ThinkPad T60
Dieser Artikel ist noch neu und muss überarbeitet werden |
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Hier möchte ich beschreiben, wie ich mein altes gebrauchtes Thinkpad wieder in Stand gesetzt habe. Ich finde, dass die zwischenzeitlich doch recht betagte Hardware mit SUSE 13.2 doch sehr sehr ordentlich läuft. Ich bitte darum, alles im eigenen ermessen genau für für sich selbst und die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Ich übernehme keine Verantwortung wenn etwas nicht klappen sollte. Bei mir läuft es so.
Installation und Auswahl des Betriebssystems (Architektur)
SUSE 13.2 – 32bit mit KDE. Die Hardware ist einfach für 32 Bit Architektur gemacht. 64 Bit Betriebssysteme verweigern auch die Installation. KDE ist Geschmackssache. Ich mag gerne KDE deswegen nehme ich KDE.
Zur Installation könnt ihr also die SUSE 32 Bit ISO verwenden, oder eben Netinstall usw. Ansonsten geht es zunächst ganz normal durch den normalen Installationsvorgang, wie man genügend Anleitungen im Internet findet. Hier noch ein Link zum Portal Installation:
Die Grafikkarte
Das T60 wurde mit verschiedenen Grafikkarten ausgeliefert. Ich werde in diesem Guide Einstellungen nennen, die Spezielle Probleme behandeln. AMD/ATI RV515/M (Mobility Radeon X1300)In diesem Tutorial verwende ich den im Kernel mitgelieferten 3D treiber "radeon". Dieser bietet bereits eine sehr gute Unterstützung für diese Karte. Wer sich genauer informieren möchte, was seitens Treiber mit der Karte möglich ist, kann dies hier:
Bei: "radeon" ist eine zusätzlich Konfiguration eigentlich nicht notwendig)
Energisparfunktion prüfen
Man sollte den Energiesparplan festlegen, da die Karte sonst immer mit höchster Taktung läuft. Diese Karte unterstützt Profilbasierte Stromsparfunktionen. Folgende ausgaben sollten geprüft werden, da die Karte nur seitens der Hardware übermittelte vordefinierte Werte des Herstellers verwenden kann. Dynamische Taktung gibt es dann erst bei neueren Karten. ab r600 aufwärts. Dynpm wird bei älteren Serien (wie dieser) nicht funktionieren.
Dieser Befehl prüft, ob Profilbasiertes Stromsparen möglich ist:
cat /sys/class/drm/card0/device/power_modeprofile
Dieser Befehl gibt das aktuell verwendete Profile aus:
cat /sys/class/drm/card0/device/power_profilelow, mid oder high
In dieser Ausgabe sieht, man welcher Modus gerade verwendet wird (Das kann man später wie gesagt anhand der Profile ändern):
cat /sys/kernel/debug/dri/0/radeon_pm_infoBeispiel:
default engine clock: 392000 kHz current engine clock: 209250 kHz default memory clock: 325000 kHz current memory clock: 135000 kHz
Wenn dies alles vorhanden ist, kann man profilbasiert stromsparen. Die Steuerung durch einen Script ist später im Abschnitt Stromsparen abgedeckt.
TIPP: Leichte Performanceverbesserung
Mit dieser Einstellung kann man massiv Ruckeln und stottern der Fenster beim skalieren und verschieben reduzieren:
Mit einem Editor müsste man dazu folgende Einträge machen:
vi /etc/X11/xorg.conf.d/50-device.confSection “Device“ Identifier “Thinkpad Mobile Radeon X1300“ Driver “radeon“ Option “MigrationHeuristic“ “greedy“ EndSection
Beim nächsten Neustart der Oberfläche ist diese Option dann aktiviert. Weitere Tweaks habe ich Treiberseitig nicht vorgenommen.
VDPAU (OpenGL)
Bei diesem Tipp bin ich mir nicht ganz sicher, aber mann kann Video beschleunigen. Dazu verwende ich hier “vga_gl“ ,da es für r300 wohl keine mitgelieferte „.so“ Datei gibt; Das Paket libvdpau_va_gl1 bietet eine solche .so für genau diesen Zweck. |
Man besorgt sich bitte zunächst das tool vdpauinfo und besagte lib:
zypper in vdpauinfo libvdpau_va_gl1
Beim Prüfem der Ausgabe von vdpauinfo stellt mann fest, dass etwas nicht gefunden werden kann. |
Nun sagt man der environment bescheid, nutze für vdpau → vga_gl. Dazu trägt man beim jeweiligen Benutzer in der “.bashrc“ folgendes ein (Tauscht bitte $BENUTZER durch eueren Benutzernamen):
less /home/$BENUTZER/.bashrc
export VDPAU_DRIVER=va_gl
Nachdem man sich neu angemeldet hat, sieht man in der Ausgabe von “vdpauinfo“, dass OpenGL zur Videobeschleunigung verwendet wird. |
Festplatte
In den ThinkPads wurden verschiedene Laufwerke unterschiedlicher Hersteller verbaut. In meinem wurde diese verbaut: |
Fujitsu MHV2060BH PL
Da diese wie gesagt, direkt seitens Lenovo verbaut wurde gab es für das Gerät ein Firmware Update. Eventuell sollte man prüfen, ob für das eigene Modell eine aktualisierte Firmware vorhanden ist, wenn man dies denn möchte. Ich bin immer überzeugt von solchen Fehlerbehebungen zu profitieren, deswegen habe ich dies in dem Zuge gleich erledigt. |
Besondere Einstellungen
Die Energiesparfunktionen der Festplatte werden mit “hdparm“ gesteuert. Auch andere Scripte auf die ich später noch eingehe, greifen dazu auf hdparm zurück. |
Mir ist aufgefallen, dass die Leseköpfe meiner Festplatte ohne eigene Voreinstellung in bestimmten vordefinierten Modi viel zu häufig parken, und dass der Spindelmotor ständig anläuft und wieder anhaltet, was die Lebensdauer der Festplatte schnell sinken lässt. Und weswegen man sonst ständig warten müsste, bis die platte wieder hochgedreht hat und die Köpfe im Einsatz sind Deswegen mache ich hier eine Empfehlung zu Einstellungen für diese Festplatte, übernehme aber keine Gewährleistung, dass das für andere Geräte passend ist. Ich möchte darum bitten, diese Werte auf das eigene Gerät abzustimmen. Und möchte eindringlichst davor warnen, dass etwas kaputt gehen kann bei falscher Einstellung.
Spindown: Hier gibt man an, nach welcher Zeit die Rotation der Festplatte gestoppt wird: Nach 1 Minute (Hier zählt 1 als 5 Sekunden). Es muss also der wert “12“ verwendet werden. Testen mit:
hdparm -S 12 /dev/sda
Advanced power management: Hier stellt man ein mit welcher stärke das Stromsparen betrieben wird. Siehe auch man “hdparm“ meine Empfehlung ist weniger aber durchaus aggressiv:
- Für Batteriebetrieb 172
- Für Betrieb am Netzteil 192;
Testen mit:
hdparm -B 172 /dev/sdaNachdem diese Einstellungen testweise gemacht sind, sollte man sofort den Unterschied bemerken. Permanent wird das später im Abschnitt TLP abgehandelt.
Stromsparen
Nachdem jetzt obige Kenntnisse erlangt sind, stellt sich die Frage wie steuert man das? Dazu gibt es weitreichende möglichen, um einige zu nennen wie “laptop-mode-tools“ “pmutils“ und man kann auch selber Scripten und Tools wie powertop verwenden.
Hier bietet sich für das T60 besonders TLP an, da es für ThinkPads einfach sehr spezialisiert ist und eine Detailgetreue Konfiguration ermöglicht. |
Angesichts dessen, dass man sich für verschiedene tools entscheiden kann, sollte man sich für eines entscheiden und auf die anderen verzichten. Da ich im verlauf dieser Anleitung TLP verwenden werde. Sollten alle anderen Scripte und tools deaktiviert werden. Zusätzlich gibt es Programme, die nützliche Funktionen bieten, aber Komponenten unnötig aus Ruhezuständen aufwecken.
Ich liste hier einige Dienste, die man deaktivieren bzw vom automatischen Start ausnehmen sollte: |
- hddtemp (Weckt die festplatte bei jeder Abfrage auf)
- smartd (kann auch die Festplatte aufwecken)
- tuned (eigenständiger Manager der mit anderen interferiert)
- laptop-mode-tools (eigenständiger Manager der mit anderen interferiert)
Am Beispiel TLP
Bitte zieht dazu auch #Weiterführende Links / Quellen heran. Ich möchte hier auf die Einrichtung unter SUSE 13.2 mit Schwerpunkt auf das "T60" eingehen. Und einige Besonderheiten abdecken. |
Softwarequellen und Installation
Es gibt einige quellen. Da ich möglichst vollen Funktionsumfang für das T60 erreichen wollte, habe ich zunächst die nötigen Pakete gesucht. Generell müssen die meisten Pakete momentan händisch zusammengesucht werden.
Man braucht mindestens:
- tlp
- tlp-rdw
Für vollen Funktionsumfang benötigen wir zusätzlich:
- tp_smapi-kmp-desktop
- dkms-acpi_call
Die Pakete dkms-acpi und tp_smapi-kmp-desktop sind normalerweise optional da wir allerdings hdapsd zum Schutz der Festplatte im Einsatz haben, benötigen wir eine gepatchte Version von tp_smapi. Und da können wir auch gleich die Steuerung für die Ladeschwellen des Akku noch mit installieren.
Es gibt eine Paketquelle wo alle für einen vollen Funktionsumfang benötigten Pakete beinhaltet sind. Solange dieser Nutzer diese Pakete zur Verfügung stellt, kann man wie folgt vorgehen:
zypper ar http://download.opensuse.org/repositories/home:/GenesisRock/openSUSE_13.2/zypper in tlp tlp-rdw tp_smapi-kmp-desktop dkms-acpi_call
Konfiguration
Allgemein ist die Konfigurationsdatei von TLP so umfassend, dass ich nicht alles hier erklären kann. In den vorigen Abschnitten wurden Spezialitäten zum Verständnis der Funktionsweise angesprochen. TLP Übernimmt dann die Steuerung der Stromsparfunktionen. Betroffene Geräte sind:
- PCI(-E) Bus System
- USB
- WiFI
- Modem
- Processor
- Akku
- Displayhelligkeit
- Dock
- Festplatte (Hdparm)
- Grafikkarte (Profilbasiert)
- ... Eigentlich die komplette Steuerung
Die datei ist an sich schon mit ausreichend guten Kommentaren versehen, dass in der Regel jeder selbst damit zurecht kommen sollte. Ihr findet die datei in:
less /etc/default/tlp
TLP Schaltet die Funktionen dann entsprechend erkannter Arbeitsweise um. So kann es erkennen, ob das Notebook beispielsweise am Netzteil hängt, im Dock befindet oder Batteriebetrieben wird.
Wer seine Einstellungen selbst erarbeiten möchte, kann sich hier detailliert einlesen: http://thinkwiki.de/TLP_Einstellungen Alternativ hier der Link zu meiner Konfigurationsdatei:
Für das T60 bin ich hier an dieser Stelle gerne für Verbesserungsvorschläge offen und möchte nochmals darauf hinweisen, dass diese Fehler beinhalten könnte oder für andere Geräte nicht geeignet sein kann. Bitte passt diese Datei händisch an
Aktivierung
Man muss TLP für den automatischen start konfigurieren, damit die Einstellungen die man gemacht hat bei jedem Systemstart aktiv werden. Dies wird von systemd verwaltet. Aktivieren kann man die nötigen Dienste dann noch wie folgt:
systemctl enable /usr/lib/systemd/system/tlp.service systemctl enable /usr/lib/systemd/system/tlp-sleep.serviceUnd direkt starten mit:
systemctl start /usr/lib/systemd/system/tlp.service systemctl start /usr/lib/systemd/system/tlp-sleep.service
Eine Statusabfrage der beiden dienste sollte keine Fehler ausgeben und “enabled“ sowie “running“ beinhalten. Dazu tragt ihr statt "enable" oder "disable" einfach "status" in den Befehl ein.
Erschütterungssensor mit hdapsd
Das Thinkpad hat einen Erschütterungssensor, mit dessen Hilfe man die Festplatte kurzzeitig in eine Schutzhaltung versetzen kann. |
Dazu gibt es ein tool, dass man sich aus den SUSE Repositories für 13.2 ziehen kann. Also sucht man ein RPM für 13.2 und installiert es. Bitte beachtet in diesem Fall 32 Bit Paketversionen für das 32 Bit Betriebssystem zu verwenden.
Man benötigt ausserdem eine gepatchte Version von tp_smapi. Siehe dazu bitte #Stromsparen |
Konfiguration
Die Einrichtung im Anschluss ist denkbar einfach. Man editiert die Konfiguraionsdatei und entfernt die rauten vor den Werten die man festlegen möchte, beispielsweise mit pico /etc/hdapsd.conf und dazu gleich noch vorgeschlagene und von mir verwendeten Werte:
Sensitivity=15; adaptive=true; background=true; pidfile=“/var/run/hdapsd.pid“;Zu schützende Festplatten werden vom Dienst automatisch erkannt.
Zu schützende Festplatten werden vom Dienst automatisch erkannt.
Autostart
Angesteuert wird das ganze via systemd. Man muss es lediglich noch abschliessend für den automatischen Start aktivieren.
systemctl start hdapsd.service systemctl enable hdapsd.service
Überprüfung
Nach erfolgreicher aktivierung zeigt
systemctl status hdapsd.serviceSollte in der Ausgabe "loaded" und "running" enthalten ohne Fehlermeldungen.
Wenn man jetzt gaaaanz vorsichtig am Laptop wackelt, hört man, wie die Festplatte ihre Leseköpfe in die Schutzhaltung bewegt. Und man sieht ein das entsprechende LED für die Festplatte am Display aufleuchten. Dazu findet man im journalctl –system | grep park folgendes output:
hdapsd parking hdapsd unparking
Fehlerbehebung
Ich hatte hier an dieser stelle, ein Problem, da es einen Fehler gab. Ich konnte dies wie folgt lösen. |
Betroffen sind die Dateien /usr/lib/systemd/system/hdapsd.service und hdapsd@.service. Die Zeilen sehen so aus im original:
ExecStart=@sbin/hdapsd –syslogMit dem @sbin kommt das System irgendwie nicht klar, deswegen habe ich dort den Pfad eingetragen, also so abgeändert.
ExecStart=/usr/sbin/hdapsd --syslog
Selbige Vorkommnisse sind ggf. in hdapsd@.service zu korrigieren. Dann starten beide Dienste wie gewünscht und das funktioniert funktioniert. Browser im RAM schnell wie nie mit: Profile-Sync-Daemon
(In eigener Sache) Bergung meines Notebooks
Da das Gerät über die Jahre sehr sehr viel genutzt worden ist, nachdem ich es auch verliehen hatte und es nich ausschliesslich nur von mir genutzt wurde, gab es einige Mängel zu beseitigen. Auch stellt sich die Frage warum SUSE Linux? Mein Bewegrund zu SUSE ist, dass SUSE meine lieblings Distribution ist. Dazu kommt noch, dass dieses Gerät mit einer Windows XP Lizenz vertrieben wurde für das es heut zu Tage keinen Support mehr gibt. Da habe ich lieber eine Alternative für die noch Sicherheitsupdates angeboten werden. (Der Zahn der Zeit nagt).
- - Das Gerät hat im Betrieb überhitzt.
- - Die Festplatte war extrem laut, und hat ständig klackende Geräusche gemacht.
- - Er wurde auf einmal sehr langsam.
Grund genug den Kasten endlich mal aufzuschrauben und zu sehen was los ist. Ich möchte hier keine Anleitung geben wie man das Thinkpad aufschraubt und reinigt. Ich möchte nur mitteilen welche Schwierigkeiten zu überwinden waren. Feststellung war, dass sich die Wärmeleitpaste unter dem Kühler irgendwie verfestigt hatte und dadurch kein direkter Kontakt mehr zwischen Kühlkörper und CPU vorhanden war. Der Lüfter selbst äußerte sich Lagerkreischen. Und war nicht frei bzw. nur sehr schwer beweglich. Das Notebook wurde damals mit nur 1 GB RAM angeschafft. Ich habe noch zwischenzeitlich da man diese 2015 beinahe für lau hinterher geworfen bekommt 2 x 1 GB RAM verbaut und betreibe diese im Dualchannel Modus. Maximal wäre eine Bestückung mit 4 GB möglich. Davon könnten aber nur 3 GB genutzt werden.
Also:
- - Vordere Abdeckung und Tastatur entfernt.
- - Die Fassung von der Tastatur vor dem Bildschirm abgeschraubt und ausgeklippst
- - Den Kühlkörper samt Lüfter ausgebaut.
- - Den Kühlkörper geöffnet, und das Lager des vom Motor abziehbaren Rotors mit geeignetem Schmiermittel versehen und wieder sauber zusammengebaut.
- - Das ganze mit geeigneten Werkzeugen gereinigt.
- - Gehäuse gereinigt.
- - Alte Wärmeleitpaste mit Alkohol entfernt.
- - Kühler mit frischer Paste und Leitpads versehen.
- - Speicher eingebaut
- - Firmware der Festplatte und das BIOS aktualisiert mittels verfügbarer ISO´s.
Nachdem diese Probleme also gelöst waren und das Gerät sauber wieder zusammengesetzt war. Konnte ich endlich zur Installation mit Linux schreiten.
Weiterführende Links / Quellen