Mountpoint: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Mountpoint bezeichnet man ein [[Directory|Verzeichnis]] im Dateisystem, das als Einhängepunkt für andere Dateisysteme benutzt wird. Für die [[Zugriffsrechte]] des Dateisystems das dort eingehängt wird, ist neben den Optionen für den Befehl zum Einhängen, auch die Zugriffsrechte des Mountpointes selbst, von Bedeutung.  
== Mountpoint ==
 
  
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Mit dem Mounten wird Name und Pfad des Mountpoints virtuell vor den Pfad/Dateinamen des eingehängten Dateisystems gesetzt, so dass eine Datei im Dateisystem dann über den sich daraus ergebenden Gesamt-Pfad-Namen spezifiziert wird.
  
Als Mountpoint bezeichnet man ein [[Directory|Verzeichnis]] im Dateisystem, das als Einhängepunkt für andere Filesysteme benutzt wird. Für die [[Zugriffsrechte]] des Filesystems das dort eingehängt wird, ist neben den Optionen für den Befehl zum Einhängen, auch die Zugriffsrechte des Mountointes selbst, von Bedeutung.
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;Beispiel:
 
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* auf einer CD gibt es die Datei '''Kapitel_1/Abschnitt_1.txt'''
Mit dem Mounten wird Name und Path des Mountpoints virtuell vor den Path/Dateinamen des eingehängten Filesystems gesetzt, so daß eine Datei im Filesystem dann über den sich daraus ergebenden Gesamt-Path-Namen spezifiziert wird.
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* Mountpoint zum Einhängen dieser CD ist '''/data/Buch'''
Beispiel:
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* nach mounten kann die Datei mit '''/data/Buch/Kapitel_1/Abschnitt_1.txt''' im Linuxsystem angesprochen werden.
auf einer CD gibt es die Datei '''Kapitel_1/Abschnitt_1.txt'''
 
Mountpoint zum Einhängen dieser CD ist '''/data/Buch'''
 
nach mounten kann die Datei mit '''/data/Buch/Kapitel_1/Abschnitt_1.txt''' im Linuxsystem angesprochen werden.
 
 
   
 
   
An einen Mountpoint werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Das Verzeichniss muss auch nicht zwingend leer sein, um dort ein Filesystem einzuhängen. Theoretisch könnte also jedes Verzeichnis zu einem Mountpoint werden. Der [http://www.pathname.com/fhs/pub/fhs-2.3.html Filesystem Hierarchy Standard] für Unix und Unixverwante Betriebssysteme regelt jedoch die Benutzung und Benennung der Verzeichnisse. Daraus ergeben sich '''Sollbruchstellen''' im Dateisystem, also bestimmte Verzeichnisse, an denen innerhalb des Dateibaums ein Verzeichnis zum Mountpoint genutzt werden kann. Meistens werden die Mountpoints schon bei der Grundinstallation bestimmt. Später kommen meist nur weitere Mountpoints für User oder Applikationsdaten hinzu. Schon bei der Installation wird das Verzeichniss '''/mnt''' angelegt. Es ist dafür vorgesehen, um kurzfristig und temporär ein Filesystem einzuhängen, zB. für Wartungsarbeiten am System. Für ständig oder regelmäßig genutzte Filesysteme sollten eigenen Mountpoints erzeugt werden. Soweit man sich bei der weiteren Erweiterung des Systems an die Standards hält, kann an den "Sollbruchstellen" auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf der Dateibaum über zusätzliche Mountpoints noch aufgebrochen oder dort auch wieder zusammengesetzt werden, ohne dass dabei Gefahr für Funktionen des Betriebssystems besteht.
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An einen Mountpoint werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Das Verzeichnis muss auch nicht zwingend leer sein, um dort ein Dateisystem einzuhängen. Theoretisch könnte also jedes Verzeichnis zu einem Mountpoint werden. Der [http://www.pathname.com/fhs/pub/fhs-2.3.html Dateisystem Hierarchie Standard] für Unix und UNIX-verwandte Betriebssysteme regelt jedoch die Benutzung und Benennung der Verzeichnisse. Daraus ergeben sich '''Sollbruchstellen''' im Dateisystem, also bestimmte Verzeichnisse, an denen innerhalb des Dateibaums ein Verzeichnis zum Mountpoint genutzt werden kann. Meistens werden die Mountpoints schon bei der Grundinstallation bestimmt. Später kommen meist nur weitere Mountpoints für Benutzer oder Applikationsdaten hinzu. Schon bei der Installation wird das Verzeichnis '''/mnt''' angelegt. Es ist dafür vorgesehen, um kurzfristig und temporär ein Dateisystem einzuhängen, z.B. für Wartungsarbeiten am System. Für ständig oder regelmäßig genutzte Dateisysteme sollten eigene Mountpoints erzeugt werden. Soweit man sich bei der weiteren Erweiterung des Systems an die Standards hält, kann an den "Sollbruchstellen" auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf der Dateibaum über zusätzliche Mountpoints noch aufgebrochen oder dort auch wieder zusammengesetzt werden, ohne dass dabei Gefahr für Funktionen des Betriebssystems besteht.
  
  
Die folgende Grafik zeigt ausschnittweise einen typischen Dateibaum eine SuSE Linux Systems
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Die folgende Grafik zeigt ausschnittsweise einen typischen Dateibaum eines SuSE Linux Systems:
* '''rund umrandete Verzeichnisse''' sind mögliche Mountpoints,( Sollbruchstellen )
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* '''rund umrandete Verzeichnisse''' sind mögliche Mountpoints (Sollbruchstellen)
 
* '''oval umrandete Verzeichnisse''' sind Mountpoints für die Nutzung von Wechseldatenträgern und Ähnlichem
 
* '''oval umrandete Verzeichnisse''' sind Mountpoints für die Nutzung von Wechseldatenträgern und Ähnlichem
 
* '''rechteckig umrandete Verzeichnisse''' sind als Mountpoint nicht vorgesehen oder total ungeeignet
 
* '''rechteckig umrandete Verzeichnisse''' sind als Mountpoint nicht vorgesehen oder total ungeeignet
  
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[[Bild:Dateibaum.gif]]
  
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Das Mounten erfolgt über den Befehl [http://man.splitbrain.org/mount mount], dieser verzweigt auf ein für dieses entsprechende Dateisystem zuständiges Mountprogramm. Das Mounten von Dateisystemen kann sowohl manuell von ''root'' erfolgen, als auch automatisiert werde. Ein automatisches Einhängen eines Dateisystems wird beim Booten bei einem entsprechenden Eintrag in der [http://man.splitbrain.org/fstab '''/etc/fstab'''] vorgenommen.
  
Das Mounten erfolgt über den Befehl [http://man.splitbrain.org/mount mount], dieser verzweigt auf ein für diesen entsprechende Filsystem zuständige Mountprogramm. Das mounten von Filesystemen kann sowohl manuell von root erfolgen, als auch automatisiert werde. Ein automatisches einhängen eines Filesystems wird beim booten bei einem entsprechenden Eintrag in der [http://man.splitbrain.org/fstab '''/etc/fstab'''] vorgenommen.
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''Root'' kann es über die Konfiguration in der /etc/fstab auch Benutzern erlauben, Dateisysteme zu mounten oder auch wieder zu unmounten (aushängen des Dateisystems]. Linux kennt verschiedene Mechanismen, um Wechseldatenträger wie z.B. USB-Geräte, Disketten, CD, DVD oder Netzwerkdateisysteme automatisch bei Bedarf zu mounten.
 
 
Root kann über die Konfiguration in der /etc/fstab auch Usern erlauben, Filesysteme zu mounten, oder auch wieder umounten (aushängen des Filesystems]. Linux kennt auch verschiedene Mechanismen, um Wechseltatenträger wie zB USB-Geräte, Floppys, CD oder DVD oder Netzwerkfilesysteme automatisch bei Bedarf zu mounten.
 
  
Sofern im Verzeichnis vor dem Mounten bereits Dateien abgelegt wurden, sind diese nach dem Mounten von den Daten in dem eingehängtem Filesystem [[Dateien des Mountpoints verdeckt|überblendet]]. Man könnte mit dieser Art Ausblendung also durchaus ein simples Dateiverstecken gegenüber unbedarften Usern ohne Mountberechtigung realisieren.
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Sofern im Verzeichnis vor dem Mounten bereits Dateien abgelegt wurden, sind diese nach dem Mounten von den Daten in dem eingehängtem Dateisystem [[Dateien des Mountpoints verdeckt|überblendet]]. Man könnte mit dieser Art Ausblendung also durchaus ein simples Dateiverstecken gegenüber unbedarften Benutzern ohne Mountberechtigung realisieren.
  
  
  
 
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--[[Benutzer:Robi|Robi]] 15:56, 28. Okt 2006 (CEST)
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--[[Benutzer:Atalanttore|Atalanttore]] 19:06, 24. Dez. 2010 (UTC)
  
[[Category:Bootmanager]]
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[[Category:Bootmanager]] [[Category:Linux-intern]] [[Category:Partitionen]]
[[Category:Linux-intern]]
 

Aktuelle Version vom 23. November 2013, 22:57 Uhr

Als Mountpoint bezeichnet man ein Verzeichnis im Dateisystem, das als Einhängepunkt für andere Dateisysteme benutzt wird. Für die Zugriffsrechte des Dateisystems das dort eingehängt wird, ist neben den Optionen für den Befehl zum Einhängen, auch die Zugriffsrechte des Mountpointes selbst, von Bedeutung.

Mit dem Mounten wird Name und Pfad des Mountpoints virtuell vor den Pfad/Dateinamen des eingehängten Dateisystems gesetzt, so dass eine Datei im Dateisystem dann über den sich daraus ergebenden Gesamt-Pfad-Namen spezifiziert wird.

Beispiel
  • auf einer CD gibt es die Datei Kapitel_1/Abschnitt_1.txt
  • Mountpoint zum Einhängen dieser CD ist /data/Buch
  • nach mounten kann die Datei mit /data/Buch/Kapitel_1/Abschnitt_1.txt im Linuxsystem angesprochen werden.

An einen Mountpoint werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Das Verzeichnis muss auch nicht zwingend leer sein, um dort ein Dateisystem einzuhängen. Theoretisch könnte also jedes Verzeichnis zu einem Mountpoint werden. Der Dateisystem Hierarchie Standard für Unix und UNIX-verwandte Betriebssysteme regelt jedoch die Benutzung und Benennung der Verzeichnisse. Daraus ergeben sich Sollbruchstellen im Dateisystem, also bestimmte Verzeichnisse, an denen innerhalb des Dateibaums ein Verzeichnis zum Mountpoint genutzt werden kann. Meistens werden die Mountpoints schon bei der Grundinstallation bestimmt. Später kommen meist nur weitere Mountpoints für Benutzer oder Applikationsdaten hinzu. Schon bei der Installation wird das Verzeichnis /mnt angelegt. Es ist dafür vorgesehen, um kurzfristig und temporär ein Dateisystem einzuhängen, z.B. für Wartungsarbeiten am System. Für ständig oder regelmäßig genutzte Dateisysteme sollten eigene Mountpoints erzeugt werden. Soweit man sich bei der weiteren Erweiterung des Systems an die Standards hält, kann an den "Sollbruchstellen" auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf der Dateibaum über zusätzliche Mountpoints noch aufgebrochen oder dort auch wieder zusammengesetzt werden, ohne dass dabei Gefahr für Funktionen des Betriebssystems besteht.


Die folgende Grafik zeigt ausschnittsweise einen typischen Dateibaum eines SuSE Linux Systems:

  • rund umrandete Verzeichnisse sind mögliche Mountpoints (Sollbruchstellen)
  • oval umrandete Verzeichnisse sind Mountpoints für die Nutzung von Wechseldatenträgern und Ähnlichem
  • rechteckig umrandete Verzeichnisse sind als Mountpoint nicht vorgesehen oder total ungeeignet

Dateibaum.gif

Das Mounten erfolgt über den Befehl mount, dieser verzweigt auf ein für dieses entsprechende Dateisystem zuständiges Mountprogramm. Das Mounten von Dateisystemen kann sowohl manuell von root erfolgen, als auch automatisiert werde. Ein automatisches Einhängen eines Dateisystems wird beim Booten bei einem entsprechenden Eintrag in der /etc/fstab vorgenommen.

Root kann es über die Konfiguration in der /etc/fstab auch Benutzern erlauben, Dateisysteme zu mounten oder auch wieder zu unmounten (aushängen des Dateisystems]. Linux kennt verschiedene Mechanismen, um Wechseldatenträger wie z.B. USB-Geräte, Disketten, CD, DVD oder Netzwerkdateisysteme automatisch bei Bedarf zu mounten.

Sofern im Verzeichnis vor dem Mounten bereits Dateien abgelegt wurden, sind diese nach dem Mounten von den Daten in dem eingehängtem Dateisystem überblendet. Man könnte mit dieser Art Ausblendung also durchaus ein simples Dateiverstecken gegenüber unbedarften Benutzern ohne Mountberechtigung realisieren.


--Robi 15:56, 28. Okt 2006 (CEST) --Atalanttore 19:06, 24. Dez. 2010 (UTC)