Literaturverzeichnis LaTeX
LaTeX: (1.) Einleitung - (2.) Schnellkurs - (3.) Teil 1 - Grundlagen - (4.) Teil 2 - Grundlagen - (5.) Fortgeschrittene - (6.) Literaturverzeichnisse - (7.) Zeichen und Symbole - (8.) LaTeX Distributionen - (9.) LaTeX Links |
Inhaltsverzeichnis
- 1 Literaturverzeichnisse
- 2 Allgemeines Schlusswort
Literaturverzeichnisse
Ein Literaturverzeichniss ist eine Zusammenstellung von Literaturhinweissen bzw. Literaturangaben. Richtig werden sie in Alphabetischer Form geordnet und sind somit eine ganz spetzielle Bibliografie.
Wo gehört es hin
Meist ist das Literaturverzeichniss am Ende einer Arbeit zu finden, es muss jedoch nicht unbedingt dort sein. Eine Literaturangabe kann genauso gut mitten in einem Werk direkt nach einer Zeichnung, einer Abbildung oder eines Text, Zitat als Quellenangabe bzw. Quellhinweisses angegeben werden.
Weshalb wird es Verwendet
Zum einen wird es als Nachweiss für etwas gelesenes verwendet, zum anderen, wichtigerem, um den Urhebern und Autoren gerecht zu werden. Ein weiterer Grund, um einem interessiertem Leser weitere Hinweise auf Literatur zu geben.
Welches System
Trotz gleicher Prinzipien, gibt es kein einheitliches System für Literaturverzeichnisse. Es gibt derzeit verschiedene Tools welche über 1300 unterschiedliche Formate von Literaturangaben kennen. Manche Verlage und Fachzeitschriften haben in der Zeit ihre eigenen Vorgaben. Somit herrscht ein willdes Ducheinander was die Formate angeht, Zeit hier etwas Klarheit zu schaffen!
Programme
Für LaTeX stehen diverse Helferlein zu Verfügung, ich möchte hier nur mal die drei bekanntesten und wohl am meist benutzten aufzählen.
- BibTeX
- AMS-LaTeX
- JabRef
Wirklich empfehlen kann ich keines der hier genannten was aufgrund der Vielfalt an Formaten zurückzuführen ist.
Richtiges Format
Welches ist nun das richtige Format für ein Literaturverzeichniss? Interessiert man sich etwas mehr für die Materie und studiert Bücher der wohl grössten Typografen, so findet man hier entsprechende Antwortern wie ein Literaturverzeichniss auszusehen hat.
- Die Ordnungsziffern werden in voller Grösse mit Schlusspunkt, freigestellt. Nur im Text Bruchziffern, ohne Klammer, da sie hier nicht stören sollen.
- In einer Nachweisliste müssen die Ziffern kleiner sein; Bruchziffern kleiner Schriftgrade sind jedoch meist kaum noch gut leserlich.
- Die Autoren werden in Versalien und Kapitälchen geschrieben.
- Vornamen sind einheitlich zu schreiben,entweder ausgeschrieben oder abgekürzt. Einheitlich vor- oder nachgesetzt, zudem leicht gesperrt.
- Stammt eine Arbeit von z.B. zwei Autoren, so darf man hier auch ein und, and, et in Kapitälchen verwenden wo die Arbeit im Text erwähnt wird.
- Durch diese Art ist deutlich zu erkennen das es sich hier um zwei verschiedene Autoren und nicht um zwei verschiedene Arbeiten handelt.
- In Literaturverzeichnissen ist es jedoch am besten statt und, and, et besser nur ein Komma zu verwenden, da dieses in allen Sprachen verstanden wird!
- Durch diese Art ist deutlich zu erkennen das es sich hier um zwei verschiedene Autoren und nicht um zwei verschiedene Arbeiten handelt.
Sollten keine Kapitälchen der Schrift vorhanden sein, so ist es verwerflich die Verfassernamen in kursiv zu schreiben. Besser ist es, hier überhaupt keine Hervorhebung zu verwenden.
Format Beispiel Buchtitel
Die Reihenfolge bei kompletten Buchtitelzitierungen:
- Autor in Versalien und Kapitälchen, am besten leicht gesperrt.
- Doppelpunk.
- Titel ungekürzt, in kursiv, Punkt.
- Verlagsort, Komma.
- Erscheinungsjahr in der gewöhnlichen Schrift, Punkt.
Soll zudem noch der Verleger genannt werden,
- Wird zuerst der Verlagsort.
- gefollgt von einem Doppelpunkt.
- dann der Verleger genannt.
Quelltext zum Beispiel Buchtitel
- Einfaches Literaturverzeichniss.
1.\textsc{Jan Tschichold}:\textit{ Geschichte der Schrift in Bildern}.\par \hspace{9.0 pt} Hamburg, 1961.
- Literaturverzeichniss mit Verleger.
2.\textsc{Jan Tschichold}:\textit{ Geschichte der Schrift in Bildern}.\par \hspace{9.0 pt} Vierte Auflage. Hamburg: Hauswedell, 1961.
In diesem Beispiel wurde der in Kapitälchen geschriebener Name nicht durch leichtes sperren ausgeglichen. Die abgebildeten Beispiele sind nicht perfekt und sollen nur die richtige Reihenvollge fürs Auge besser darstellen. Der Quelltext dient einfach der Vollständigkeit halber. Um die Kapitälchen richtig zu sperren, kann man sich diverser Zusatzpakete bedienen welche unter LaTeX funktionieren. Um nur eines zu nennen, soul welches vollgendermassen in die Präambel eingebunden wird.
\usepackage{soul}
Leider habe ich die Erfahrung mit diversen Zusatzpaketen gemacht das diese eher schlecht als recht sind und meist zu viel sperren. Wirklich ausgeglichen schaut das spaetere Ergebniss meist nicht aus. Daher ziehe ich es vor, hier entweder ueberhaupt nicht auszugleichen, oder mir selbst ein wenig von Hand zu helfen ohne weitere Pakete. Um nur eine Möglichkeit zu nennen:
\hspace{0.2 pt}
Es ist auf diese Art zwar mühsam, jedoch überzeugt hier das Ergebniss meist eher als mit soul oder anderen Paketen welche diese Arbeit übernehmen sollten.
Sollte jemand eine einfachere oder andere Möglichkeit kennen die bessere Ergebnisse vorbringt, soll dies bitte hier mit ins Wiki schreiben damit auch andere davon profitieren können.
Format Beispiel Artikeltitel
- Artikeltitel wird in der gewöhnlichen Schrift geschrieben, nicht in kursiv.
- Die Artikeltitel dürfen in Anführungszeichen gestellt werden vor einem Buch oder dem Zeitschrifttitel mit Gedankenstrich.
Quelltext zum Beispiel Artikeltitel
- Literaturverzeichniss mit Artikeltitel.
1. \textsc{Weiss, S. Wilkins, R. W.:} The Neture of the Cardiovascular\par \hspace{11.0 pt} Distribance in Nutritional Deficiency States.--\textit{Ann.intern.Med.}\par \hspace{10.0 pt} (USA) 11, 104--148 (1937).
- Literaturverzeichniss mit Artikeltitel in Anführungszeichen.
2. \textsc{Jan Tschichold}: ‘Colore Registering in Chinese Woodblock Prints.’\par \hspace{10.0pt} \textit{-- Printing and Graphic Arts}, Lunenburg, Vermont, 2, 1--4 (1954).
Format Beispiel TheBibliography
LaTeX bietet uns auch eine thebibliography Umgebung für Literaturverzeichnisse an. Diese wurde von mir im LaTeX Wikibook bereits kurz vorgestellt.
Im grossen und Ganzen ist die Idee nicht schlecht, jedoch leider nicht ganz perfekt.
Ein Beispiel würde so aussehen:
Quelltext zum Beispiel TheBibliography
\begin{thebibliography}{------} \bibitem[Levy2001]{levy:2001} Steven Levy. \emph{Hackers: Heroes of the Computer Revolution}, New York: Penguin Books, 2001 \end{thebibliography}
Leider ist diese Art nicht ganz perfekt:
- Autor muss in Kapitälchen geschrieben werden.
- In eckigen Klammern wird das Jahr der Veröffentlichen angegeben.
- Nach dem Name des Autors kommt ein Duppelpunkt, kein Punkt.
Jedoch sind dies nur kleine Fehler die schnell berichtigt werden können was dann so auszusehen hat:
Richtiges Beispiel TheBibliography
Quelltext zum richtigen Beispiel TheBibliography
\begin{thebibliography}{------} \bibitem[1961]{1} \textsc{Jan Tschichold}: {\em Geschichte der Schrift in Bildern.} Hamburg, 1961. \end{thebibliography}
Allgemeines Schlusswort
Ob man nun die TheBibliography Umgebung verwendet, weil man vielleicht sehr viele Literaturangaben hat was sich hier empfielt. Oder ob man die Literaturangabe schnell von Hand schreibt wie in den ersten Beispielen bleibt jedem selbst überlassen. Ich finde TheBibliography für viele einfache Aufgaben in etwas angepasster Form ausreichend. Bei etwas grösseren und komplexeren Literaturangaben, schreibe ich diese Eintraege lieber von Hand anstelle mir mit TheBibliography einen abzufummeln bis es passend ausschaut.
Desweiteren als kleine Info: In Deutschland gibt es eine DIN 1505 für Titelangaben von Schrifttum. Dort findet man Dinge zu Zitierregeln und Titelangaben von Dokumenten.
P.S. DIN-Normen sind Empfehlungen und können angewendet werden; sie müssen nicht benutzt werden!
Meine ganz persöhnliche Empfehlung die von mir gezeigten Arten des Literaturverzeichnisses welche in vielen Büchern bezüglich der Typographie zufinden sind.