Shell-Wikibook/Erste Schritte (1)

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Linux - Shell    Eine Einführung    (WIKIBOOK)   :    Grundlagen,    Anwendung    und    Skripting
Shell - Eine Einführung: 1. Grundlagen - 2. Erste Schritte (1) - 3. Erste Schritte (2) - 4. Fortgeschritten - 5. Reguläre Ausdrücke - 6. Skripting



Erste Schritte auf der Shell

Am System Anmelden

Nach der Theorie wird es nun zeit für einige Feldtests auf der Shell. Für KDE-/GNOME - Nutzer bietet es sich an das entsprechende grafische Programm (siehe Zugriff über grafische Programme) zu verwenden. Selbstverständlich spricht auch nichts dagegen TTY1-X zu verwenden.

Der Login-Bildschirm

Wenn der Zugriff auf die Shell über ein TTY-Terminal erfolgt, wird man zunächst mit dem Login-Bildschirm der verwendeten Linux-Distribution begrüßt.

Welcome to openSUSE 10.2 (i586) - Kernel 2.6.18.8-0.3-default (tty1)
rbe-linux login:

Die obige Begrüßungsmeldung zeigt den Namen der Distribution, Systemplattform, die verwendete Kernel-Version und Nummer des entsprechenden TTY-Terminals an. Hier kann man sich mit dem gewünschten Benutzernamen/Passwort anmelden (Achtung: Groß- und Kleinschreibung beachten ).

Nehmen wir an, Norbert (siehe letzte Seite des Wikibooks) möchte sich auf TTY1 anmelden

Hinweis: Das Passwort wird aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Bildschirm dargestellt
Welcome to openSUSE 10.2 (i586) - Kernel 2.6.18.8-0.3-default (tty1)
rbe-linux login: norbert
Password:
Have a lot of Fun...
norbert@rbe-linux:~>

Norbert ist nun auf dem PC angemeldet. Betrachten wir die Ausgabe etwas genauer: rbe-Linux steht z.B. für den Hostnamen des Systems, Have a lot of Fun... hingegen ist eine Willkommensmeldung für den Benutzer (Message of the Day). Diese Nachricht ist anpassbar, dazu später aber mehr.

Die Zeile

norbert@rbe-linux:~>

besagt, dass der Benutzer norbert sich am System rbe-linux angemeldet hat. Interessant ist vor allem das Tilde-Zeichen "~". Hierbei sollte man sich zunächst einen Blick über die Verzeichnisstruktur von Linux verschafft haben. Das Zeichen "~" ist ein so genannter Platzhalter, also eine Abkürzung, für das Homeverzeichnis des Benutzers. Das Homeverzeichnis eines Benutzers kann man dabei als den Arbeitsbereich innerhalb des Systems ansehen. Normale Benutzer (also nicht Systemadministratoren) haben hier ihre Spielwiese und können ihre Dokumente, Dateien usw in diesem Verzeichnis ablegen.

Anmelden mit einem grafischen Programm

Im obigen Beispiel hat sich Norbert an TTY1 angemeldet. Wie eingangs erwähnt ist es aber natürlich auch möglich z.B. per KDE Konsole auf die Shell zuzugreifen. Dazu muss man ein Konsolenfenster öffnen. Das geschieht wahlweise durch das direkte Aufrufen per Tastenkürzel ALT F2 und dem zugehörigen Befehl konsole, oder direkt aus dem KDE-Menü heraus. Bei openSUSE ist die KDE Konsole unter Anwendungen -> System -> Terminals -> Terminal-Programm (Konsole) zu finden.

Anders als beim TTY1 wird man auf der KDE-Konsole direkt als Benutzer angemeldet. Das liegt daran, dass man sich bereits beim Start der grafischen Oberfläche als Benutzer am System angemeldet hat. Die KDE-Konsole vermutet also, dass man sich direkt als entsprechender Benutzer anmelden möchte. Auch die KDE-Konsole liefert dann auch analog zum TTY1 die Ausgabe:

norbert@rbe-linux:~>


Steuerung der Shell durch Eingabebefehle

Nachdem man sich angemeldet hat, kann man auf der Shell arbeiten. Das System wird dabei durch einzelne, kleine Befehle, die man auf der Kommandozeile eingibt, bedient. Diese Befehle sind in Wirklichkeit Programme, mit denen man gewisse Aufgaben erfüllen kann. Meistens sind diese Befehle Abkürzungen ihrer eigentlichen Bedeutung. Damit man auf der Shell zurecht kommt, muss man zumindest ein paar dieser Befehle kennen.


Grundlegende Shell-Befehle

Achtung: Viele Befehle unterliegen einer gewissen syntaktischen Norm. Sie können z.B. Eingabeparameter als Optionen verarbeiten. Die Korrekte Einhaltung der syntaktischen Bedingungs- / Optionsreihenreihenfolge ist wichtig. Die Synkatische Normalform sei daher hier stets angegeben.



pwd - Print working Directory

Oben wurde bereits erwähnt, dass das Zeichen "~" stellvertretend für den Pfad des Homeverzeichnisses steht. Wie aber lautet denn nun der genaue Pfad zum Homeverzeichnis? Das können wir mit dem Befehl

pwd

herausfinden. Die Abkürzung pwd steht für Print working Directory. Als Ausgabe dieses Befehls erhält man stets die absolute Pfadangabe zum Verzeichnis, in dem man sich auf der Shell befindet. In diesem Beispiel probieren wir einmal aus, wie die absolute Pfadangabe zum Verzeichnis "~" von Norbert lautet.

norbert@rbe-linux:~> pwd
/home/norbert
norbert@rbe-linux:~>

Norberts Homeverzeichnis ist also /home/norbert/.

Syntaktische Normalform:
 pwd [OPTION]



cd - Change Directory

Natürlich muss man auch auf der Shell, wie z.B. im Konqueror, durch Verzeichnisse navigieren könnieren. Mit dem cd-Befehl (Change Directory) kann man das sich beliebig durch das System bewegen.


  • In ein Verzeichnis wechseln

Ein Verzeicihnis namens Urlaubsfotos im Homeverzeichnis von Norbert sei gegeben. Mit

 cd /home/norbert/Urlaubsfotos/ 

gelangt man in das Verzeichnis (Wichtig: Groß- und Kleinschriebung beachten).


  • Eine Ebene tiefer in der Verzeichnisstruktur wandern

Im Verzeichnis befinden sich zusätzlich noch weitere Unterverzeichnisse. Norbert hat weitere Urlaubsbilder im Ordner "Mallorca".

Nun könnte man natürliches wieder mit

cd /home/norbert/Urlaubsfotos/Mallorca/

ins entsprechende Verzeichnis wechseln. Da man sich aber breits in im ordner Urlaubsfotos befindet könnte man sich viel Tipparbeit sparen, indem man direkt in das Verzeichnis springt.

cd Mallorca


  • Eine Ebene höher in der Verzeichnisstruktur wandern

Norbert hat sich nun an seinen Mallorcabildern sattgesehen und möchte zurück in seine Urlaubsfotos, also in das vorherige Verzeichnis, wandern. Auch hier kann man sich wieder Tipparbeit sparen und muss nicht wieder

cd /home/norbert/Urlaubsfotos/

verwenden. Stattdessen kann man mit einer "relativen" Pfadangabe arbeiten. Mit Hilfe von

cd ..

kann dies erreicht werden. Die beiden Punkte stellen hierbei wieder einen Platzhalter dar. Dieser Platzhalter ist dabei stets ein Verweis auf das übergeordnete Verzeichnis in dem man sich befindet.

Noch ein Beispiel: Von Norberts Homeverzeichnis eine Ebene höher wandern:

norbert@rbe-linux:~> cd ..
norbert@rbe-linux:/home>

Wie man sieht befindet man sich anschließend in /home, also das erzeichnis indem standardmäßig alle Benutzerverzeichnisse enthalten sind.


  • Direkt ins Homeverzeichnis des angemeldeten Benutzers springen

Möchte man direkt ins Homeverzeichnis springen so kann man dies durch

cd ~

oder einfach nur

cd

erreichen.


  • Direkt ins Wurzel-/Root-Verzeichnis springen

Um in das Root-Verzeichnis des Systems zu gelangen muss man

cd /

eingeben.


  • Ins vorherige Verzeichnis springen

In das vorherige Verzeichnis kann man mit

cd -

gelangen.


Anmerkung:

Hinweise zu relativer/absoluter Adressierung


  • Absolute Pfadangaben oder auch absolute Adressierung

Absolute Pfade beinhalten den kompletten Pfadnamen zum jeweiligen Ziel. Ein Beispiel für absolute Adressierung:

/etc/X11/xorg.conf

  • Relative Pfadangaben oder auch relative Adressierung

Relative Pfade sind äußerst flexibel in der Handhabung. Durch die relativen Pfadangaben kann man viel Tipparbeit sparen. Aber das ist nicht der einzige Vorteil. Sie werden in verschiedensten Anwendungsfällen verwendet, z.B. auch bei der Entwicklung von Programmen / Webseiten / Shellscripts. Beispiel für eine relative Adresspfad:

norbert@rbe-linux:~/Urlaubsfotos> cd ../Dokumente/Korrespondenztexte/
norbert@rbe-linux:~/Dokumente/Korrespondenztexte>

Aus dem Ordner Urlaubsfotos ist man also über eine relative Pfadangabe in die Korrespondenztexte gesprungen.



Syntaktische Normalform: cd [-L



ls - List Directory Contents




man - Manual / Programm zum Einsehen der Online-Manuale





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