingesetzt, da das System sich vom vorherrschenden Konkurrenten unterscheidet und deswegen eine gewisse Einarbeitungszeit nötig ist. Auch unter den Distributionen sind einige Vorgehensweisen nicht einheitlich geregelt, darunter die Art der Softwareinstallation. Hinzu kommt, dass die beiden weit verbreiteten Benutzeroberflächen GNOME und KDE unterschiedliche Benutzerrichtlinien haben und deswegen Programme der einen Oberfläche in der anderen fremdartig erscheinen. Um diese Probleme anzugehen, gibt es mittlerweile eine Reihe von Initiativen und Projekten, welche Standards und Richtlinien veröffentlichen, um sowohl Entwicklern wie auch Nutzern den Umgang mit einem Linux-System zu vereinfachen.

Die Verbreitung von Linux auf dem Desktop wird zurzeit als sehr gering eingeschätzt, überdurchschnittliche Verbreitung findet es dabei aber in größeren Rechnernetz Netzwerk en, in denen viele Nachteile durch zentrale Administration und Schulung wegfallen. Bekannt geworden sind in dem Zusammenhang auch größere Migrationen von Firmen oder Institutionen, die mehrere hundert oder tausend Rechner auf Linux-Desktops umgestellt haben, wie die Stadt München im Rahmen des LiMux -Projekts oder die Umstellung von 20.000 Desktops bei Peugeot Citroën <ref>Andreas Donath: Zweitgrößter europäischer Autohersteller steigt auf Linux um auf golem.de, 31. Januar 2007</ref>.

Linux als Server

Aufgrund der Kompatibilität von Linux mit anderen UNIX-Systemen hat sich Linux auf dem Servermarkt besonders schnell etabliert. Da für Linux schon früh zahlreiche häufig verwendete und benötigte Serversoftware wie Webserver , Datenbankserver und Groupware kostenlos und weitgehend uneingeschränkt zur Verfügung stand, wuchs dort der Marktanteil stetig.

Da Linux als stabil und einfach zu warten gilt, erfüllt es auch die besonderen Bedingungen, die an ein Server-Betriebssystem gestellt werden. Der Modul modulare Aufbau des Linux-Systems ermöglicht zusätzlich das Betreiben kompakter, dedizierter Server . Außerdem hat die Portierung von Linux auf verschiedenste Hardwarekomponenten dazu geführt, dass Linux alle bekannten Serverarchitekturen unterstützt.

Der Marktanteil der Linux-Server betrug 2004 etwa 10 % bei einem jährlichen Wachstum von 50 %. Eingesetzt wird es dabei für praktisch alle Einsatzbereiche. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Linux-Server-Konfiguration WAMP/LAMP LAMP , bei der Linux mit Apache HTTP Server Apache , MySQL und PHP / Perl (manchmal auch Python (Programmiersprache) Python ) kombiniert wird. Auf den Servern der Wikimedia Foundation läuft ebenfalls ein LAMP-System. Auch proprietäre Geschäftssoftware wie SAP R/3 ist mittlerweile auf verschiedenen Linuxdistributionen verfügbar und hat eine Installationszahl von über tausend Systemen erreicht.

Da Linux auf einer Vielzahl von verschiedenen Hardwaretypen betrieben werden kann, ist auch die für Linux-Server genutzte Hardware ähnlich umfangreich. Auch moderne Hardware wie die von IBM eServer p5 IBMs eServer p5 wird unterstützt und ermöglicht dort das parallele Ausführen von bis zu 254 Linux-Systemen (Modell p595). Auf IBM-Großrechnern der aktuellen ZSeries läuft Linux wahlweise nativ, mittels PR/SM in bis zu 30 LPAR s oder in jeder davon unter z/VM in potenziell unbegrenzt vielen, real einigen zehntausend virtuellen Maschinen.

Weitere Bereiche

Da Linux beliebig angepasst werden kann, hat es sich auch in Rechenzentren ausgebreitet, in denen speziell angepasste Versionen auf Großrechner n, Computercluster n oder Supercomputer n laufen.

Auf der anderen Seite wird es ebenso in kleinen Endgeräten wie Mobiltelefon en oder Personal_Digital_Assistant PDAs eingesetzt. Auch Network_Attached_Storage NAS -Speichersysteme oder WLAN-Router können Linux als Betriebssystem nutzen. Vorteil ist, wie in anderen Bereichen auch, dass eine sehr aktive Entwicklergemeinschaft vorherrscht, auf deren Ressourcen (der Kern mit den Schnittstellen- Speicherverwaltungs- und Netzwerkfunktionen, aber z. B. auch umfangreiche Entwicklerprogramme, bereits bestehender Code wie die Benutzeroberflächen OPIE oder GPE Palmtop Environment , Erfahrung etc.) die Hersteller dabei zurückgreifen können.

Linux und Sicherheit

Allgemeines

Die Gründe für die Bewertung von Linux als Computersicherheit sicheres System sind verschieden und hängen auch vom Einsatzbereich ab. So verfügt Linux als Desktop-System über eine strenge Unterteilung der Zugriffsrechte , die bei anderen verbreiteten Desktop-Systemen im Normalfall nicht eingehalten wird. Dies führt unter anderem dazu, dass viele Funktionsprinzipien verbreiteter Computerwurm Würmer und Computervirus Viren bei Linux nicht greifen können. Bisher traten nur zwei Viren unter Linux auf, Staog und Bliss (Computervirus) Bliss . Im Vergleich zu anderen Desktop-Systemen hat Linux die erste größere Verbreitung bei Nutzern mit einem sehr technischen und sicherheitsbewussten Umfeld erfahren. Die Entwicklung geschah somit, verglichen mit anderen verbreiteten Desktop-Systemen, unter den Augen eines sehr sicherheitskritischen Publikums. Im Gegensatz zu Desktop-Systemen hängt die Sicherheit bei Serversystemen vor allen Dingen auch vom Grad der Erfahrung der Systemadministrator Administratoren mit dem System selbst ab. Linux punktet dabei durch die freie Verfügbarkeit, die es Administratoren ermöglicht, das System ohne Mehrkosten in verschiedensten Testszenarien zu installieren und dort ausgiebig zu untersuchen. Unter sicherheitstechnisch besonders anspruchsvollen Bereichen kommt zum Tragen, dass es eine Reihe von speziell Härten (Computer) gehärteten Linux-Distributionen gibt, die den Ansprüchen entsprechend gerecht werden. Initiativen wie SELinux bemühen sich dort um das Erfüllen hoher Sicherheitsstandards.

Für alle Einsatzbereiche spricht, dass Linux nicht auf eine Hardware-Plattform Hardware-Architektur festgelegt ist. Würmer und Viren können sich immer nur auf dem Teil der Linux-Systeme verbreiten, auf deren Hardware sie zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass Linux Open Source quelloffene Software ist. Jeder kann also den Quellcode studieren, untersuchen und anpassen. Dies führt unter anderem auch dazu, dass der Quelltext (sei es zum Zwecke der Anpassung, zum Zwecke der Schulung, aus dem Sicherheitsinteresse einer Institution/Firma heraus oder aus privatem Interesse) von mehr Menschen studiert wird, als dies bei Proprietäre Software proprietärer Software der Fall sein kann.

Dass aber auch Linux nicht automatisch sicher ist, zeigte das Aufkommen des Slapper -Wurms, der im September 2002 als erster Wurm eine nennenswerte Anzahl von schlecht gewarteten Linux-Computern befiel.

Technische Fähigkeiten

Vom technischen Gesichtspunkt her verfügt Linux über viele Fähigkeiten, die eine sicherheitstechnisch anspruchsvolle Umgebung erfordert. Dazu gehört sowohl eine einfache Nutzer- und Gruppenrechteverwaltung mittels Role Based Access Control , wie auch eine komplexere Rechteverwaltung mit Hilfe von Access Control List s. Zusätzlich implementieren viele aktuelle Distributionen auch Mandatory Access Control Mandatory-Access-Control -Konzepte mit Hilfe der SELinux-Technik.

Ebenso bietet fast jede Linux-Distribution auch eine Secure Shell Secure-Shell -Implementierung, mit der verschlüsselte und deswegen sichere Verbindungen zwischen Computern gewährleistet werden können. Andere Verschlüsselungsprogramme wie Transport Layer Security werden ebenfalls voll unterstützt.

Im Rahmen der Verschlüsselung für auf Medien gespeicherte Daten steht das Kryptographie-Werkzeug dm-crypt zur Verfügung, das eine Festplattenverschlüsselung ermöglicht. Es bietet dabei die Möglichkeit der Verschlüsselung nach aktuellen Standards wie dem Advanced Encryption Standard . Transparente Verschlüsselung, bei der nur einzelne Dateien statt ganzer Festplatten verschlüsselt werden, steht zurzeit für Linux nur mit dem Dateisystem ReiserFS zur Verfügung. Zu den Sicherheitszertifikaten, die im Zusammenhang mit Linux erworben wurden, siehe den Abschnitt #Software-Zertifikate Software-Zertifikate .

Zertifikate

Personal-Zertifikate

Um den Grad der Kenntnisse von Technikern und Administratoren messbar zu machen, wurden eine Reihe von Linux-Zertifikaten ins Leben gerufen. Das Linux Professional Institute (LPI) bietet dafür eine weltweit anerkannte Linux-Zertifizierung in drei Levels, die ersten beiden Level (LPIC-1 und LPIC-2) mit jeweils zwei Prüfungen und den dritten Level (LPIC-3) mit zurzeit einer Core-Prüfung (301) und einer Erweiterungsprüfung (302 Samba). Auch die großen Linux-Distributoren wie Red Hat und Novell bieten eigene Schulungszertifikate an, die aber zum Teil auf die Distributionen und deren Eigenheiten ausgelegt sind.

Software-Zertifikate

Um den Grad der Sicherheit von Technologie-Produkten zu bewerten, gibt es ebenfalls eine Reihe von Zertifikaten, von denen wiederum viele für bestimmte Linux-Distributionen vergeben wurden. So hat z. B. das Suse Linux Enterprise Server 9 des Linux Distributors Novell die Sicherheitszertifikation EAL4+ nach den Common Criteria for Information Technology Security Evaluation erhalten, Red Hat hat für seine Redhat Enterprise Linux 4 Distribution ebenso die EAL4+ Zertifizierung erhalten. Ein Problem bei der Zertifizierung stellen für viele Distributoren allerdings die hohen Kosten dar. So kostet eine Zertifizierung nach EAL2 etwa 400.000 US-Dollar.<ref>heise.de: Konsortium erhält Auftrag für hochsicheres Linux nach CC-EAL5, 24. September 2004</ref>

Veranstaltungen und Medien

Kongresse

Der jährlich stattfindende LinuxTag und die LinuxWorld Conference & Expo in Frankfurt sind die größten, jährlich stattfindenden Messe (Wirtschaft) Messen zu den Themen Linux und freie Software. Neben den Ausstellungen aller namhaften Firmen und Projekte aus dem Linux-Umfeld wird den Besuchern auch ein Vortragsprogramm zu verschiedenen Themen geboten. Der LinuxTag selbst existiert seit 1996 und zog zuletzt jährlich mehr als 10.000 Besucher an. Neben dem großen LinuxTag gibt es noch eine Vielzahl kleinerer und regionaler Linuxtag e, die oft von Informatikfakultäten an Universitäten organisiert werden.

Zu den weiteren internationalen Messen gehört der Linux Kongress – Linux System Technology Conference in Hamburg. Ein Kuriosum ist die jährlich stattfindende LinuxBierWanderung, die Linux-Enthusiasten der ganzen Welt eine Möglichkeit zum gemeinsamen „Feiern, Wandern und Bier trinken“ geben will.

Neben den allgemeinen Messen und Kongressen findet jedes Jahr das LUG-Camp statt. Dieses wird seit dem Jahre 2000 von Linux Benutzern aus dem Raum Flensburg bis hin zur Schweiz organisiert und besucht.

Printmedien

Mit der zunehmenden Verbreitung von Linux hat sich auch ein Angebot an Printmedien entwickelt, die sich mit der Thematik beschäftigen. Neben einer Vielzahl an Büchern zu allen Aspekten von Linux haben sich auch regelmäßig erscheinende Zeitschriften auf dem Markt etabliert. Bekannteste Vertreter sind hier die einzelnen Hefte der Linux New Media AG , die monatlich (Linux-Magazin, Linux-User) oder vierteljährlich (EasyLinux) erscheinen. Schon seit einer ganzen Weile produzieren auch große Computer-Verlage wie IDG (PC-WELT Linux), WEKA-Verlagsgruppe Weka (PC-Magazin Linux) oder Vogel Burda (Chip Linux) Linux-Heftreihen, die meist alle drei Monate eine neue Ausgabe präsentieren.

Filme

Die Thematik rund um Linux wurde auch in einer Reihe von Dokumentationen behandelt. So behandelt der Kino-Dokumentationsfilm Revolution OS die Geschichte von Linux, freier Software und Open Source und stützt sich dabei vor allen Dingen auf diverse Interviews mit bekannten Vertretern der Szene. Die TV-Dokumentation Codename: Linux , in Deutschland von ARTE ausgestrahlt, geht ähnliche Wege, stellt aber auch einen chronologischen Verlauf der Entwicklung von Linux und Unix dar.

Probleme und Kritik

Neben den bereits angesprochenen Problemen, die sich aus der nur bedingten Kompatibilität der Linux-Distributionen ergeben, gibt es weitere Kritik und Probleme rund um Linux.

Hardware-Unterstützung

Als einer der Haupt-Kritikpunkte an Linux wird oft genannt, dass nicht jede Hardware von Linux unterstützt wird oder Treiber für Linux nicht verfügbar sind. Viele Hardware-Hersteller stellen entsprechende Treiber für aktuellere Versionen von Microsoft Windows und Mac OS X zur Verfügung, während Linux-Treiber nur selten bereit gestellt werden. Ein Grund für dieses Verhalten ist das Entwicklungsmodell des Linux-Kernels: da er keine feste Treiber-API besitzt, müssen Treiber immer wieder an Veränderungen in den einzelnen Kernel-Versionen angepasst werden. Direkt in den Kernel integrierte Treiber werden zwar von den Kernel-Entwicklern meist mit gepflegt, müssen aber unter der GNU General Public License veröffentlicht sein, was einige Hardware-Hersteller ablehnen. Extern zur Verfügung gestellte Treiber müssen aber ebenfalls ständig angepasst und in neuen Versionen veröffentlicht werden, was einen enormen Entwicklungsaufwand mit sich bringt. Außerdem ist die rechtliche Lage solcher externen Module, die nicht unter der GPL stehen, umstritten.

Das Problem der Hardwareunterstützung wird im Linux-Umfeld kontrovers diskutiert: während manche für ein komplettes Ausschließen von proprietären Kernel-Modulen plädieren <ref name="Treiber-Verbot">Thorsten Leemhuis: Erneut Debatte um Verbot proprietärer Linux-Treiber, Artikel auf heise online, 14. Dezember 2006, abgerufen am 1. Februar 2007</ref>, befürworten andere, dass einige Hersteller überhaupt − zur Not auch proprietäre − Treiber bereitstellen.

Häufig sind Nutzer in Fällen fehlender Treiber darauf angewiesen, dass Dritte Ersatz-Treiber entwickeln. Diese Treiber unterstützen aber häufig nur rudimentäre Funktionen und werden erst geraume Zeit nach der Markteinführung der entsprechenden Hardware verfügbar.

Digitale Rechteverwaltung

Die Digitale Rechteverwaltung wird vor allen Dingen im Zusammenhang mit digital zu kaufenden Musik- und Video-Daten genutzt. Die dort eingesetzten Verfahren sind aber nicht standardisiert, sondern werden von den jeweiligen Herstellern kontrolliert. Die beiden größten Hersteller digitaler Rechteverwaltungssyteme im Endverbraucherumfeld, Microsoft und Apple, haben keine entsprechenden Programme für Linux veröffentlicht oder auch nur entsprechende Absichten bekannt gegeben (Stand: Februar 2007). Somit ist es nicht möglich, entsprechende Daten unter Linux-Systemen zu nutzen.

Technische Schranken spielen dabei aber keine Rolle, da freie DRM-Verfahren verfügbar sind <ref name=SUN-DRM">Julius Stiebert: DRM-Spezifikationen von Sun auf golem.de, 21. März 2006</ref>. Auch betont z. B. Linus Torvalds, dass sich Linux und DRM nicht ausschließen <ref name="lkml-DRM-linux">Linus Torvalds: Flame Linus to a crisp! auf der LinuxKernel-Mailing-Liste, 23. April 2003</ref>.

Konfigurierbarkeit

Die Konfiguration von Linux-Systemen kann sehr fein abgestimmt werden, erfordert aber in einigen Fällen sehr viel Erfahrung und Vorwissen, da nicht immer graphische Oberflächen, Hilfsprogramme oder einfach verständliche Konfigurations-Dialoge zur Verfügung stehen. Dieser Umstand wird oft von weniger versierten Benutzern kritisiert, da die Linux-Nutzung erschwert wird.

Aus diesem Grund arbeiten gerade Einsteiger-orientierte Distributionen wie z. B. Ubuntu oder Suse daran, solche Probleme zu beheben. Dies wird je nach Problem mittels sinnvoller Vorkonfiguration, Automatisierung (v. a. bei der Hardware-Einrichtung) oder durch spezielle Programme zur Systemkonfiguration zu erreichen versucht.

Literatur

  • Linus Torvalds, David Diamond (Journalist) David Diamond : Just for Fun Just for fun – Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte . München 2001, ISBN 3423362995
  • Daniel J. Barrett: Linux kurz & gut. O’Reilly Verlag O’Reilly , Köln 2004, ISBN 3-89721-501-2
  • Michael Kofler: Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung. Addison-Wesley, München 2005, ISBN 3-8273-2158-1
  • Glyn Moody: Die Software-Rebellen. Die Erfolgsstory von Linus Torvalds und Linux. Verlag Moderne Industrie, Landsberg am Lech 2001, ISBN 3-00-007522-4
  • Carla Schroder: Linux Kochbuch. O’Reilly, Köln 2005, ISBN 3-89721-405-9
  • Ellen Siever, Stephen Spainhour, Stephen Figgins : Linux in a Nutshell. O’Reilly, Köln 2005, ISBN 3-89721-195-5
  • Ralph Steyer: Linux für Umsteiger. Software & Support Verlag, Frankfurt M 2004, ISBN 3-935042-61-2
  • Matt Welsh, Matthias Kalle Dalheimer, Terry Dawson, Lar Kaufman: Linux. Wegweiser zur Installation & Konfiguration. O’Reilly, Köln 2004, ISBN 3-89721-353-2, online
  • Steffen Wendzel, Johannes Plötner: Einstieg in Linux. Galileo-Press, Bonn 2004, ISBN 3-89842-481-2
  • Michael Wielsch, Jens Prahm, Hans-Georg Eßer: Linux Intern. Technik. Administration und Programmierung. Data Becker GmbH & Co. KG, Düsseldorf 1999, ISBN 3-8158-1292-5

Weblinks

Quellen und weiterführende Links

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