Mountpoint: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. November 2013, 22:57 Uhr
Als Mountpoint bezeichnet man ein Verzeichnis im Dateisystem, das als Einhängepunkt für andere Dateisysteme benutzt wird. Für die Zugriffsrechte des Dateisystems das dort eingehängt wird, ist neben den Optionen für den Befehl zum Einhängen, auch die Zugriffsrechte des Mountpointes selbst, von Bedeutung.
Mit dem Mounten wird Name und Pfad des Mountpoints virtuell vor den Pfad/Dateinamen des eingehängten Dateisystems gesetzt, so dass eine Datei im Dateisystem dann über den sich daraus ergebenden Gesamt-Pfad-Namen spezifiziert wird.
- Beispiel
- auf einer CD gibt es die Datei Kapitel_1/Abschnitt_1.txt
- Mountpoint zum Einhängen dieser CD ist /data/Buch
- nach mounten kann die Datei mit /data/Buch/Kapitel_1/Abschnitt_1.txt im Linuxsystem angesprochen werden.
An einen Mountpoint werden keine besonderen Anforderungen gestellt. Das Verzeichnis muss auch nicht zwingend leer sein, um dort ein Dateisystem einzuhängen. Theoretisch könnte also jedes Verzeichnis zu einem Mountpoint werden. Der Dateisystem Hierarchie Standard für Unix und UNIX-verwandte Betriebssysteme regelt jedoch die Benutzung und Benennung der Verzeichnisse. Daraus ergeben sich Sollbruchstellen im Dateisystem, also bestimmte Verzeichnisse, an denen innerhalb des Dateibaums ein Verzeichnis zum Mountpoint genutzt werden kann. Meistens werden die Mountpoints schon bei der Grundinstallation bestimmt. Später kommen meist nur weitere Mountpoints für Benutzer oder Applikationsdaten hinzu. Schon bei der Installation wird das Verzeichnis /mnt angelegt. Es ist dafür vorgesehen, um kurzfristig und temporär ein Dateisystem einzuhängen, z.B. für Wartungsarbeiten am System. Für ständig oder regelmäßig genutzte Dateisysteme sollten eigene Mountpoints erzeugt werden. Soweit man sich bei der weiteren Erweiterung des Systems an die Standards hält, kann an den "Sollbruchstellen" auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf der Dateibaum über zusätzliche Mountpoints noch aufgebrochen oder dort auch wieder zusammengesetzt werden, ohne dass dabei Gefahr für Funktionen des Betriebssystems besteht.
Die folgende Grafik zeigt ausschnittsweise einen typischen Dateibaum eines SuSE Linux Systems:
- rund umrandete Verzeichnisse sind mögliche Mountpoints (Sollbruchstellen)
- oval umrandete Verzeichnisse sind Mountpoints für die Nutzung von Wechseldatenträgern und Ähnlichem
- rechteckig umrandete Verzeichnisse sind als Mountpoint nicht vorgesehen oder total ungeeignet
Das Mounten erfolgt über den Befehl mount, dieser verzweigt auf ein für dieses entsprechende Dateisystem zuständiges Mountprogramm. Das Mounten von Dateisystemen kann sowohl manuell von root erfolgen, als auch automatisiert werde. Ein automatisches Einhängen eines Dateisystems wird beim Booten bei einem entsprechenden Eintrag in der /etc/fstab vorgenommen.
Root kann es über die Konfiguration in der /etc/fstab auch Benutzern erlauben, Dateisysteme zu mounten oder auch wieder zu unmounten (aushängen des Dateisystems]. Linux kennt verschiedene Mechanismen, um Wechseldatenträger wie z.B. USB-Geräte, Disketten, CD, DVD oder Netzwerkdateisysteme automatisch bei Bedarf zu mounten.
Sofern im Verzeichnis vor dem Mounten bereits Dateien abgelegt wurden, sind diese nach dem Mounten von den Daten in dem eingehängtem Dateisystem überblendet. Man könnte mit dieser Art Ausblendung also durchaus ein simples Dateiverstecken gegenüber unbedarften Benutzern ohne Mountberechtigung realisieren.
--Robi 15:56, 28. Okt 2006 (CEST) --Atalanttore 19:06, 24. Dez. 2010 (UTC)