LaTeX/Fortgeschrittene: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Juni 2007, 13:35 Uhr
LaTeX: (1.) Einleitung - (2.) Schnellkurs - (3.) Teil 1 - Grundlagen - (4.) Teil 2 - Grundlagen - (5.) Fortgeschrittene - (6.) Literaturverzeichnisse - (7.) Zeichen und Symbole - (8.) LaTeX Distributionen - (9.) LaTeX Links |
Inhaltsverzeichnis
Fortgeschrittene
In diesem Bereich Anwendungen für Fortgeschrittene soll es ein bisschen weiter gehen wie das was wir in den Grundlagen dieses Wiki Books Teil 1 und Teil 2 gelernt haben. Fortgeschrittene soll nicht heissen das es schwerer oder kompliziert wird und nur von Profis zu verstehen ist. In diesem Bereich sollen Dinge gezeigt und erklärt werden welche man nicht unbedingt bei der alltäglichen Arbeit benötigt oder dafür wissen muss. Würde dieser Teil so geschrieben werden das er nur von Profis verstanden würde, so wäre ich ein schlechter Autor und dies ein schlechtes Wiki.
Für was ?
Jeder der diesen Teil des Wiki Books liest, wird mit dem Textsatzprogramm LaTeX bereits gearbeitet haben.
Ich stelle nun einfach mal die Frage, für was genau verwendet ihr eigentlich LaTeX ?
Natürlich wird hier an erster Stelle die Antwort stehen:
- Um einen Text in Form von Artikeln, Berichte, Briefe oder sogar eines Buches schreiben zu können.
An zweiter Stelle kommt vermutlich:
- Um den zu verfassenden Text sauber, einheitlich und richtig darstellen zu können.
Ersteres ist natülich ganz klar, wir benötigen kein Textsatzsystem wenn wir nichts zu verfassen haben. Beim zweiten Punkt, der Darstellung
unseres Textes den wir verfassen, kann LaTeX uns eine Menga an Arbeit abnehmen. Hierzu gehört zum Beispiel das setzten von Überschriften an
die jehweils richtige Stelle. Das richtige darstellen von zum Beispiel Randnotizen oder auch Fußnoten. Genauso wird dafür gesorg das wir
immer die entsprechend vorgegebenen oder bereits von Hand eingestellten Seitenränder etc. einhalten oder das unser Satzspiegel an der richtigen
Stelle in unserem Dokument platziert wird.
Schön und gut wenn uns so viel an Arbeit abgenommen wird, doch sollten wir nicht auch selbst wissen was mit einer "Nutzflache" im Dokument gemeint ist. Wie sie aufgebaut ist, an welche Stelle sie steht und was darum herum existiert ? Was ist ein Außensteg etc. ?
Seitenaufbau
Was gibt es alles auf einer Seite bzw. kann es dort geben und wo wird es platziert. Diese Fragen soll hier schön verständlich beantwortet werden.
Zu einer Seite gehören oder können gehören:
- Satzspiegel
- Paginierung
- Kopfsteg
- Marginalien
- Toter Kolumnentitel
- Lebender Kolumnentitel
- Fußsteg
- Bundsteg
- Außensteg
Satzspiegel
Als Satzspiegel einer Seite, wird auch die sogenannte Nutzfläche in der Typografie bezeichnet. Wenn ich eine Seite mit einem niedergeschriebenem Text nehme, und diesen eigentlich Text mit einem Rahmen umrahme, sehe ich was ein Satzspiegel ist. Zum Satzspiegel gehören in der Regel keine Seitennummern ( Paginierungen ). Genausowenig gehört kein toter Kolumnentitel zum Satzspiegel. Marginalien ( Randnotzien ) gehören ebenso nicht zu einem Satzspiegel, zudem befindet sich ein Satzspiegel in einem Dokument stehts an ein und der selben Stelle. Das heisst, er kann nicht nach belieben auf jeder Seite hin und her geschoben werden. Desweitern wird ein Satzspiegel begrenzt durch die sogenanten Stege, welche den unbedruckten Bereich zwischen dem Satzspiegel und dem Rand darstellen. Die Spalten auch Kolumnen genannt mit dem eigentlichen Text oder auch Grafiken und Bildern gehören mit zum Satzspiegel. Gleiches gilt auch für die Fußnoten welche mit zum Satzspiegel gerechnet werden.
Paginierung
Mit Paginierung bezeichnet man das festlegen der Stelle an der die Seitennummer des Dokumentes sein soll. Eine Seite kann durchaus an mehreren Stellen die Seitennummer haben. Allerdings ist zu beachten, das die Stelle der Seitennummer an der diese angebracht ist durchgehen durch das gesamte Dokument fliesst. Dies soll heissen, das die Seitenzahl oder Seitenzahlen immer an der selben Stelle der einzelnen Seiten zu finden sein sollen.
Kopfsteg
Mit dem Wort Kopfsteg wird ebenfalls der "Obere Rand" bezeichnet. Dies ist der Bereich welche von der oberen wagerechten Kante des Blattes bis zum Satzspiegel reicht. Mit in den Kopfsteg kann zum Beispiekl auch der toter Kolumnentitel geschrieben werden. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, das dieser nicht mit in den linken und rechten Außensteg gelangt, genauso wenig in den Bundsteg bei Büchern.
Marginalien
Marginalien sind wie Randnotzien kleine leichte Ergänzungen zum Text welche meistens im rechten Außensteg ( Rechter Rand ) zufinden sind. Die kleinen leichten Marginalien werden in der Regel nicht mit zum Satzspiegel dazu gerechnet. Es können auch nur Symbole oder andere kleine Elemente sein.
Viele oder sehr grosse Marginalien welche viel Platz benötigen werden mit zum Satzspiegel gerechnet.
Der Grund weshalb Marginalien meistens auf die Rechte Seite geschrieben werden liegt daran das wenn man das fertige Blatt ebheften würde durch den Rand welcher auf der linken Seite entsteht einen Bereich ( Bundsteeg z.B. bei einem Buch ) hat der sehr schlecht ins Auge fällt. Man könnte die Marginalien aber auch anstelle der rechten auf die Linke Seite schreiben wenn man dies wünscht.
Toter Kolumnentitel
Der sogenannte tote Kolumnentitel wird nicht mit zum Satzspiegel gezählt und ist bzw. sollte immer durch das gesamte Dokument an einer festen Stelle stehen. Desweiteren befindet sich der toter Kolumnentitel entweder im oberen oder unteres Rand bzw. im Bereich des Kopf- u. Fußsteges. Er sollte klein, leicht und dezent gehalten werden, so das er des eigentlichen Satzspiegel nicht stört.
Lebender Kolumnentitel
Der lebender Kolumnentitel ist Teil des Satzspiegels und wird in dessen erste Zeile geschrieben. Dieser lebender Kolumnentitel sollte vortlaufend im Dokument ebenfalls immer an der selben Stelle zu finden sein. Sollte auf einer Seite der lebender Kolumnentitel und oder eine Überschrift an der selben Stelle stehen, so fällt der lebender Kolumnentitel weg. Sollte bei der Paginierung eine Seitenzahl mit in den Bereich des Satzspiegels kommen, so gehört diese Seitenzahl mit in die selbe Zeile innerhalb des Satzspiegels wie auch der lebender Kolumnentitel.
Fußsteg
Mit Fußsteg wird ebenfalls der untere Rand bezeichnet. Dieser ist der Bereich von der wagerechten Seite des Blattes bis zum Satzspiegel auf der Seite. Mit in den Fußsteg kann zum Beispiekl auch der toter Kolumnentitel geschrieben werden. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, das dieser nicht mit in den linken und rechten Außensteg gelangt, genauso wenig in den Bundsteg bei Büchern.
Bundsteg
Der Bundsteg ist der Bereicht welcher beim erstellen eines Buches für die Bindung benötigt wird. In einem Buch habe ich so auf der rechten Buchseite einen Bundsteg auf der linken Seite des Blattes, und auf der Linken seite der Buchseite einen Bundsteg auf der Rechten Seite des Blattes. Zudem ist der Bundsteg ein später nicht mehr sichtbarer Bereicht, da dieser für die Buchbindung verwendet wird.
Außensteg
Der Außensteg ist der Bereich welche auch als auserer Rand bezeichnet wird. Es ist der Teil welche von der senkrechten Papierkante am linken wie auch am rechten Rand bis zum Satzspiegel reicht.
Darstellungsbeispiel
Hier wurden nun mehrere Dinge genannt und mit Hilfe von wörtern beschrieben. Da es für manche jedoch einfacher ist dies zu verstehen wenn sie es bildlich vor sich haben, so habe ich das ganze mal schnell in LaTeX geschrieben um es verständlicher zu machen. Der eigentliche Quelltext befindet sich im Anschluss unter dem Bild. Hierbei sollte allerdings erwähnt werden, das ich die Paginierung ( Seitennummerierung ) im Beispiel weg gelassen habe. Einzig die Paginierung im Satzspiegel befindet sich im Beispiel.
Quellcode der Darstellung:
\begin{document} \fbox{ \begin{picture}(331,594) \put(-6.0,610.0){\line(0,1){10.0}} \put(337.0,610.0){\line(0,1){10.0}} \put(122.0,610.0){Kolumnentitel tot} \put(80.0,610.0){$ \leftarrow $} \put(40.0,610.0){$ \leftarrow $} \put(240.0,610.0){$ \rightarrow $} \put(280.0,610.0){$ \rightarrow $} \put(0.0,575.0){Kolumnentitel lebend} \put(+278.0,575.0){Paginierung} \put(-6.0,560.0){\dots\dots\dots\dots \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots} \put(140.0,300.0){Satzspiegel} \put(80.0,300.0){$ \leftarrow $} \put(240.0,300.0){$ \rightarrow $} \put(162.0,350.0){$ \uparrow $} \put(162.0,250.0){$ \downarrow $} \put(-6.0,-20.0){\line(0,1){10.0}} \put(337.0,-20.0){\line(0,1){10.0}} \put(122.0,-20.0){Kolumnentitel tot} \put(80.0,-20.0){$ \leftarrow $} \put(40.0,-20.0){$ \leftarrow $} \put(240.0,-20.0){$ \rightarrow $} \put(280.0,-20.0){$ \rightarrow $} \put(-72.0,300.0){Aussensteg} \put(-69.0,290.0){Bundsteg} \put(-84.0,300.0){$ \leftarrow $} \put(-22.0,300.0){$ \rightarrow $} \put(398.0,300.0){Aussensteg} \put(375.0,300.0){$ \leftarrow $} \put(459.0,300.0){$ \rightarrow $} \put(-55.0,-3.0){\line(1,0){10.0}} \put(-65.0,-80.0){Fusssteg} \put(-77.0,-90.0){Unterer Rand} \put(-52.0,-55.0){$ \uparrow $} \put(-52.0,-115.0){$ \downarrow $} \put(-55.0,597.0){\line(1,0){10.0}} \put(-65.0,670.0){Kopfsteg} \put(-75.0,660.0){Oberer Rand} \put(-52.0,685.0){$ \uparrow $} \put(-52.0,647.0){$ \downarrow $} \put(367.0,450.0){Marginalien} \put(353.0,450.0){$ \leftarrow $} \put(422.0,450.0){$ \rightarrow $} \put(440.0,448.0){\line(0,1){10.0}} \put(345.0,448.0){\line(0,1){10.0}} \end{picture} } \end{document}
Satzspiegel
Wir haben im oberen Teil erfahren was ein Satzspiegel ist und was er beinhalten kann. Nun geht es darum den Satzspiegel an die richtige Stelle auf einer Seite zu setzen und seine Prosition zu bestimmen.
Konstruktionsverfahren
Für die Bestimmung des Satzspiegel gibt es verschiedene Verfahren.
- Goldener Schnitt
- Rastersystemverfahren
Rastersystemverfahren
Ich möchte hier das Rastersystemverfahren zur Bestimmung des idealen Satzspiegels bei einer üblichen DIN A4 Seite zeigen.
Unter einem Rastersystem versteht man ein Ordnungssystem oder auch Gestaltungsraster. Hier durch soll die Vermittlung der einzelnen Informationen verbessert werden.
Satzspiegel erstellen
Beim erstellen des Rasters wird mit dem eigentlichen Satzspiegel begonnen. Dieser darf auf der eigentlichen Seite nicht zu weit oben liegen, da es sonst den Anschein macht der Text würde beim betrachten davon fliegen. Auf der anderen Seite muss man dafür sorgen das der Satzspiegel nicht zu weit unten liegt. Da dies beim Betrachten erdrückend wirkt. Bei den Rändern sollten ästhetisch Proportionen gewählt werden. Wichtig bei Büchern ist das hierbei der Bundsteg nicht auser acht gelassen wird. Da wir für das Binden eines Buches ebenfalls einen entsprechenden Bereich ( Bundsteg ) benötigen, sollte dieser mit eingerechnet werden. Bei einer linken Buchseite haben wir so den Bundsteg auf der rechten Papierseite und bei einer rechten Buchseite befindet sich der Bundsteg auf der linken Papierseite.
Spaltenbreite
Nachdem der Satzspiegel sowei fertiggestellt wurde wird dieser in einzelne Felder bzw. Spalten unterteilt. Wie viele Spalten benötigt werden liegt ganz alleine an der Struckturierung des Satzspiegels und dessen Menge des Inhaltes. Die Spaltenbreite kann also 1, 2, 3 oder 4, 5, 6 und mehr Spalten beinhalten. Je grösser zum Beispiel die Schrift ist welche verwendet wird, desto breite müssen die einzelnen Spalten sein.
Rasterfelder
Nachdem wir die Spalten welche Vertikal sind erzeugt haben, schreiten wir zu den Feldern welche durch horizontallinien hinzugefügt werden. Wie viele Felder man auf diese Art und Weise erstellen möchte liegt einzig und alleine beim Gestalter und sollte von diesem an den einzusetzenden Inhalt angepasst werden.
Schrift
Um die genaue Höhe des Satzspiegels bestimmen zu können, benötigen wir:
- Schriftart
- Schriftgrösse
- Zeilendurchschuss
Ein Zeilendurchschuss bezeichnet den Abstand der Unterlänge eines Kleinbuchstabens, bis zur Oberkante eines darunter angeordneten Großbuchstabens oder Kleinbuchstabens, je nach dem welches höher hinauf ragt.
Der Quellcode zum Beispiel des Zeilendurchschuss:
\begin{document} \begin{picture}(300,300) \put(-35.0,20.0){\line(1,0){300}} \put(-35.0,12.0){\line(1,0){300}} \put(-38.0,22.0){$ \downarrow $} \put(-38.0,4.0){$ \uparrow $} \begin{Huge} \put(0.0,25.0){Ein Durchschuss Beispiel} \put(0.0,-5.0){wird hier gezeigt} \end{Huge} \end{picture} \end{document}
Wählen wir nun eine Schriftgrösse von 10pt mit einem Zeilendurchschuss von 3pt kann man zählen wie viele Zeilen in den Seitenspiegel hinein passen. Hier zu muss man allerdings die aller erste Zeile mit der Oberkante des Satzspiegels zueinander ausrichtet. Das heisst eine gemeinsame Bezugslinie finden. Dann werden alle Zeilen welche in unseren Satzspiegel passen abgezählt.
Nun beginnen wir mit dem Rechnen:
Angenommen in unseren Satzspiegel passen 50 Zeilen hinein, so müssen wir von dem Wert 50 einmal 2 abziehen für die Zeilen der Rasterfeldabstände.
( Zeilensumme abzüglich der Rasterfeldabstände ) 50 - 2 = 48
Dies wird nun durch die gewünschte Anzahl der Rasterfelder welche wir haben geteilt.
Bei beispielsweisse 3 Feldern, rechnen wir 48 durch 3
48 : 3 = 16
Ein weiteres Beispiel bei 6 Feldern könnte so aussehen:
50 - 2 = 48 : 6 = 8
Nun fehlen uns noch die Vertikalen Abstande unserer Felder. Dazu müssen wir nun die Unterkante eines unserer Rasterfelder an der Grundlinie der Unterkante ausrichten. Die Oberkante des Feldes wird an die Oberkannte eines Großbuchstabens der benutzten Schrift bündig gesetzt.
9er Rastersystemteilung
Hier ein Beispiel einer Satzspiegelkonstruktion einer neuner Rastersystemteilung. Dieses beispiel wurde von mir unter LaTeX erstellt und deren Quellcode steht direkt unter der Abbildung.
Diese Seite wurde horizontal u. vertikal in die gleiche Anzahl von Rasterfeldern aufgeteilt. Am inneren u. oberen Rand bleiben jeweils ein Rasterfeld frei, am äusseren und unteren jeweils zwei.
Hier der dazugehörige Quellcode:
\begin{document} \begin{center} \begin{picture}(583,841) \put(65.0,-3.0){\line(0,1){845}} \put(131.0,-3.0){\line(0,1){845}} \put(195.0,-3.0){\line(0,1){845}} \put(259.0,-3.0){\line(0,1){845}} \put(323,-3.0){\line(0,1){845}} \put(387,-3.0){\line(0,1){845}} \put(451,-3.0){\line(0,1){845}} \put(515,-3.0){\line(0,1){845}} \put(-7.0,93.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,187.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,280.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,373){\line(1,0){598}} \put(-6.0,466.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,559.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,652.0){\line(1,0){598}} \put(-6.0,745.0){\line(1,0){598}} \put(65.0,186.0){\line(1,0){386}} \put(65.0,744.0){\line(1,0){386}} \put(64.0,186.0){\line(0,1){558}} \put(450.0,186.0){\line(0,1){558}} \end{picture} \end{center} \end{document}
Goldener Schnitt
Der Goldene Schnitt spielt beim Satzspiegel eine grosse Rolle, da dieser in seiner Art sehr harmonisch ist. Das wohl beste Beispiel für den Goldenen Schnitt ist die original Gutenberg Bibel. Gutenberg selbst, teilte bereits das Papier nach dem Goldenen Schnitt. Desweiteren findet man die Harmonische Einteilung vom Goldenen Schnitt in der freien Natur wie beispielsweise beim Schachtelhalm und Eichenblatt. Genauso in der Kunst und Architektur.
Hier ein einfaches Beispiel für einen Goldenen Schnitt:
Der Quellcode zur Zeichnung:
\begin{document} \begin{picture}(300,300) \put(-35.0,60.0){\line(1,0){150}} \put(-35.0,60.0){\circle*{5.0}} \put(115.0,60.0){\circle*{5.0}} \put(37.0,70.0){a} \put(-35.0,20.0){\line(1,0){150}} \put(-35.0,20.0){\circle*{5.0}} \put(115.0,20.0){\circle*{5.0}} \put(55.0,20.0){\circle*{5.0}} \put(7.0,30.0){b} \put(83.0,30.0){c} \end{picture} \end{document}
- a = b + c
Die Länge (c) muss sich zur Länge (b) so verhalten wie die Länge (b) zur Länge (a).
Mathematisch gesehen bezeichnet der Goldene Schnitt also ein Teilungsverhältnis. Hierbei wird also eine Strecke namens (a) zuerst in zwei weitere Teile unterteilt. So das sich die größere Teilstrecke (b) proportional zur Gesamtstrecke verhält wie die kleinere Teilstrecke (c) zu der größeren Teilstrecke (b).
Wieso nun der Goldene Schnitt ?
Nun, das menschliche Auge sieht eine Fläche welche im Verhältnis 3:5 ist sehr harmonisch. Genau genommen 1 : 1,618.
Bereits die Griechen hatten herraus gefunden das auch in den einzelnen Proportionen des menschlichen Körpers sich genau dieses Teilungsverhältnis wiederfindet. Dies ist auch ein weiterer Grund weshalb wir genau dieses Teilungsverhältnis so angenehm empfinden.
Der Goldene Schnitt besagt also das sich der Satzspiegel nicht genau in der mitte des Blattes befinden soll. Sondern mehr nach links oder rechts außen oder mehr ins obere des Blattes, da hierdurch mehr Spannung entsteht als wenn der Satzspiegel genau in der Mitte wäre.
Ich bin mir sicher das nun jeder weis was damit gemeint ist, man kennt es zum Beispiel auch von der Fotografie. Hierbei wird genauso bei der Bildgestaltung versucht ein Objekt nicht genau in die Mitte des Bildes zu setzen da wir so nicht wirklich Spannung in das Bild hineinbringen können.
Darstellungsbeispiel
Satzspiegelkonstruktion einer Doppelseite nach dem Goldenen Schnitt:
- Abb. 1: Die Diagonalen werden über die Doppelseite konstruiert und die Einzelnseiten zeigen ebenfalls die Diagonalen von oben innen, nach unten aussen.
- Abb. 2: Die oberen Ecken des Rechtecks, die unteren äusseren Ecken liegen auf den konstruierten Diagonalen. Desto weiter oben u. außen die obere innere Ecke gewählt werden, desto größer wird der Satzspiegel und umso kleiner werden die Papierränder.
- Abb. 3: Satzspiegel im Verhältnis des Goldenen Schnittes.
Welches Konstruktionsverfahren
Wir haben nun gelernt was ein Satzspiegel ist und wozu dieser benötigt wird. Welches Verfahren man nun zur generierung des Satzspiegels verwendet bleibt jedem selbst überlassen. Vielen gefällt zum Beispiel bei einem Satzspiegel welcher mit dem Goldenen Schnitt erstellt wurde nicht das dieser bei einer Doppelseite so weit oben am Kopfsteg und am linken/rechten Außensteg liegt. Am Ende ist alles eine reine Geschmacksache die vom Gestalter dementsprechend gewählt wird.
Satzspiegel der Standartklassen
Wenn wir mit LaTeX unsere Dokumente erstellen, wundern wir uns doch des öffteren über die recht breiten Außenstege bzw. Seitenränder. Als erstes muss hier erwähnt werden, ( dies ist richtig und absolut korrekt ) so wie es ist. Wir selbst sind es einfach nur gewohnt Seitenlayouts anzusehen mit wesentlich geringeren Seitenrändern da dies bei uns hier in der Union ( europäischer Sprachraum ) so üblich ist. Die LaTeX Standartdokumentenklassen verwenden oder halten sich hier an die amerikanische Layouts.
Bei der Auswahl einer der entsprechenden Standartklassen unter LaTeX wird zudem auch der Satzspiegel und weiteres wie beispielsweisse die Außenstege / Seitenränder etc. festgelegt.
Hier zuerst eine Auswahl der Klassenoptionen des Seitenlayoutes, da sich bei der Wahl dieser auch zudem zahlreiche andere Dinge wie u.a. auch der Satzspiegel in seiner Aufteilung etc. verändert.
- a4paper = 210 × 297 mm ( Viertelbogen - Briefpapier, Formulare, Hefte, Zeitschriften, Kataloge )
- a5paper = 148 × 210 mm ( Blatt - Notizblöcke, Schulhefte )
- b5paper = 176 × 250 mm ( Bücher )
Wer mit der Gestaltung bei Verwendung der Standartklassen so nicht zu frieden ist, kann hier auch selbst Hand anlegen. Mit Hilfe der Dimensionsparameter auf welche wir gleich
näher eingehen werden können so zahlreiche Parameter verändert werden.
ISO Papier Formate
Eben wurden ein paar Papierformate aufgelistet, für ein besseres Verständniss habe hier ich eine kleine Grafik angefertigt um die entsprechenden Grössenunterschiede besser wahr zu nehmen.
Tabellarische Übersicht
DIN-A | DIN-B | DIN-C | DIN-D | DIN-E | |
---|---|---|---|---|---|
1 | 594 × 841 | 707 × 1000 | 648 × 917 | 545 × 771 | 560 × 800 |
2 | 420 × 594 | 500 × 707 | 458 × 648 | 385 × 545 | 400 × 560 |
3 | 297 × 420 | 353 × 500 | 324 × 458 | 272 × 385 | 280 × 400 |
4 | 210 × 297 | 250 × 353 | 229 × 324 | 192 × 272 | 200 × 280 |
5 | 148 × 210 | 176 × 250 | 162 × 229 | 136 × 192 | 140 × 200 |
6 | 105 × 148 | 125 × 176 | 114 × 162 | 96 × 136 | 100 × 140 |
7 | 74 × 105 | 88 × 125 | 81 × 114 | 68 × 96 | 70 × 100 |
8 | 52 × 74 | 62 × 88 | 57 × 81 | ||
9 | 37 × 52 | 44 × 62 | 40 × 57 | ||
10 | 26 × 37 | 31 × 44 | 28 × 40 |
Dimensionsparamter
z.Z. in Arbeit.
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