LaTeX/Fortgeschrittene

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Version vom 20. Juli 2007, 19:08 Uhr von Mumie (Diskussion | Beiträge) (Beispiel - Computer Modern Roman)
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LaTeX: (1.) Einleitung - (2.) Schnellkurs - (3.) Teil 1 - Grundlagen - (4.) Teil 2 - Grundlagen - (5.) Fortgeschrittene - (6.) Literaturverzeichnisse - (7.) Zeichen und Symbole - (8.) LaTeX Distributionen - (9.) LaTeX Links




Inhaltsverzeichnis

Fortgeschrittene

In diesem Bereich Anwendungen für Fortgeschrittene soll es ein bisschen weiter gehen wie das was wir in den Grundlagen dieses Wiki Books Teil 1 und Teil 2 gelernt haben. Fortgeschrittene soll nicht heissen das es schwerer oder kompliziert wird und nur von Profis zu verstehen ist. In diesem Bereich sollen Dinge gezeigt und erklärt werden welche man nicht unbedingt bei der alltäglichen Arbeit benötigt oder dafür wissen muss. Würde dieser Teil so geschrieben werden das er nur von Profis verstanden würde, so wäre ich ein schlechter Autor und dies ein schlechtes Wiki.


Für was ?

Jeder der diesen Teil des Wiki Books liest, wird mit dem Textsatzprogramm LaTeX bereits gearbeitet haben.

Ich stelle nun einfach mal die Frage, für was genau verwendet ihr eigentlich LaTeX ?

Natürlich wird hier an erster Stelle die Antwort stehen:

  • Um einen Text in Form von Artikeln, Berichte, Briefe oder sogar eines Buches schreiben zu können.

An zweiter Stelle kommt vermutlich:

  • Um den zu verfassenden Text sauber, einheitlich und richtig darstellen zu können.

Ersteres ist natülich ganz klar, wir benötigen kein Textsatzsystem wenn wir nichts zu verfassen haben. Beim zweiten Punkt, der Darstellung unseres Textes den wir verfassen, kann LaTeX uns eine Menge an Arbeit abnehmen. Hierzu gehört zum Beispiel das Setzten von Überschriften an die jeweils richtige Stelle. Das richtige darstellen von zum Beispiel Randnotizen oder auch Fußnoten. Genauso wird dafür gesorgt, das wir immer die entsprechend vorgegebenen oder bereits von Hand eingestellten Seitenränder etc. einhalten oder das unser Satzspiegel an der richtigen Stelle in unserem Dokument platziert wird.

Schön und gut wenn uns so viel an Arbeit abgenommen wird, doch sollten wir nicht auch selbst wissen was mit einer "Nutzfläche" im Dokument gemeint ist. Wie sie aufgebaut ist, an welche Stelle sie steht und was darum herum existiert ? Was ist ein Außensteg etc. ?


Seitenaufbau

Was gibt es alles auf einer Seite bzw. kann es dort geben und wo wird es platziert. Diese Fragen soll hier schön verständlich beantwortet werden.

Zu einer Seite gehören oder können gehören:

  • Satzspiegel
  • Paginierung
  • Kopfsteg
  • Marginalien
  • Toter Kolumnentitel
  • Lebender Kolumnentitel
  • Fußsteg
  • Bundsteg
  • Außensteg


Satzspiegel

Als Satzspiegel einer Seite, wird auch die sogenannte Nutzfläche in der Typografie bezeichnet. Wenn ich eine Seite mit einem niedergeschriebenem Text nehme, und diesen eigentlichen Text mit einem Rahmen umrahme, sehe ich was ein Satzspiegel ist. Zum Satzspiegel gehören in der Regel keine Seitennummern ( Paginierungen ). Genausowenig gehört kein toter Kolumnentitel zum Satzspiegel. Marginalien ( Randnotzen ) gehören ebenso nicht zu einem Satzspiegel, zudem befindet sich ein Satzspiegel in einem Dokument stets an ein und der selben Stelle. Das heisst, er kann nicht nach belieben auf jeder Seite hin und her geschoben werden. Des Weiteren wird ein Satzspiegel begrenzt durch die sogenannten Stege, welche den unbedruckten Bereich zwischen dem Satzspiegel und dem Rand darstellen. Die Spalten auch Kolumnen genannt mit dem eigentlichen Text oder auch Grafiken und Bildern gehören mit zum Satzspiegel. Gleiches gilt auch für die Fußnoten, welche mit zum Satzspiegel gerechnet werden.


Paginierung

Mit Paginierung bezeichnet man das Festlegen der Stelle an der die Seitennummer des Dokumentes sein soll. Allerdings ist zu beachten, das die Seitennummer im ganzen Dokument immer an der selben Stelle steht.


Kopfsteg

Mit dem Wort Kopfsteg wird ebenfalls der "Obere Rand" bezeichnet. Dies ist der Bereich welcher von der oberen waagerechten Kante des Blattes bis zum Satzspiegel reicht. Mit in den Kopfsteg kann zum Beispiel auch der toter Kolumnentitel geschrieben werden. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, das dieser nicht mit in den linken und rechten Außensteg gelangt, genauso wenig in den Bundsteg bei Büchern.


Marginalien

Marginalien sind wie Randnotzien kleine leichte Ergänzungen zum Text welche meistens im rechten Außensteg ( Rechter Rand ) zu finden sind. Die kleinen leichten Marginalien werden in der Regel nicht mit zum Satzspiegel dazu gerechnet. Es können auch nur Symbole oder andere kleine Elemente sein.

Viele oder sehr grosse Marginalien, welche viel Platz benötigen, werden mit zum Satzspiegel gerechnet.

Der Grund weshalb Marginalien meistens auf die rechte Seite geschrieben werden, liegt daran das wenn man das fertige Blatt abheften würde durch den Rand welcher auf der linken Seite entsteht einen Bereich ( Bundsteg z.B. bei einem Buch ) hat der sehr schlecht ins Auge fällt. Man könnte die Marginalien aber auch anstelle der rechten auf die linke Seite schreiben wenn man dies wünscht.


Toter Kolumnentitel

Der sogenannte tote Kolumnentitel wird nicht mit zum Satzspiegel gezählt und ist bzw. sollte immer durch das gesamte Dokument an einer festen Stelle stehen. Des Weiteren befindet sich der toter Kolumnentitel entweder im oberen oder unteres Rand bzw. im Bereich des Kopf- u. Fußsteges. Er sollte klein, leicht und dezent gehalten werden, so das er den eigentlichen Satzspiegel nicht stört.


Lebender Kolumnentitel

Der lebender Kolumnentitel ist Teil des Satzspiegels und wird in dessen erste Zeile geschrieben. Dieser lebender Kolumnentitel sollte fortlaufend im Dokument ebenfalls immer an der selben Stelle zu finden sein. Sollte auf einer Seite der lebender Kolumnentitel und oder eine Überschrift an der selben Stelle stehen, so fällt der lebender Kolumnentitel weg. Sollte bei der Paginierung eine Seitenzahl mit in den Bereich des Satzspiegels kommen, so gehört diese Seitenzahl mit in die selbe Zeile innerhalb des Satzspiegels wie auch der lebender Kolumnentitel.


Fußsteg

Mit Fußsteg wird ebenfalls der untere Rand bezeichnet. Dieser ist der Bereich von der waagerechten Seite des Blattes bis zum Satzspiegel auf der Seite. Mit in den Fußsteg kann zum Beispiel auch der toter Kolumnentitel geschrieben werden. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, das dieser nicht mit in den linken und rechten Außensteg gelangt, genauso wenig in den Bundsteg bei Büchern.


Bundsteg

Der Bundsteg ist der Bereich welcher beim Erstellen eines Buches für die Bindung benötigt wird. In einem Buch habe ich so auf der rechten Buchseite einen Bundsteg auf der linken Seite des Blattes, und auf der linken Seite der Buchseite einen Bundsteg auf der rechten Seite des Blattes. Zudem ist der Bundsteg ein später nicht mehr sichtbarer Bereich, da dieser für die Buchbindung verwendet wird.


Außensteg

Der Außensteg ist der Bereich, welcher auch als äuserer Rand bezeichnet wird. Es ist der Teil, welcher von der senkrechten Papierkante am linken wie auch am rechten Rand bis zum Satzspiegel reicht.


Darstellungsbeispiel

Hier wurden nun mehrere Dinge genannt und mit Hilfe von Wörtern beschrieben. Da es für manche jedoch einfacher ist dies zu verstehen wenn sie es bildlich vor sich haben, so habe ich das ganze mal schnell in LaTeX geschrieben um es verständlicher zu machen. Der eigentliche Quelltext befindet sich im Anschluss unter dem Bild. Hierbei sollte allerdings erwähnt werden, das ich die Paginierung ( Seitennummerierung ) im Beispiel weggelassen habe. Einzig die Paginierung im Satzspiegel befindet sich im Beispiel.


Seitenaufbau mit Satzspiegel etc. auf DIN A4


Quellcode der Darstellung:

\begin{document}
 \fbox{
  \begin{picture}(331,594)
   \put(-6.0,610.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(337.0,610.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(122.0,610.0){Kolumnentitel tot}
   \put(80.0,610.0){$ \leftarrow $}
   \put(40.0,610.0){$ \leftarrow $}
   \put(240.0,610.0){$ \rightarrow $}
   \put(280.0,610.0){$ \rightarrow $}
   \put(0.0,575.0){Kolumnentitel lebend}
   \put(+278.0,575.0){Paginierung}
   \put(-6.0,560.0){\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots}
   \put(140.0,300.0){Satzspiegel}
   \put(80.0,300.0){$ \leftarrow $}
   \put(240.0,300.0){$ \rightarrow $}
   \put(162.0,350.0){$ \uparrow $}
   \put(162.0,250.0){$ \downarrow $}
   \put(-6.0,-20.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(337.0,-20.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(122.0,-20.0){Kolumnentitel tot}
   \put(80.0,-20.0){$ \leftarrow $}
   \put(40.0,-20.0){$ \leftarrow $}
   \put(240.0,-20.0){$ \rightarrow $}
   \put(280.0,-20.0){$ \rightarrow $}
   \put(-72.0,300.0){Aussensteg}
   \put(-69.0,290.0){Bundsteg}
   \put(-84.0,300.0){$ \leftarrow $}
   \put(-22.0,300.0){$ \rightarrow $}
   \put(398.0,300.0){Aussensteg}
   \put(375.0,300.0){$ \leftarrow $}
   \put(459.0,300.0){$ \rightarrow $}
   \put(-55.0,-3.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(-65.0,-80.0){Fusssteg}
   \put(-77.0,-90.0){Unterer Rand}
   \put(-52.0,-55.0){$ \uparrow $}
   \put(-52.0,-115.0){$ \downarrow $}
   \put(-55.0,597.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(-65.0,670.0){Kopfsteg}
   \put(-75.0,660.0){Oberer Rand}
   \put(-52.0,685.0){$ \uparrow $}
   \put(-52.0,647.0){$ \downarrow $}
   \put(367.0,450.0){Marginalien}
   \put(353.0,450.0){$ \leftarrow $}
   \put(422.0,450.0){$ \rightarrow $}
   \put(440.0,448.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(345.0,448.0){\line(0,1){10.0}}
  \end{picture} 
 }
\end{document}


Satzspiegel

Wir haben im oberen Teil erfahren was ein Satzspiegel ist und was er beinhalten kann. Nun geht es darum den Satzspiegel an die richtige Stelle auf einer Seite zu setzen und seine Position zu bestimmen.


Konstruktionsverfahren

Für die Bestimmung des Satzspiegels gibt es verschiedene Verfahren.

  • Goldener Schnitt
  • Rastersystemverfahren


Hinweis: Die hier gezeigten Beispiele sind geeignet für einen beidseitigen Druck wie beispielsweise bei Büchern etc.
Für Briefe oder Manuskripte welche einseitig bedruckt werden, sind andere Werte und Positionen für den Satzspiegel sinvoller.


Beim einseitigen Druck sollte das Seitenverhältniss etwa so sein:

  • Kopfsteg und Fußsteg 1 : 2
  • Linker Außensteg und rechter Außensteg 1 : 1


Das im Beispielbild gezeigte Verhältniss entspricht bereits dem Standart im europäischer Sprachraum. Bei den Voreinstellungen der LaTeX Standardklassen ist dies nicht so, da diese den Amerikanischen Layouts entsprechen.


Satzspiegel bei einseitigem Druck auf DIN A4 mit oben genanntem Verhältniss.


Hinweis: Da es bei einem einseitigen Druck wie z.B. einem Aufsatz für die Schule keine Bindung wie bei einem Buch gibt, sollte man hier an die eventuelle Lochung denken und den linken Rand dementsprechend anpassen. Beim anpassen dieses Randes, vl. an die Grösse von "Lochverstärkerringen" denken falls solche eingesetzt werden sollten. Es ist optisch recht schön anzusehen, wenn man rechts neben den Löchern genau so viel Platz lässt, wie links zum Blattrand gelassen wird. Bei den Schnellheftern, wie sie auch gerne für Bewerbungen verwendet werden, sollte unbedingt darauf geachtet werden, das keinerlei Text unter der Klemmleiste verschwindet. Zudem möchte ich hier erwähnen das es sich bei einer Bewerbung meist um Einzeldokumente handelt welche aus unterschiedlichem Papier bestehen. Die erste Seite jedes Einzeldokumentes wirkt in der Regel für sich alleine.


Rastersystemverfahren

Ich möchte hier das Rastersystemverfahren zur Bestimmung des idealen Satzspiegels bei einer üblichen DIN A4 Seite zeigen.

Unter einem Rastersystem versteht man ein Ordnungssystem oder auch Gestaltungsraster. Hier durch soll die Vermittlung der einzelnen Informationen verbessert werden.


Satzspiegel erstellen

Beim Erstellen des Rasters wird mit dem eigentlichen Satzspiegel begonnen. Dieser darf auf der eigentlichen Seite nicht zu weit oben liegen, da es sonst den Anschein macht der Text würde beim betrachten davon fliegen. Auf der anderen Seite muss man dafür sorgen das der Satzspiegel nicht zu weit unten liegt. Da dies beim Betrachten erdrückend wirkt. Bei den Rändern sollten ästhetische Proportionen gewählt werden. Wichtig bei Büchern ist das hierbei der Bundsteg nicht auser acht gelassen wird. Da wir für das Binden eines Buches ebenfalls einen entsprechenden Bereich ( Bundsteg ) benötigen, sollte dieser mit eingerechnet werden. Bei einer linken Buchseite haben wir so den Bundsteg auf der rechten Papierseite und bei einer rechten Buchseite befindet sich der Bundsteg auf der linken Papierseite.


Spaltenbreite

Nachdem der Satzspiegel soweit fertiggestellt wurde wird dieser in einzelne Felder bzw. Spalten unterteilt. Wie viele Spalten benötigt werden liegt ganz alleine an der Strukturierung des Satzspiegels und dessen Menge des Inhaltes. Die Spaltenbreite kann also 1, 2, 3 oder 4, 5, 6 und mehr Spalten beinhalten. Je grösser zum Beispiel die Schrift ist welche verwendet wird, desto breiter müssen die einzelnen Spalten sein.


Rasterfelder

Nachdem wir die Spalten welche Vertikal sind erzeugt haben, schreiten wir zu den Feldern welche durch Horizontallinien hinzugefügt werden. Wie viele Felder man auf diese Art und Weise erstellen möchte liegt einzig und alleine beim Gestalter und sollte von diesem an den einzusetzenden Inhalt angepasst werden.


Schrift

Um die genaue Höhe des Satzspiegels bestimmen zu können, benötigen wir:

  • Schriftart
  • Schriftgrösse
  • Zeilendurchschuss

Ein Zeilendurchschuss bezeichnet den Abstand der Unterlänge eines Kleinbuchstabens, bis zur Oberkante eines darunter angeordneten Großbuchstabens oder Kleinbuchstabens, je nach dem welches höher hinauf ragt.


Der Zeilendurchschuss


Der Quellcode zum Beispiel des Zeilendurchschuss:

\begin{document}
 \begin{picture}(300,300)
  \put(-35.0,20.0){\line(1,0){300}}
  \put(-35.0,12.0){\line(1,0){300}}
  \put(-38.0,22.0){$ \downarrow $}
  \put(-38.0,4.0){$ \uparrow $}
   \begin{Huge}
    \put(0.0,25.0){Ein Durchschuss Beispiel} 
    \put(0.0,-5.0){wird hier gezeigt}
   \end{Huge}
 \end{picture}
\end{document}


Wählen wir nun eine Schriftgrösse von 10pt mit einem Zeilendurchschuss von 3pt kann man zählen wie viele Zeilen in den Seitenspiegel hinein passen. Hier zu muss man allerdings die aller erste Zeile mit der Oberkante des Satzspiegels zueinander ausrichtet. Das heisst eine gemeinsame Bezugslinie finden. Dann werden alle Zeilen welche in unseren Satzspiegel passen abgezählt.


Nun beginnen wir mit dem Rechnen:

Angenommen in unseren Satzspiegel passen 50 Zeilen hinein, so müssen wir von dem Wert 50 einmal 2 abziehen für die Zeilen der Rasterfeldabstände.

( Zeilensumme abzüglich der Rasterfeldabstände ) 50 - 2 = 48

Dies wird nun durch die gewünschte Anzahl der Rasterfelder welche wir haben geteilt.

Bei beispielsweisse 3 Feldern, rechnen wir 48 durch 3

48 : 3 = 16

Ein weiteres Beispiel bei 6 Feldern könnte so aussehen:

50 - 2 = 48 : 6 = 8

Nun fehlen uns noch die Vertikalen Abstande unserer Felder. Dazu müssen wir nun die Unterkante eines unserer Rasterfelder an der Grundlinie der Unterkante ausrichten. Die Oberkante des Feldes wird an die Oberkannte eines Großbuchstabens der benutzten Schrift bündig gesetzt.


9er Rastersystemteilung

Hier ein Beispiel einer Satzspiegelkonstruktion einer neuner Rastersystemteilung. Dieses Beispiel wurde von mir unter LaTeX erstellt. Der Quellcode steht direkt unter der Abbildung.

Diese Seite wurde horizontal u. vertikal in die gleiche Anzahl von Rasterfeldern aufgeteilt. Am inneren u. oberen Rand bleiben jeweils ein Rasterfeld frei, am äusseren und unteren jeweils zwei.


9er Satzspiegel Rastersystem auf DIN A4


Hier der dazugehörige Quellcode:

\begin{document}
 \begin{center}
  \begin{picture}(583,841)
   \put(65.0,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(131.0,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(195.0,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(259.0,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(323,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(387,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(451,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(515,-3.0){\line(0,1){845}}
   \put(-7.0,93.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,187.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,280.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,373){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,466.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,559.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,652.0){\line(1,0){598}}
   \put(-6.0,745.0){\line(1,0){598}}
   \put(65.0,186.0){\line(1,0){386}}
   \put(65.0,744.0){\line(1,0){386}}
   \put(64.0,186.0){\line(0,1){558}}
   \put(450.0,186.0){\line(0,1){558}}
  \end{picture}
 \end{center}
\end{document}


Goldener Schnitt

Der Goldene Schnitt spielt beim Satzspiegel eine grosse Rolle, da dieser in seiner Art sehr harmonisch ist. Das wohl beste Beispiel für den Goldenen Schnitt ist die original Gutenberg Bibel. Gutenberg selbst, teilte bereits das Papier nach dem Goldenen Schnitt. Des Weiteren findet man die Harmonische Einteilung vom Goldenen Schnitt in der freien Natur wie beispielsweise beim Schachtelhalm und Eichenblatt. Genauso in der Kunst und Architektur.

Hier ein einfaches Beispiel für einen Goldenen Schnitt:


Beispiel zum Golderner Schnitt


Der Quellcode zur Zeichnung:

\begin{document}
 \begin{picture}(300,300)
  \put(-35.0,60.0){\line(1,0){150}}
  \put(-35.0,60.0){\circle*{5.0}}
  \put(115.0,60.0){\circle*{5.0}}
  \put(37.0,70.0){a}
  \put(-35.0,20.0){\line(1,0){150}}
  \put(-35.0,20.0){\circle*{5.0}}
  \put(115.0,20.0){\circle*{5.0}}
  \put(55.0,20.0){\circle*{5.0}}
  \put(7.0,30.0){b}
  \put(83.0,30.0){c}
 \end{picture}
\end{document}


  • a = b + c

Die Länge (c) muss sich zur Länge (b) so verhalten wie die Länge (b) zur Länge (a).

Mathematisch gesehen bezeichnet der Goldene Schnitt also ein Teilungsverhältnis. Hierbei wird also eine Strecke namens (a) zuerst in zwei weitere Teile unterteilt. So das sich die größere Teilstrecke (b) proportional zur Gesamtstrecke verhält wie die kleinere Teilstrecke (c) zu der größeren Teilstrecke (b).


Wieso nun der Goldene Schnitt ?

Nun, das menschliche Auge sieht eine Fläche welche im Verhältnis 3:5 ist sehr harmonisch. Genau genommen 1 : 1,618.

Bereits die Griechen hatten herraus gefunden das auch in den einzelnen Proportionen des menschlichen Körpers sich genau dieses Teilungsverhältnis wiederfindet. Dies ist auch ein weiterer Grund weshalb wir genau dieses Teilungsverhältnis so angenehm empfinden.

Der Goldene Schnitt besagt also das sich der Satzspiegel nicht genau in der mitte des Blattes befinden soll. Sondern mehr nach links oder rechts außen oder mehr ins obere des Blattes, da hierdurch mehr Spannung entsteht als wenn der Satzspiegel genau in der Mitte wäre.

Ich bin mir sicher das nun jeder weis was damit gemeint ist, man kennt es zum Beispiel auch von der Fotografie. Hierbei wird genauso bei der Bildgestaltung versucht ein Objekt nicht genau in die Mitte des Bildes zu setzen da wir so nicht wirklich Spannung in das Bild hineinbringen können.


Darstellungsbeispiel

Satzspiegelkonstruktion einer Doppelseite nach dem Goldenen Schnitt:


Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3


  • Abb. 1: Die Diagonalen werden über die Doppelseite konstruiert und die Einzelnseiten zeigen ebenfalls die Diagonalen von oben innen, nach unten aussen.
  • Abb. 2: Die oberen Ecken des Rechtecks, die unteren äusseren Ecken liegen auf den konstruierten Diagonalen. Desto weiter oben u. außen die obere innere Ecke gewählt werden, desto größer wird der Satzspiegel und umso kleiner werden die Papierränder.
  • Abb. 3: Satzspiegel im Verhältnis des Goldenen Schnittes.


Welches Konstruktionsverfahren

Wir haben nun gelernt was ein Satzspiegel ist und wozu dieser benötigt wird. Welches Verfahren man nun zur Generierung des Satzspiegels verwendet bleibt jedem selbst überlassen. Vielen gefällt zum Beispiel bei einem Satzspiegel welcher mit dem Goldenen Schnitt erstellt wurde nicht das dieser bei einer Doppelseite so weit oben am Kopfsteg und am linken/rechten Außensteg liegt. Am Ende ist alles eine reine Geschmacksache die vom Gestalter dementsprechend gewählt wird.


Satzspiegel der Standardklassen

Wenn wir mit LaTeX unsere Dokumente erstellen, wundern wir uns doch des öffteren über die recht breiten Außenstege bzw. Seitenränder. Als erstes muss hier erwähnt werden, ( dies ist richtig und absolut korrekt ) so wie es ist. Wir selbst sind es einfach nur gewohnt Seitenlayouts anzusehen mit wesentlich geringeren Seitenrändern da dies bei uns hier in der Union ( europäischer Sprachraum ) so üblich ist. Die LaTeX Standarddokumentenklassen verwenden oder halten sich hier an die amerikanische Layouts.

Bei der Auswahl einer der entsprechenden Standardklassen unter LaTeX wird zudem auch der Satzspiegel und weiteres wie beispielsweisse die Außenstege / Seitenränder etc. festgelegt.

Hier zuerst eine Auswahl der Klassenoptionen des Seitenlayoutes, da sich bei der Wahl dieser auch zudem zahlreiche andere Dinge wie u.a. auch der Satzspiegel in seiner Aufteilung etc. verändert.


Bei uns übliche Grössen ( EU )

  • a4paper = 210 × 297 mm ( Viertelbogen - Briefpapier, Formulare, Hefte, Zeitschriften, Kataloge )
  • a5paper = 148 × 210 mm ( Blatt - Notizblöcke, Schulhefte )
  • b5paper = 176 × 250 mm ( Bücher )


Bei uns nicht übliche Grössen ( US )

  • letterpaper = 8 1/2 × 11 Zoll
  • legalpaper = 8 1/2 × 14 Zoll
  • executivepaper = 7 1/4 × 10 1/2 Zoll


Wer mit der Gestaltung bei Verwendung der Standartklassen so nicht zu frieden ist, kann hier auch selbst Hand anlegen. Mit Hilfe der Dimensionsparameter auf welche wir gleich näher eingehen werden können so zahlreiche Parameter verändert werden.


ISO Papier Formate

Eben wurden ein paar Papierformate aufgelistet, für ein besseres Verständniss habe hier ich eine kleine Grafik angefertigt um die entsprechenden Grössenunterschiede besser wahr zu nehmen.


Papierformate der DIN A Reihe im Grössenvergleich


Tabellarische Übersicht


Deutsches Institut für Normung - Reihe A bis E in der Masseinheit mm × mm
DIN-A DIN-B DIN-C DIN-D DIN-E
1 594 × 841 707 × 1000 648 × 917 545 × 771 560 × 800
2 420 × 594 500 × 707 458 × 648 385 × 545 400 × 560
3 297 × 420 353 × 500 324 × 458 272 × 385 280 × 400
4 210 × 297 250 × 353 229 × 324 192 × 272 200 × 280
5 148 × 210 176 × 250 162 × 229 136 × 192 140 × 200
6 105 × 148 125 × 176 114 × 162 96 × 136 100 × 140
7 74 × 105 88 × 125 81 × 114 68 × 96 70 × 100
8 52 × 74 62 × 88 57 × 81
9 37 × 52 44 × 62 40 × 57
10 26 × 37 31 × 44 28 × 40


Dimensionsparamter

Mit unseren Dimensionsparametern ist es möglich, sämtliche für die Darstellung benötigte Werte zu ändern. Dies können Seitenränder, Abstände von Kopf und Fuß etc. sein.

Höhe Satzspiegel

\setlength{\textheight}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Hierdurch wird die Höhe des Satzspiegels bestimmt. Die Höhe ist zwischen Kopf und Fußbereich in denen zum Beispiel auch der tote Kolumnentitel steht. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Breite Satzspiegel

\setlength{\textwidth}{220mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Hierdurch wird die Breite des Satzspiegels bestimmt. Dies ist der Bereich in welchem unser eigentlicher Text steht. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Kopfsteg

\setlength{\topmargin}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Er setzt den Abstand zwischen unserem oberen Blattrand und dem Seitenkopf. Der Seitenkopf ist der Bereich in welchem auch unser tote Kolumnentitel stehen kann. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Linker Rand Einseitig

\setlength{\oddsidemargin}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Er setzt die Breite des Aussensteges, dies ist der Bereich vom linken Blattrand bis hin zum Satzspiegel. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Linker Rand Zweiseitig

\setlength{\evensidemargin}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Wird ein zweiseitiges Dokument erstellt, so wird hier der Wert des linken Randes vom rechten Blatt eingestellt. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Seitenkopf zum Satzspiegel

\setlength{\headsep}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Hier wird der Abstand zwischen dem Seitenkopf und dem Satzspiegel bestimmt. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Seitenkopfbereich

\setlength{\headheight}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Mit diesem Befehl wird die Höhe angegeben des Bereiches welcher für den Seitenkopf reserviert wird. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Seitenfuß zum Satzspiegel

\setlength{\footskip}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Legt den Abstand des Seitenfußes bis zum Satzspiegel fest. Im Seitenfuß kann zum Beispiel ein toter Kolumnentitel stehen. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Seitenfußbereich

\setlength{\footheight}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Hier wird die Höhe des Bereiches bestimmt welcher für den Seitenfuß reserviert wird. Gleich wie beim Seitenkopfbereich. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Marginalie zum Satzspiegel

\setlength{\marginparsep}{20mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Mit diesem Befehl legen wir den Abstand zwischen unserem Satzspiegel und einer Marginalie fest. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Marginalie Breite

\setlength{\marginparwidth}{10mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Wir können hiermit die Breite des für eine Marginalie bestimmten Bereiches festlegen. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Marginalie zur Randnotiz

\setlength{\marginparpush}{30mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. Hier können wir den mindest Abstand angeben welcher vertikel zwischen mehreren Marginalie sein soll. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Abstand zwischen Absatz

\setlength{\parskip}{5mm}

Dieser Befehl ist für die Verwendung in die Präambel mit aufzunehmen. So wird der Abstand zwischen mehreren aufeinanderfolgenden Absätzen angegeben. In diesem Beispiel wurde die Maßeinheit ( mm ) verwendet. Es können aber genauso gut auch ( pt ) für die Punkt Höhe verwendet werden.


Zeilendurchschuss

\setlength{\baselineskip}{3pt}

Der Zeilendurchschuss kann hiermit beeinflusst werden. Man verwendet i.d.r ca. 20% der Schriftgrösse.



Darstellungsbeispiel

Für ein besseres Verstehen habe ich das ganze mal grafisch versucht darzustellen. Der Quellcode ist wie immer unterhalb des Bildes zu finden.


Die div. Dimensionsparameter


Hier der dazugehörige Quellcode:

\begin{document}
 \fbox{
  \begin{picture}(331,594)
   \put(-6.0,610.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(337.0,610.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(122.0,610.0){Kolumnentitel tot}
   \put(80.0,610.0){$ \leftarrow $}
   \put(40.0,610.0){$ \leftarrow $}
   \put(240.0,610.0){$ \rightarrow $}
   \put(280.0,610.0){$ \rightarrow $}
   \put(0.0,575.0){Kolumnentitel lebend}
   \put(+278.0,575.0){Paginierung}
   \put(-6.0,560.0){\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots
    \dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots\dots}
   \put(143.0,330.0){textheight}
   \put(100.0,300.0){textwidth}
   \put(80.0,300.0){$ \leftarrow $}
   \put(162.0,350.0){$ \uparrow $}
   \put(162.0,250.0){$ \downarrow $}
   \put(240.0,300.0){$ \rightarrow $}
   \put(-6.0,-20.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(337.0,-20.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(122.0,-20.0){Kolumnentitel tot}
   \put(80.0,-20.0){$ \leftarrow $}
   \put(40.0,-20.0){$ \leftarrow $}
   \put(240.0,-20.0){$ \rightarrow $}
   \put(280.0,-20.0){$ \rightarrow $}
   \put(-80.0,300.0){oddsidemargin}
   \put(-84.0,310.0){$ \leftarrow $}
   \put(-22.0,290.0){$ \rightarrow $}
   \put(398.0,300.0){Aussensteg}
   \put(375.0,300.0){$ \leftarrow $}
   \put(459.0,300.0){$ \rightarrow $}
   \put(-55.0,-3.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(-65.0,-80.0){Fusssteg}
   \put(-77.0,-90.0){Unterer Rand}
   \put(-52.0,-55.0){$ \uparrow $}
   \put(-52.0,-115.0){$ \downarrow $}
   \put(-55.0,620.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(385.0,601.0){headsep}
   \put(373.0,590.0){$ \uparrow $}
   \put(373.0,612.0){$ \downarrow $}
   \put(370.0,600.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(370.0,608.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(430.0,618.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(430.0,608.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(445.0,609.0){headheight}
   \put(433.0,598.0){$ \uparrow $}
   \put(433.0,622.0){$ \downarrow $}
   \put(-65.0,666.0){topmargin}
   \put(-52.0,685.0){$ \uparrow $}
   \put(-52.0,647.0){$ \downarrow $}
   \put(359.0,450.0){marginparsep}
   \put(343.0,450.0){$ \leftarrow $}
   \put(422.0,450.0){$ \rightarrow $}
   \put(440.0,448.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(359.0,520.0){marginparwidth}
   \put(348.0,520.0){$ \leftarrow $}
   \put(429.0,520.0){$ \rightarrow $}
   \put(440.0,518.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(347.0,518.0){\line(0,1){10.0}}
   \put(359.0,482.0){marginparpush}
   \put(347.0,482.0){$ \uparrow $}
   \put(430.0,482.0){$ \downarrow $}
   \put(385.0,-15.0){footskip}
   \put(373.0,-29.0){$ \uparrow $}
   \put(373.0,1.0){$ \downarrow $}
   \put(370.0,-20.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(370.0,-3.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(445.0,-19.0){footheight}
   \put(433.0,-29.0){$ \uparrow $}
   \put(433.0,-6.0){$ \downarrow $}
   \put(430.0,-20.0){\line(1,0){10.0}}
   \put(430.0,-10.0){\line(1,0){10.0}}
  \end{picture} 
 }
\end{document}


Marginalien Seite

Was Marginalien sind wurde ja bereits weiter oben beschrieben. Was uns nun noch fehlt ist die Möglichkeit die Marginalien in den anderen Seitensteg schreiben zu lassen, falls man dies wünscht.


Marginalien Rechts

Mit dem hier gezeigten Beispiel werden die Marginalien bei einem einseitigen Dokument in den rechten Außensteg geschrieben.

\begin{document}
 \marginpar{Rechts}
\end{document}


Marginalie auf der rechten Seite beim einseitigen Dokument.


Marginalien Links

Mit dem hier gezeigten Beispiel und der Verwendung von reversemarginpar werden die Marginalien bei einem einseitigen Dokument in den linken Außensteg geschrieben.

\begin{document}
 \reversemarginpar
  \marginpar{Links}
\end{document}


Marginalie auf der linken Seite beim einseitigen Dokument.


Marginalien bei Doppelseite

Bei der Verwendung von Doppelseiten werden die Marginalien immer in den Außensteg geschrieben. D.h. wenn ich in meiner Präambel twoside mit aufgenommen habe wie es beispielsweisse bei "Book" der Standart ist, so werden auf der ersten rechten Seite des Dokumentes die Marginalien in den rechten Außensteg geschrieben und auf der Seite 2 d.h. der Rückseite der ersten Seite in den linken Außensteg. Somit sind die Marginalien immer im Außensteg vorhanden.

So kann zum Beispiel der twoside Eintrag in der Präambel aussehen.

\documentclass[a4paper,twoside,10pt]{article}

Die Marginalien werden bei der Verwendung von twoside weiterhin ganz normal mit dem Befehl \marginpar geschrieben.



Layout Vergleich

Da hier nun bereits öffter erwähnt wurde das es kleine Unterschiede bei den Layouts gibt, möchte ich diese gerne grafisch für ein besseres Verständniss darstellen:


Druck einseitig - US / EU Layout



Einseitig direkter Vergleich

Im direkten Vergleich ist der Grossenunterschied des Satzspiegels deutlich zu sehen. Beim EU Layout ist der Satzspiegel etwas breiter und der untere Fußsteg grösser als der Kopfsteg. Beim US Layout ist der gesamte Satzspiegel etwas schmaler, dafür sind die Stege oben/unten rechts/links gleich.


Vergleich von US & EU Layout.


Druck beidseitig - US / EU Layout

Hier noch ein weiteres Beispiel für den beidseitigen Druck wie bei Büchern etc.



Beidseitig direkter Vergleich

Auch hier sind wieder im direkten Vergleich die Unterschiede von Höhe/Breite sowie den Stegen gut zu erkennen.


Vergleich von US & EU Layout.


Automatische Satzspiegelkonstruktion

Wem also die amerikanischen LaTeX Standartlayouts nicht gefallen, kann diese mit den oben beschriebenden Dimensionsparamtern dementsprechend ändern. Da das Ändern der gesamten Parameter eine knifflige Arbeit ist bei der das entsprechende Ergebniss am Ende dann doch nicht immer den eigenen Vorstellungen entspricht, gibt es eine einfachere Lösung die den Satzspiegel selbst berechnet und an die richtige Stelle platzieren zu lassen.

Das Zauberpacket nennt sich Typearea und stammt aus KOMA-Script.

KOMA-Script ist eine Sammlung von Dokumentenklassen ähnlich wie article, book usw. welche aber an den europäischen Raum und dessen Standards angepasst wurden. Zu dieser Anpassung trägt typearea.sty seinen Teil bei, indem von ihm der Satzspiegel berechnet und dessen Position dementsprechend bestimmt wird. Somit fällt die ganze Handarbeit wie weiter oben beschrieben "festlegen der Abstände etc." weg. Typearea ist zwar bei den Standardklassen von LaTeX nicht dabei, kann aber dennoch bei ihrer Verwendung genutzt werden. D.h. nach der Installation von KOMA-Script oder Typearea müssen nicht unbedingt die KOMA-Script Klassen verwendet werden da typearea.sty auch in die Standardklassen mit als usepackage eingebunden werden kann.


Faktoren

Für die automatische Erstellung kommen verschiedene Faktoren zusammen:

  • Schriftgrösse
  • Laufweite
  • Schriftart
  • Durchschuss
  • Platz
  • Wortlänge


Wichtig bei der Schrift ist ob diese eine Serifenlose Schrift oder eine Schrift mit Serifen ist, da durch Serifen die Zeilenwirkung verstärkt wird. Somit ist es für unser Auge einfacher den Wortern und Zeilen beim lesen folgen. Fazit wäre das eine Zeile mit einer Serifenschrift somit länger sein dürfte als eine Zeile die mit Serifenloser Schrift geschrieben.

Beim Durchschuss ist es so, das hier ein etwas grösserer das lesen wesentlich erleichtern kann. Ein zu gross gewählter erschwert es dagegen. Schaut man sich eine Seite mit zu grossem Durchschuss an, fällt auf das die Grauwerte gestört sind. In der Regel ist der LaTeX Standard so eingestellt das wir mit ca. 20% Durchschuss arbeiten.

Bei der Zeilenlänge kommt es ganz darauf an. Wenn wir alles in allem rechnen, d.h. mit Leerzeichen etc. kommen wir mit 60 bis 70 Zeichen pro Zeile auf einen recht guten Mittelwert.


Anwendung

Um Typearea verwenden zu können, benötigen wir einen kleinen Eintrag in unserer Präambel:

\usepackage[...]{typearea}

Hierbei müssen wir allerdings noch einen oder mehrere weitere Werte [...] Setzen welche im Anschluss kurz beschrieben werden.


BCOR - Wert

Der in obigem Beispiel noch fehlende Wert kann zum einen der BCOR Wert sein. Der BCOR Wert ist für die Bindekorrektur welche eventuell benötigt wird. Die Bindekorrektur benötigen wir da bei einer Bindung ein kleiner Teil unseres Steges ( Bundsteg ) verlohren geht und somit die Stege nicht mehr stimmen würden.

Ein Beispiel für eine Bindekorrektur kann so aussehen:

\usepackage[BCOR8.25mm]{typearea}

Was noch erwähnenswert bei der Bindekorrektur ist, das man pro Blatt ca. 0,75 mm zur Bindekorrektur dazu rechnen sollte, da beim Umschlagen einer Seite wenn diese zum Beispiel in einem Schnellhefter abgeheftet wurde durch den Falz oder Knick dieser Wert verlohren geht.


Wird auf eine Bindekorrektur verzichtet, so kann dieser Eintrag vollgendermassen aussehen:

\usepackage[BCOR0pt]{typearea}


DIV - Wert

Den DIV Faktor Wert benötigen wir um anzugeben in wie viele Streifen wir unsere Seite horizontal und vertikel für die Satzspiegelberechnung unterteilen möchten. Weiter oben haben wir ein Beispiel eines 9ner Rastersystemes gezeigt. Hier wäre für dieses Rastersystem [DIV9] richtig.

Da es zum grössten Teil auf die verwendete Schriftgrösse ankommen, so gibt es hier zu empfehlende Werte die ich keinem vorenthalten möchte.


Empfohlene Werte

Für DIN A4 bei einer Grundschriftgrösse:

  • 10 pt = 8 DIV
  • 11 pt = 10 DIV
  • 12 pt = 12 DIV

In unserer Präambel könnte ein Eintrag so aussehen:

\usepackage[DIV8]{typearea}


Neuberechnung

Des Weiteren haben wir sogar die Möglichkeit uns unseren Satzspiegel von Typearea ohne eine expliziete DIV Faktor Angabe berechnen zu lassen. Es wird also ein Satzspiegel mit einem guten DIV Wert berechnet. Für eine solche Berechnung verwenden wir folgenden Eintrag in unserer Präambel:

\usepackage[DIVcalc]{typearea}


Möchte man wissen welcher als optimaler DIV Wert bei der Verwendung von Calc verwendet wurde, so reicht hier ein kleiner Blick in unsere *.log Datei. Hier sollte dann ein ähnlich wie hier gezeigter Eintrag zu finden sein:

DIV calculation for typearea with good linewidth.
Package typearea Info: These are the values describing the layout:
(typearea)             DIV  = 7


Mittelalterliche Kreisberechnung

Wir können uns den Satzspiegel sogar nach der mittelalterlichen Kreisberechnung von Typearea berechnen lassen:

\usepackage[DIVclassic]{typearea}


Anwendungsbeispiel

Hier nun ein vollständiges Anwendungsbeispiel:

\usepackage[BCOR12mm,DIV8]{typearea}


Satzspiegelmasse Übersicht

Für die entsprechenden DIV Werte die anzugeben sind, sind entsprechende Voreinstellungen für den Satzspiegel Stege etc. vorhanden.
Kleine Übersicht:


Satzspiegel und Rändergrössen in ( mm x mm )
DIV-Wert Satzspiegel Breite Satzspiegel Höhe Kopfsteg Außensteg
6 105,00 148,50 49,50 35,00
7 120,00 169,71 42,43 30,00
8 131,25 185,63 37,13 26,25
9 140,00 198,00 33,00 23,33
10 147,00 207,90 29,70 21,00
11 152,73 216,00 27,00 19,09
12 157,50 222,75 24,75 17,50
13 161,54 228,46 22,85 16,15
14 165,00 233,36 21,21 15,00
15 168,00 237,60 19,80 14,00


Hierbei ist allerding zu sagen, das keine Bindekorrekturen verwendet wurden.
Die Werte in der hier dargestellten Tabelle, stammen aus "Die Anleitung - KOMA Script" welches auch unter Distributionen & Links hier im LaTeX Wiki Book aufgelistet und verlinkt ist.


Schriften

Bevor wir uns daran machen, mit anderen, als den Standard LaTeX Schriften zu arbeiten,sollten wir uns ein bisschen Grundwissen über Schrift und Schriften aneignen.


Schriftbaum & Analyse

Bei uns hier im deutschen Kreis unterschieden wir hauptsächlich zwischen zwei Schriftarten:

  • Gebrochene Schrift - ( Auch Fraktur genannt, allerdings nicht richtig )
  • Antigua Schrift

Gebrochene Schrift

Die gebrochene Schrift wird auch oft als Fraktur bezeichnet was allerdings so nicht richtig ist. Der Begriff Gebrochene Schrift bezeichnet eine latainische Schrift bei der die Bögen der Schrift aus einer einzigen Schreibbewegung sind. Zudem sind bei der gebrochenen Schrift die einzelnen Bögen in den Buchstaben gebrochen was heissen soll das ein Richtungswechsel der Strichführung innerhalb eines Bogens vorhanden ist.


Bekannte gebrochene Schriften sind beispielsweisse:

  • Schwabacher
  • Initale
  • Rotunda


Die Gebrochenen Schriften werden in weitere fünf Gruppen unterteilt laut DIN16518 welche insgesamt 14 Gruppen einteilt:

  • Schwabacher
  • Gotisch (Textura)
  • Rundgotisch (Rotunda)
  • Fraktur
  • Fraktur-Varianten

Die anderen neun fehlenden Gruppen sind zum Teil sonstige oder auch andere welche zur Antigua gehören.


Schwabacher Schrift mit blau eingefärbtem gebrochenem Bogen.


Antigua Schrift

Als Antigua wird eine Schriftart bezeichnet bei der die Bögen der einzelnen Buchstaben aus einem einzigen Schriftzug entstanden sind. Diese Bögen beinhalten keine Richtungsänderungen oder Richtungswechsel der Schreibform wie es etwa bei den Gebrochenen Schriften zu sehen ist. In der Westlichen Sprache sind die Antigua die wohl am meisten verwendete Druck- und Schreibschriften. So wie die Gebrochenen Schriften werden auch die Antigua in weitere Gruppen unterteilt.


  • Venezianische Renaissance-Antiqua
  • Französische Renaissance-Antiqua
  • Barock-Antiqua
  • Klassizistische Antiqua
  • Serifenbetonte Linear-Antiqua
  • Serifenlose Linear-Antiqua
  • Antiqua-Varianten
  • Schreibschriften
  • Handschriftliche Antiqua


Computer Modern Roman Schrift mit blau eingefärbtem nicht gebrochenem Bogen.


Serifen

Des Weiteren wird in Schriften mit- und ohne Serifen unterschieden. Eine Serife ist ein Strich bei einem Buchstaben der quer zu seiner Grundline abschliesst. Durch diese kleinen Serifen bei den einzelnen Buchstaben wirkt der damit geschriebene Text so das es unserem Auge beim lesen leichter fällt der Linie bzw. Zeile welche wir gerade lesen zu folgen. Wenn eine Serifen Schrift verwendet wird, kann die eigentliche Zeilenlänge mit ihrer Zeichenanzahl etwas länger sein. Sollte aber dennoch nicht über 70 Zeichen kommen. Alle Zeilen mit mehr als 70 Zeichen einschliesslich den Leerzeichen sind selbst für geübte leser nicht mehr angenehm zu lesen. Serifen sind durch die Betonung der Grundlinie sowie der Mittellinie besonders bei etwas grösseren Texten geeignet, was aber nicht heissen soll das alle grösseren Texte in einer Serifen Schrift geschrieben werden sollen. In unserer heutigen Zeit sollten wir mit modernen Schriften schreiben, besonders die Grotesk Schriften ohne Serifen wären die richtigen für unser Zeitalter und sollten daher auch verwendet werden. Aber letztenendes kann jeder Gestalter selbst entscheiden was er für eine Schrift nimmt.



Serifen rot eingefärbt.
Groß.


Grund- und Mittellinie

Zur besseren Verdeutlichung hier eine Abbildung welche die Grund- und Mittellinie zeigt.


Grund- und Mittellinie.


Quellcode:

\begin{document}
 \begin{picture}(300,300)
  \put(-35.0,36.0){\line(1,0){250}}
  \put(-35.0,25.0){\line(1,0){250}}
  \put(-38.0,38.0){$ \downarrow $}
   \begin{scriptsize}
    \put(-37.0,46.0){Mittellinie}
   \end{scriptsize}
  \put(-38.0,18.0){$ \uparrow $}
   \begin{scriptsize}
    \put(-37.0,10.0){Grundlinie}
   \end{scriptsize}
   \begin{Huge}
    \put(0.0,25.0){Super Linux Club}
   \end{Huge}
 \end{picture}
\end{document}


Schriftfamilie

Unter dem Namen Schriftfamilie versteht man alle Varianten eines Schriftbildes einer Schrift. Eine Schriftfamilie wäre beispielsweise Computer Modern Roman da diese weitere Schriftschnitte enthält.


Schriftschnitte

Als Schriftschnitt wird auch der Schriftstiel bezeichnet. Dieser enthält verschiedene Varianten einer Schriftfamilie wie zum Beispiel:

  • Schriftstärke
  • Schriftdicke
  • Schriftlage


Als dekoratieve Schriftschnitte könne auch:

  • Kapitälchen
  • Initalen
  • Mediävalziffern
  • Bruchziffern
  • Ligaturen

zählen.


Schriftgrad

Als Schriftgrad wird auch das Schriftsatzmaß bezeichnet das in weitere Punkte unterteilt wird.

  • Konsultationsgröße
  • Lesegröße
  • Schaugröße


Konsultationsgröße

Als Konsulationsgröße wird eine Schrift mit 3 bis 9 Didot-Punkten bezeichnet.


Lesegröße

Als Lesegröße wird eine Schrift mit 10 bis 13 Didot-Punkten bezeichnet. Daher wird bei den meisten Texten diese als Ideale Grundschriftgröße gesehen.


Schaugröße

Als Schaugröße wird eine Schrift mit 14 bis 47 Didot-Punkten bezeichnet


Schriftgrad - Fußnoten & Marginalien

Der Schriftgrad von Fußnoten und Marginalien ist in der Regel 2 bis 5 Didot-Punkte kleiner als die Grundschrift. Wird also eine Grundschrift von 10 Didot-Punkten verwendet, so haben die Fußnoten, Marginalien eine Größe von 5 bis 8 Didot-Punkten.


Schrift Qualität

In der EDV werden verschiedene Schriften in unterschiedlichen Dateiformaten zur Verfügung gestellt. Die zwei bekanntesten und auch am weitesten verbreiteten sind die TrueType Schriften und die welche im PostScript Format vorliegen. Vorgestellt wurde TrueType im Jahr 1991 von der Firma Apple Inc. und lizenziert von Microsoft Corporation. Integriert sind diese in den Betriebsystemen Windows und MacOS. Unter Linux und anderen Unix Systemen ist es unter FreeType verfügbar.

Die TrueType Schriften werden mit dem selben Prinzip wie die Vektorgrafiken aufgebaut, d.h. aus Konturen.

PostScript wird seit 1984 von Adobe entwickelt und unterscheidet sich in den Kurven am stärksten von den TrueType Schriften .

Bei TrueType Schriften werden Bézierkurven der zweiten Ordnung verwendet, bei PostScript Schriften Bézierkurven der dritten Ordnung. Hierdurch ist die Qualität der PostScript Schriften im allgemeinen höher als die der TrueType Schriften.


Weitere Schriften

Unter LaTeX haben wir die Möglichkeit viele weitere Schriften verwenden zu können, ich möchte zeigen wie es geht. Zu aller erst, ist es wichtig zu sagen das die Art und Weise die wir bereits in den Grundlagen kennengelernt haben um eine Schrift auszuwählen hier etwas anderst funktioniert. Wir haben ein paar Punkte die ich kurz nennen möchte, da diese für die Auswahl oder Bestimmung unserer gewünschten Schrift benötigt werden.


Schriftatribute:

  • Fontencoding
  • Fontfamily
  • Fontseries
  • Fontshape
  • Fontsize


Fontencoding: Hiermit wird der gewünschte Zeichensatz angegeben.
Fontfamily: Damit wird unsere Schriftfamilie ausgewählt.
Fontseries: Wird für die Schriftstärke benötigt.
Fontshape: Benötigen wir um zu bestimmen ob wir eine aufrechte oder geneigte Form möchten.
Fontsize: Dient zur Grössenbestimmung der Schrift und dessen Zeilenabstand oder Durchschuss.

Sehr wichtig zu erwähnen ist hier das man eventuell diverse Pakete mit weiteren Schriften installieren muss um diese nutzen zu können. Dazu kommt nocht das nicht immer alle Schriften in allen Grössen etc. verfügbar sein können.


Fontencoding - Zeichensatz

Mit Zeichensatz wird eine Sammlung von diversen Zeichen bezeichnet. Dies können Buchstaben wie auch Mathematische oder Sonderzeichen sein.



Fontfamily - Schriftfamilie

Unter der Bezeichnung Schriftfamilie versteht man eine Gruppe von Schriftstielen welche gemeinsame Merkmale in ihrer Form aufweissen. Eine Schriftfamilie kann also aus vielen einzelnen Schriften bestehen, welche wiederum als Schriftfamilie in verschiedene Klassifikationen oder auch Schriftsippen als Familie zugeordnet werden können. Eine unter LaTeX verfügbare Schriftfamilie wäre beispielsweisse die Computer Modern Roman.


Fontseries - Schriftstärke

Mit der Schriftstärke wird die Dicke der Schrift oder deren Stärke, Fette bezeichnet. Die genaue Bezeichnung der Schrift, ob diese nun dick oder nicht ist steht dem Hersteller der Schrift frei. Leider funktioniert hierdurch die Einteilung in die Schriftstärkenklassen nicht so gut wie man es gerne hätte, da all dies eine reine Geschmacksache ist. Sehr oft werden hier die Bezeichnungen durcheinander geworfen so das Schriften mit der gleichen Stärke unterschiedlich zugeordnet und benannt werden.


Schriftstärken
  • Ultraleicht = Ultra Light, Ultra Thin
  • Extraleicht = Extra Light, Fein, Thin
  • Leicht = Light, Light Plain
  • Halbleicht = Semi Light, Mager, Semi Light Plain
  • Normal = Regular, Buch, Werk, Book, Medium, Plain, Roman
  • Halbfett = Semi Bold, Kräftig)
  • Fett = Bold, Dreiviertelfett, Demi, Heavy
  • Extrafett = Extra Bold, Black
  • Ultrafett = Ultra Bold, Extra Black, Ultra


Schriftdicke

Unter der Schriftdicke versteht man die Breite der Buchstaben.

  • Ultraschmal = Ultra Condensed
  • Extraschmal = Extra Condensed
  • Schmal = Condensed, Compressed, Narrow
  • Halbschmal =Semi Condensed
  • Normal = Regular
  • Halbbreit = Semi Expanded
  • Breit = Expanded, Extended)
  • Extrabreit = Extra Expanded
  • Ultrabreit = Ultra Expanded


Fontshape - Schriftlage

Mit Schriftlage geben wir an ob wir eine Kursive, Schräggestellte oder Aufrechte Schrift möchten.


Schriftlage
  • Normal = Aufrecht, upright
  • Kursiv
    • Italic, oblique = Echte Kursive
    • slanted, sloped roman = Unechte Kursive


  • Echte Kursive = Hier wurde die Schrift vom Desinger entworfen.
  • Unechte Kursive = Die Schrift wurde mit Hilfe von Software einfach schräg gestellt.


Fontsize - Schriftgrösse

Unter Fontsize versteht man die Schriftgrösse welche in der Regel in (pt) = Punktgrösse angegeben ist. Eine 12pt Schrift ist in etwa das was man von einer Schreibmaschiene her kennt.


In der Regel stehen einem vollgende Grössen zu verfügung:

5, 6, 7, 8, 9, 10, 10.95, 12, 14.4, 17.28, 20.48, 24.88


Des Weiteren kann mit dem Befehl für die Schriftgrösse zudem der Zeilenabstand ( Durchschuss ) in (pt) Punktgrösse mit angegeben werden.


Schriften Installieren

Um unter LaTeX weitere Schriften verwenden zu können, müssen diese erst installiert werden. Für die Installation sollte man zuerst schauen ob nicht vl. der Distributor bereits fertige Binäre Pakete zur Installation für seine jeweilige Distribution anbietet welche weitere Schriften für LaTeX enthalten. Da ich selbst nicht jede Distribution kenne und im Einsatz habe, kann ich hier nur einen einfachen weg zeigen um unter meiner verwendeten Distribution weitere Schriften zu installieren.

Tipp: Debian
Stand: 07/2007
Unter Debian gibt es derzeit das Paket texlive-fonts-extra für das TexLive System welches weitere Schriften etc. enthällt.

Ansonsten besteht die Möglichkeit sich die einzelnen dementsprechenden Pakete bei CTAN zu besorgen.

Für deren Installation sollte man die jeweils zugehörige Hilfedateien lesen.

Im Anschluss wird hier nun beschrieben wie den eine Installierte Schrift unter LaTeX verwendet werden kann.


Schriften Laden

Wenn weitere Schriften installiert wurden, müssen wir diese zuerst auswählen um sie verwenden zu können. Zum einen kann es nötig sein das vor der Verwendung erst ein weiteres Paket mit in die Präambel geschrieben werden muss um dieses laden zu können. Eine sehr bekannte Schrift wäre beispielsweise die Schwabacher Schrift. Soll diese nach deren Installation unter LaTeX in einem Dokument verwendet werden, muss sie zuvor als Paket mit in die Präambel geschrieben werden. Hier ein Beispiel dazu:

\usepackage{oldgerm}

Welcher Style Name in diesem Fall oldgerm mit in die Präambel zu schreiben ist, muss der dazugehörigen Dokumentation des installierten Paketes entnommen werden.


Schrift Auswählen

Haben wir den entsprechenden Befehl in unsere Präambel für das laden des Paketes geschrieben, so können wir unsere neue Schrift schliesslich verwenden. Was uns nun noch fehlt ist die genaue Angabe was wir den überhaupt verwenden wollen. Hierzu gibt es ein paar Befehle:

  • \fontencoding{}
  • \fontfamily{}
  • \fontseries{}
  • \fontshape{}
  • \fontsize{}{}
  • \selectfont


fontencoding

Hiermit kann der entsprechende Zeichensatz gewählt werden.

\fontencoding{U}

Das U steht hier für UTF-8, welche Angaben möglich sind muss der Dokumentation des installierten Schriftpaketes entnommen werden.


fontfamily

Hiermit wird die Familie ausgewählt.

\fontfamily{cmr}

Angenommen ich möchte die Computer Modern Roman Schrift verwenden, so lese ich deren Dokumentation in dieser beschrieben ist das für deren Auswahl CMR als Fontfamilie anzugeben ist.


fontseries

Bei diesem Befehl wir die fontseries angegeben, ich möchte gerne bold extendet verwenden und schau in die Doku wo mir gesagt wird das hierzu bx anzugeben ist.

\fontseries{bx}


fontshape

Zu guterletzt wünsche ich mir als Schriftlage eine Kursive und schaue wieder in der Doku nach was hierfür falls vorhanden angegeben werden muss.

\fontshape{it}


fontsize

Die Schriftgrösse und der Zeilenabstand kann ebenfalls mit angegeben werden, als Beispiel wähle ich hier eine Grösse von 24,88 pt und einen Zeilenabstand bzw. Durchschuss von 5 pt.

\fontsize{24.88}{5}


selectfont

Selectfont ist ein Operator zum festlegen von Fonts und Schriftgrössen.

\selectfont


Beispiel - Computer Modern Roman

Ich möchte hier noch schnell ein fertiges Beispiel zeigen. Da die Computer Modern als Standard Schriftfamilie unter LaTeX verwendet wird ist mein Beispiel auf diese Schrift bezogen da sie jeder in seinem LaTeX System hat und so die verschiedenen Parameter probieren und testen kann, ohne zuerst irgend welche weiteren Schriften runterladen und installieren zu müssen.

\begin{document}
 \fontfamily{cmr} \fontseries{bx} \fontshape{it} \fontsize{14.4}{3} \selectfont
  Computer Modern Roman bold extended italic
\end{document}


Computer Modern Roman Bold Extended Italic mit echter Kursive


Schrift Paket

Es gibt derzeit ein Bündel von div. Schriften welches sich psnfss nennt und absolut zu empfehlen ist. Verfügbar ist es auf den CTAN Servern zum downloaden und anschliessenden installieren. Dieses Bündel ist AFAIK bei einer eueren LaTeX Version bereits dabei und beinhaltet mehrere diverse Schriften die ich im Anschluss kurz vorstellen möchte.

Tipp: Debian
Stand: 07/2007
Unter Debian befindet sich dieses Paket in texlive-latex-base und kann bequem via APT installiert werden.


Bevor wird die Schriften verwenden, sollte ein entsprechender Eintrag in die Präambel des Dokumentes geschrieben werden.

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{textcomp}

Durch die Angabe von T1 fontenc stellt die Font-Kodierung auf ein neueres Format um, das besser mit Umlauten funktioniert.

Das Paket textcomp lädt in LaTeX die TC-Schrifften für viele weiter Zeichen wie das Copyright oder Copyleft wie auch das Euro Symbol. Zudem alle Sonderzeichen aus ISO 8859-1.


Helvetica

Helvetice ist der Name einer Schriftart welcher weltweit geschützt ist und der Firma Linotype gehört. Sie ist eine Serifenlose Linearantiquare Schrift mit klassizistischem Charakter welche 1957 vom Grafiker Max Miedinger und Eduard Hoffmann entwickelt wurde. Ihr erster ursprünglicher Name war "Neue Haas-Grotesk" da Eduard Hoffmann der Geschäftsführer von der Haas'schen Schriftgiesserei AG war. Nach einer Übernahme von der D. Stempel AG bekam die Schrift 1961 ihren Namen Helvetica unter dem sie weltweit bekannt wurde. Im Jahre 1985 ist es zu einer weiteren Übernahme von Linotype gekommen.

Ein freier OpenSource Ersatz für Helvetica ist die "Nimbus Sans L Regular" Schrift welche von URW Software & Type kostenlos zu Verfügung gestellt wird.


\fontfamily{phv} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Helvetica Medium Normal


\fontfamily{phv} \fontseries{m} \fontshape{sl} \selectfont 


Helvetica Medium Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{phv} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Helvetica Medium Smal-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{phv} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Helvetica Bold Normal


\fontfamily{phv} \fontseries{b} \fontshape{sl} \selectfont 


Helvetica Bold Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{phv} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont 


Helvetica Bold Smal-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{phv} \fontseries{mc} \fontshape{n} \selectfont


Helvetica Medium Schmal


\fontfamily{phv} \fontseries{mc} \fontshape{sl} \selectfont


Helvetica Medium Schmal Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{phv} \fontseries{mc} \fontshape{sc} \selectfont


Helvetica Medium Schmal Smal-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{phv} \fontseries{bc} \fontshape{n} \selectfont


Helvetica Bold Schmal


\fontfamily{phv} \fontseries{bc} \fontshape{sl} \selectfont


Helvetica Bold Schmal Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{phv} \fontseries{bc} \fontshape{sc} \selectfont


Helvetica Bold Schmal Small-Caps, Kapitälchen


Avant Garde

Die Avent Garde sollte zuerst überhaupt keine Schrift werden. Sie ist der Name oder das Logo eines US-Kulturmagazines namens Avant Garde. Der Herausgeber Ralph Ginzburg und Herb Lubalin suchten zu dem Namen dieses Magazins eine einzigartige Schrift welche nach viel eigenem Testen und probieren am Ende Herbert F. Lubalin (1918 – 1981) entworfen hatte. Die Avant Garde Schrift ist nicht für große Texte, d.h. den Mengen Satz geeignet. Am meisten wurde sie bisher in Werbung eingesetzt. Der bekannteste Konzern welcher sie in einer Werbung 1975 verwendete war die Marke Addidas, zudem ist sie auf div. CD Covern zufinden. Im grossen und ganzen ist sie am besten für Titel oder Überschriften geeignet. Auf Visitenkarten oder Briefköpfen würde sie sich bestimmt auch ganz gut machen.


\fontfamily{pag} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Avant Garde Medium Normal


\fontfamily{pag} \fontseries{m} \fontshape{sl} \selectfont


Avant Garde Medium Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{pag} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont


Avant Garde Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pag} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont


Avant Garde Bold Normal


\fontfamily{pag} \fontseries{b} \fontshape{sl} \selectfont


Avant Garde Bold Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{pag} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont


Avant Garde Bold Small-Caps, Kapitälchen


Bookman

Die Bookman Schrift wurde von Alexander Phemister im Jahr 1860 entwickelt. Es ist eine Serifen Schrift die eigentlich für die Verwendung in Büchern gedacht ist. Die sehr Populäre ITC Bookman stammt von ihr ab und wurde 1975 von Ed Benguiat designed .


\fontfamily{pbk} \fontseries{l} \fontshape{n} \selectfont


Bookman Light Normal


\fontfamily{pbk} \fontseries{l} \fontshape{it} \selectfont


Bookman Light Italic mit echter Kursive


\fontfamily{pbk} \fontseries{l} \fontshape{sc} \selectfont


Bookman Light Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pbk} \fontseries{db} \fontshape{n} \selectfont 


Bookman Demi-Bold Normal


\fontfamily{pbk} \fontseries{db} \fontshape{it} \selectfont 


Bookman Demi-Bold Italic mit echter Kursive


\fontfamily{pbk} \fontseries{db} \fontshape{sc} \selectfont 


Bookman Demi-Bold Small-Caps, Kapitälchen


Charter

Die Charter Schrift wurde von einem der bekanntesten Schriftsteller "Matthew Carter" im Jahr 1987 ins Leben gerufen. Er ist der Sohn des ebenfalls berühmten Typografen Harry Carter. Matthew Carter zählt zu den bekanntesten der Computer Schriften Schöpfer neben Hermann Zapf, Adrian Frutiger oder Erik Spiekermann. Des Weiteren stammen weitere Schriften wie die Helvetica Compressed oder Shelly sowie Snell und Verdana von ihm.


\fontfamily{bch} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Charter Medium Normal


\fontfamily{bch} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont 


Charter Medium Italic mit echter Kursive


\fontfamily{bch} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Charter Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{bch} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Charter Bold Normal


\fontfamily{bch} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont 


Charter Bold Italic mit echter Kursive


\fontfamily{bch} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont 


Charter Bold Small-Caps, Kapitälchen


Courier

Bei Courier handelt es sich um eine von Howard Kettler im Jahre 1956 entwickelte Schrift für Schreibmaschinen und Computer. Es ist wie bei Schreibmaschinen üblich, eine nicht proportionale Schrift mit sehr starken Serifen. Verwendet werden die nicht proportionalen Schriften meist bei eMails, Programmiersprachen und Computerterminales da sie über eine feste Zeichenbreite verfügen.


\fontfamily{pcr} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Courier Medium Normal


\fontfamily{pcr} \fontseries{m} \fontshape{sl} \selectfont 


Courier Medium Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{pcr} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Courier Medium Smlal-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pcr} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Courier Bold Normal


\fontfamily{pcr} \fontseries{b} \fontshape{sl} \selectfont 


Courier Bold Slanted mit unechter Kursive


\fontfamily{pcr} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont 


Courier Bold Small-Caps, Kapitälchen


New Century Schoolbook

Century Schoolbook wurde 1919 von Morris Fuller Benton entworfen welcher ein in den USA bekannter Typograf und Ingenieur war (1872–1948). Weitere von ihm recht bekannte Schriften sind Bodoni-Antiqua, Broadway, Century, Franklin Gothic, Clearface, Celtenham, und Stymie. Century Schoolbook ist ein etwas älterer Stiel mit Serifen welche für Schulbücher gedacht war und bei diesen auch verwendet wurde.


\fontfamily{pnc} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont


New Century Schoolbook Medium Normal


\fontfamily{pnc} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont


New Century Schoolbook Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{pnc} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont


New Century Schoolbook Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pnc} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont


New Century Schoolbook Bold Normal


\fontfamily{pnc} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont


New Century Schoolbook Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{pnc} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont


New Century Schoolbook Small-Caps, Kapitälchen


Palatino

Die Palatino Schrift ist eine Französische Renaissance-Antiqua welche von Hermann Zapf im Jahre 1948 erfunden wurde. Diese Schrift wurde in der Nachkriegszeit Old-Style aus Deutschland geschaffen um auch auf minderwertigem Papier ein gutes Bild zu machen.


\fontfamily{ppl} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Medium Normal


\fontfamily{ppl} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{ppl} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Palatino Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{ppl} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Bold Normal


\fontfamily{ppl} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Bold Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{ppl} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont 


Palatino Bold Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pplx} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Medium Normal


\fontfamily{pplx} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{pplx} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Palatino Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pplx} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Bold Normal


\fontfamily{pplx} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Bold Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{pplj} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Medium Normal


\fontfamily{pplj} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{pplj} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Palatino MediumSmall-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{pplj} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Palatino Bold Normal


\fontfamily{pplj} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont 


Palatino Bold Italic, mit echter Kursive


In diesen Beispielen sehen ein paar Schriften doch fast gleich aus, man könnte meinen sie wären doppelt gelistet was natürlich nicht stimmt. Wir haben hier zum Teil drei unterschiedliche Schrift Familien welche nur sehr kleine aber feine Unterschiede aufweissen.

  • ppl
  • pplx
  • pplj


Bei sehr genauem Hinsehen erkennen wir die kleinen Unterschiede.

\fontfamily{pplj} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 
 Palatino Medium Normal
\fontfamily{pplx} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 
 Palatino Medium Normal
\fontfamily{ppl} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 
 Palatino Medium Normal
Palatino, die kleinen aber feinen Unterschiede.


Times

Die Times ist eine von Stanley Morison und Victor Lardent im Jahre 1931 entwickelte Barock-Antiqua-Schrift. Von der ursprünglichen Times existieren im heutigen Computerzeitalter viele verschiedene Versionen wie beispielsweise die Times New Roman welche nicht gleich Times ist! Dem Computerzeitalter hat es die Times zu verdanken das sie so populär geworden ist, Firmen wie Apple, Adobe oder Microsoft haben zum grossen Teil dazu beigetragen. Was die genaue Entstehung der Times Schrift angeht, so gibt es hier anscheinend verschiedene Versionen. Man ist sich aber dennoch einig, das die Times für die Londoner Zeitung "The Times" entworfen wurde. Die Times New Roman wurde auf Wunsch von Microsoft eingeführt und von Monotypes entwickelt welche von der Times New Roman TS abstammt. Sie wurde damals extra an die deutschen Texte angepasst, da wir hier sehr viele Großbuchstaben in unserer Rechtscheibung verwenden im Vergleich zum Englischen.

Seit dem Jahre 2004 ist es in den USA Gesetz alle Diplomatischen Arbeiten in der Times New Roman mit 14pt zu schreiben, anstelle der vorherigen Courier New in 12pt.

Unter den Unix Systemen findet sich hier die "Nimbus Roman No9 L" von URW welche als Public Domain PostScripc Version der Times Roman freigegeben wurde. MacOS kommt mit der von Linotypes "Times Roman" und Microsoft mit der an Monotypes in Auftrag gegebener "Times New Roman".

Unter LaTeX schreiben wir in den hier folgenden zur Times gezeigten Beispielen mit der originalen Times und nicht mit der von Microsoft abgewandelten und nachgemachten Times New Roman.


\fontfamily{ptm} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont 


Times Medium Normal


\fontfamily{ptm} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont 


Times Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{ptm} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont 


Times Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{ptm} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont 


Times Bold Normal


\fontfamily{ptm} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont 


Times Bold Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{ptm} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont 


Times Bold Small-Caps, Kapitälchen


Zapf Chancery

Hermann Zapf der damalige Direktor der Stempel AG liebte die Kalligraphie, die Kunst des schön Schreibens. 1977 ging er als Professor an die Rochester Fachhochschule für Technologie in New York und entwarf dort die Schriftkegel für Palatino, Optima, Zapf ( Chancery - im Jahre 1979 ) und Zapf Dingbats. Die Chancery ist Schulschrift, Englische Schreibschrift, Künstlerschreibschrift sowie für den Mengentext in machen Kinderbüchern geeignet.


\fontfamily{pzc} \fontseries{mb} \fontshape{it} \selectfont  


Zapf Chancery Medium Italic, mit echter Kursive


Utopia

Die Utopia Schrift stammt aus dem Jahre 1989 und wurde von Robert Slimbach entworfen. Das größte und wohl bekannteste Beispiel zu dieser Schrift ist die Berliner Zeitung welche sie als Ausschrift nutzt. Ein kleiner Bericht vom 20.05.2005 über die Utopia in der Berliner Zeitung - online.


\fontfamily{put} \fontseries{m} \fontshape{n} \selectfont  


Utopia Medium Normal


\fontfamily{put} \fontseries{m} \fontshape{it} \selectfont  


Utopia Medium Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{put} \fontseries{m} \fontshape{sc} \selectfont  


Utopia Medium Small-Caps, Kapitälchen


\fontfamily{put} \fontseries{b} \fontshape{n} \selectfont  


Utopia Bold Normal


\fontfamily{put} \fontseries{b} \fontshape{it} \selectfont  


Utopia Bold Italic, mit echter Kursive


\fontfamily{put} \fontseries{b} \fontshape{sc} \selectfont  


Utopia Bold Small-Caps, Kapitälchen


Eigene Schriften

Wer sich selbst einmal Schriften zugelegt hat für die er bezahlen musste, kann diese auch unter LaTeX verwenden. Es ist allerdings nicht ganz einfach. Eventuell je nach dem in welchem Format diese vorliegen, müssen diese umgewandelt werden. So kann zum Beispiel eine Schrift im OpenType Format mit Hilfe von cfftot1 ins *.pfb Format konvertiert bzw. umgewandelt werden.

Ich habe die ganze Geschichte ein einziges Mal mit meiner Lieblingsschrift der Sabon von Jan Tschichold gemacht, welche ich ebenfalls im OpenType Format vorliegen hatte. Das Umwandeln habe ich mit einem kleinen ShellScript bewerkstelligt.

#!/bin/sh

mkdir -p pfb

echo "Creating PostScript fonts ..."

for font in otf/*.otf
do
  base=$(basename "$font" .otf)
  cfftot1    "$font"     "pfb/$base.pfb"
done

Autor mit weiteren Infos zur Umsetzung sind hier zu finden.

Für TrueType Font unter LaTeX (1/2)
Für TrueType Font unter LaTeX (2/2)


Hier das fertige Ergebnis in Sabon Italic, Sabon Medium und Sabon Kapitälchen.


Sabon Italic, Medium, Kapitälchen


Beste Schrift

Welche ist die beste Schrift überhaupt ?

Die beste Schrift überhaupt gibt es nicht, da es immer auf das ankommt was man letstenendes damit machen möchte. Die wohl beliebtetste Schrift überhaupt wird Helvetica sein. Die Schrift Futura war zum Beispiele eine der populärsten überhaupt im 20. Jahrhundert. Welche Schrift aber die schönste ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst verwende als Grundschrifftart bei all meinen Dokumenten die Standard LaTeX Schriftfamilie Computer Modern, da diese nicht linear skaliert werden muss weil sie in vielen Grössen zu Verfügung steht. Des Weiteren wurde sie vom Programmierer des TeX Systemes Donald E. Knuth entwickelt. Ich nehme daher einfach mal an, das eine von Knuth entwickelte Schrift mit Sicherheit nicht die schlechteste ist. Zudem gefällt mir noch die Schrift Sabon, welche vom Grossen Meister der neuen Typografie Jan Tschichold stammt.

Arial ist eine Schrift die von Robin Nicholas und Patricia Saunders entwickelt wurde. Da diese seit Windows 3.1 von MS mitgeliefert wird, ist es eine der am weitesten verbreiteten Schriften überhaupt. Arial ist eine Art leicht abgewandelte Helvetica mit nur recht kleinen Unterschieden, daher stehen Typografen dieser Schrieft doch recht skeptisch gegenüber. Bei Times New Roman ist es so ähnlich, sie wurde von Stanley Morison und Victor Lardent entworfen und hat ebenfalls ihre Bekanntheit der Firma Microsoft wie auch Apple und Adobe zu verdanken. Anscheinen konnte oder wollte Microsoft keine teuren Profi Schriften bei Windows oder ihrem MS-Office Paket mitliefern, was somit auch der Grund ist weshalb sich diese so hartnäckig halten. Zudem ist es vl. erwähnenswert zu sagen das die Times New Roman extra für den deutschen Raum angepasst wurde, da wir in unserer deutschen Rechtschreibung doch recht viele Grossbuchstaben im Vergleich zu anderen wie Englischen verwenden. Die Times New Roman eignet sich daher nicht für jede Sprache.

Ohne andere Schriften schlecht reden zu wollen, muss gesagt werden das die LaTeX Standard Schrift wirklich eine gute Wahl ist. Es wurde hier einen großen Wert auf die Ästethik und die Funktionalität gelegt. Sie kann sich daher problemlos mit den Windows Pendanten oder sehr teuren Profi Schriftfamilien messen lassen. Zudem ist es bei den Windows meist TrueType-Fonts so, das dessen Buchstaben bei den einzelnen Schriftgraden vergrössert oder verkleinert werden. Hierdurch erkennen sogar nicht Profies deutliche Defizite was bei der LaTeX Standardschriftfamilie nicht ist.


Zukunft

Wie schaut die Zukunft der Typografie aus ?

Wie Jan Tschichold in seinem Buch "Die neue Typografie" schreibt, werden und sollten wir in unserer heutigen Zeit als Schrift eine Grotesk Schrift verwenden. Die Grotesk Schrift ist die Schrift unserer Zeit in der wir uns befinden. Wir sollten keine Fraktur mehr in unseren Texten verwenden und somit versuchen die für die damalig sehr gute Typografie nach zu äffen. Die Frakturen waren zu ihrer Zeit genau richtig, gehören allerdings nicht mehr in unsere Zeit. Wenn wir heutige Texte besser darstellen und gestallten wollen wie die damaligen, so können wir dies also nicht mit der Fraktur von damals schaffen, sondern müssen neue Dinge welche der heutigen Zeit entsprechen verwenden und mit hilfe dieser versuchen besser zu sein als die damaligen. Schwabacher ist eine sehr gute, wunderschöne Schrift, aber in der heutigen Zeit absolut fehl am Platz. In den damaligen Texten war sie genau passend, aber dies eben nur zur damaligen Zeit. Wir benötigen eine natürliche, einfache, gut leserliche und leichte Schrift, aber anscheinend ist dies noch nicht bis zu jedem durchgedrungen. Oder aus welchem Grunde wird zum Beispiel an Bahnhöfen der Stationsnahme noch so oft in Fraktur anstelle in Lateinischer Schrift geschrieben ? So fällt es anderen Ländern bzw. Völkern die bei uns zu Besuch oder auf der Durchreise sind noch schwerer diese Wörter zu entzifern.

Toller Fortschritt den wir da haben !


Mehr Mathematisches

Plotten von Funktionen mit PSTricks

Ein paar wichtige Dinge

Der erste Fehler

Den ersten Fehler macht man, wenn man seinen Quellcode pstricks.tex nennt. Das ist nämlich schon der Name des PSTricks-Paketes. Und deshalb erntet man Fehlermeldungen.

PSTricks auf dem Bildschirm betrachten - PDF erstellen

Leider kann der DVI-Betrachter viele Dinge nicht richtig darstellen! Wenn man seine Plotts richtig dargestellt haben möchte, dann muß man mindestens eine Postsciptdatei erstellen. Wenn man ein PDF haben möchte, dann kann man die Postscriptdatei mit ps2pdf in ein PDF umwandeln. Es funktioniert nicht, wenn man die DVI-Datei in ein PDF umwandeln will.


Allgemeine Parameter

Notwendige Pakete

Es ist völlig ausreichend, das Paket pst-3dplot zu laden. Falls man nur 2-D-Plotts zu Papier bringen will, dann reicht auch das Paket pst-plot. Für alle Beispiele hier in diesem Artikel reicht es, diese Zeile in die Präambel zu schreiben:

\usepackage{pst-3dplot}


Die Umgebung

PSTricks stellt eine Umgebung bereit, in die man plotten kann. Diese Umgebung reserviert Platz für den Plott auf dem Papier. Hier die Umgebung:

\begin{pspicture}[Grundlinie](x0,y0)(x1,y1)
     Plott
\end{pspicture}
  • (x0,y0) gibt die linke untere Ecke an, (x1,y1) gibt die rechte obere Ecke an.
  • Der Parameter "Grundlinie" ist eine Zahl zwischen 0 und 1. Dieser Parameter steht per default auf 0. Falls man neben seinem Bild noch etwas schreiben möchte, empfiehlt es sich, diesen Parameter auf 0.5 zu setzen. Das sieht schön aus, ist aber Geschmacksache.


Um seinen Plott einzurahmen, gibt es den Befehl

 \psframe[Parameterliste](x0,y0)(x1,y1)

Mit den optionalen Parametern kann man etwa die Linienstärke bestimmen. Die Defaulteinstellungen sind allerdings OK. Man kann die Parameter also einfach weglassen. Für (x0,y0)(x1,y1) setzt man am besten die gleichen Werte ein, wie für das pspicture.


Manchmal kann es passieren, das man über das Bild hinausplottet. Dann möchte man abschneiden, was über den Rahmen hinausragt. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Clipping:

\psclip{Irgendein Rahmen} 

\endpsclip

Als Rahmen setzt man dann seinen psframe ein.

2. Die Sternchenversion von pspicture.

\begin{pspicture}*[Grundlinie](x0,y0)(x1,y1)
     Plott
\end{pspicture}

Beide Versionen schneiden ab, was vielleicht über den Rand des Bildes ragt. Clipping funktioniert auch mit anderen Objekten. Auch innerhalb des Bildes. Damit ist unsere Umgebung fertig. Hier ist sie:

Die vollständige Umgebung

\begin{pspicture}[Grundlinie](x0,y0)(x1,y1)
   \psclip{\psframe[Parameterliste](x0,y0)(x1,y1)}  

      Hier
      wird
      geplottet.

   \endpsclip
\end{pspicture}

Diese vollständige Umgebung habe ich gleich im ersten Beispiel f(x)=x² benutzt. In den weiteren Beispielen habe ich auf den Rahmen und auf Clipping verzichtet.


Skalieren der Plotts

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Plott zu vergrößern:

  • Der Befehl \scalebox{Vergrößerung}{pspicture}. Das wird im Beispiel Sinusfunktion demonstriert.
  • Man ändert die Längeneinheiten mit dem Befehl \psset{unit=1cm}. Unit=1cm ist die Defaulteinstellung. Ändert man diese auf unit=2cm, wird der Plott doppelt so groß. Interessant wird diese Möglichkeit, weil man mit dem Kommando \psset{xunit=1cm, yunit=1cm} die einzelnen Achsen unterschiedlich vergrößern oder verkleinern kann. Leider wirkt sich dieser Befehl nur auf die PSTricks-Objekte aus. Alle anderen Objekte, welche man in seinem pspicture plaziert, werden nicht vergrößert. Sie ändern nicht einmal ihre Lage im Bild. Mit dem Befehl \psset{unit=2cm} wurde das Beispiel "Sinusfunktion in der Ebene" vergrößert.



2-D-Plotts

Das Koordinatensystem

Um das Koordinatensystem darzustellen, gibt es den Befehl:

\psaxes[optionale Parameter]{->}(0,0)(x1,y1)(x2,y2)
  • x1 gibt die linke Seite der x-Achse an
  • x2 gibt die rechte Seite der x-Achse an
  • y1 gibt die untere Seite der y-Achse an
  • y2 gibt die obere Seite der y-Achse an.

Folgende Parameter sind vielleicht interessant:

  • labels=all / x / y / none Die Defaulteinstellung ist all. Aber speziell in Verbindung mit dem \psgrid möchte man vielleicht keine Beschriftung haben. Dann setzt man labels=none.
  • ticks=all / x / y / none Die Defaulteinstellung ist all.
  • linewidth=dim In Verbindung mit dem \psgrid möchte man vielleicht dickere Achsen zeichen. Man könnte etwa linewidth=1pt wählen.

Die Parameter werden durch ein Komma, voneinander getrennt.


Das Gitternetz \psgrid

Das Gitternetz zeichnet man mit folgendem Befehl:

    \psgrid[Parameter](0,0)(x1,y1)(x2,y2)
  • (x1,y1): sind die Koordinaten der linken unteren Ecke.
  • (x2,y2): sind die Koordinaten der rechten oberen Ecke.


Mögliche Parameter:

  • gridwidth gibt die Dicke des Zeichenstiftes an. Ich habe sie im Beispiel etwas feiner auf 0.1pt gestellt.
  • gridlabels gibt die Größe der Beschriftung an. Falls man keine Beschriftung wünscht, gibt man gridlabels=0pt an.
  • subgriddiv=Anzahl Mit subgriddiv kann man das Gitternetz weiter unterteilen. Je größer die Anzahl, um so feiner ist die Unterteilung.
  • griddots=Anzahl Wird dieser Parameter angegeben, dann wird das Gitter gepunktet. Falls man eine durchgezogene Linie wünscht, lässt man diesen Parameter weg.
  • subgriddots=Anzahl Wenn man das Gitter mit subgriddiv weiter unterteilt, kann man mit subgriddots auch die Unterteilung gepunktet zeichnen. Im folgenden Beispiel gibt es subgriddots aber keine griddots. Das funktioniert. Griddots ohne subgriddots funktioniert nicht.


Hier ein Beispiel:

\documentclass{article}
\usepackage{pst-plot}

\begin{document}
\begin{center}
  \begin{pspicture}(-3,-1)(5,4)  
      \psgrid[gridwidth=0.1pt,gridlabels=9pt,subgriddiv=3,subgriddots=4](0,0)(-3,-1)(5,4)
  \end{pspicture}   
\end{center}
\end{document}  
Das Gitternetz



Die Plottfunktion

Die 2-D-Plottfunktion hat folgendes Aussehen:

\psplot[Parameter]{untere Grenze}{obere Grenze}{Funktion}

Interessante Parameter sind:

  • plotstyle=line / curve / dots/... Der Defaultwert ist line. Diese Einstellung ist OK.
  • plotpoints=Anzahl Die Anzahl ist hier auf 50 eingestellt. Das reicht auch meistens. Es wird aber in der Literatur ein Wert von 200 empfohlen.
  • linecolor=red / green / cyan /.... Falls man mehrere Funktionen in einer Grafik plotten möchte, kann man sie unterschiedlich färben. Die Defaulteinstellung ist black.
  • linestyle=solid / dotted / dashed Die Defaulteinstellung ist solid. Das ergibt eine durchgezogene Linie.


Die Angabe der Funktion ist etwas kompliziert. Man muß die Regeln der Umgekehrt Polnischen Notation UPN anwenden. Wenn man 2 Zahlen addieren möchte, rechnet man nicht a+b sondern a b add. Es werden also erst die Argumente angegeben, dann die Rechenoperation. Hier ein paar der wichtigsten:

  • Addition: a b add liefert a+b
  • Subtraktion: a b sub liefert a-b
  • Multiplikation: a b mul liefert a*b
  • Division: a b div liefert a/b
  • Quadratwurzel: a sqrt liefert die Quadratwurzel von a
  • Sinus: a sin liefert den Sinus von a. Das Argument wird in Grad (0-360) angegeben.
  • Natürlicher Logarithmus: a ln liefert den natürlichen Logarithmus
  • Potenz: a b exp liefert a^b

Es gibt noch mehr. Eine wichtige Operation ist noch folgende:

  • Duplizieren: a dup liefert a a. a^2 berechnet man also so: a dup mul, das ist das gleiche wie a a mul.


Beispiele
Die Funktion f(x)= x^2

Das erste klassische Beispiel ist die Funktion f(x)=x^2.

\documentclass{article}
\usepackage{pst-plot}

\begin{document}
\begin{center}
   \begin{pspicture}[](-5,-1)(5,9)   
    \psclip{\psframe(-5,-1)(5,9) }
      % \psgrid[subgriddiv=1, gridlabels=0pt, griddots=5]
       \psaxes[]{->}(0,0)(-4,0)(4,9)
       \psplot[linecolor=red]{-3}{3}{x x mul}
    \endpsclip
   \end{pspicture}
\end{center}
\end{document}



Der Plott von x²



Die Sinusfunktion

Das Argument der von PSTricks bereitgestellten Sinusfunktion muß in Grad angegeben werden. Das heißt:

  • sin(90) = 1
  • sin(180) = 0
  • sin(270) = -1
  • sin(360) = 0

Das lässt sich jedoch schlecht plotten. Wir machen es uns einfach, und plotten statt sin(x) einfach sin(180*x).

\documentclass{article}
\usepackage{pst-plot}
\usepackage[left=1cm, right=1cm]{geometry}

\begin{document}
\begin{center}
\scalebox{3}{
    \begin{pspicture}(-0,-1)(4,1)
      \psgrid[gridwidth=0.1pt, gridlabels=0pt,subgriddiv=1]
      \psaxes[linewidth=0.5pt,labels=none, ticks=none]{->}(0,0)(-0,-1)(4,1)
      \psplot[plotstyle=curve]{-0}{4}{x 180 mul sin}
      \rput(2.2, -0.41){$2\pi$} 
      \rput(4.2, -0.41){$4\pi$}     
  \end{pspicture}
  }  % Hier endet die scalebox
\end{center}
\end{document}



Die Sinusfunktion

3-D-Plotts

Die 3-D-Plottfunktion

Die 3-D-Plottfunktion hat folgende Gestalt:

\psplotThreeD[ Alpha=45, Beta=30,
                    hiddenLine=false,%
                    plotstyle=curve,%
                    drawStyle=xLines,%
                    yPlotpoints=80, xPlotpoints=80,%
                    linewidth=0.1pt]%
                    (xunten,xoben)(yunten,yoben){Die Funktion}

Beschreibung der Parameter:

  • Alpha: Eine Erhöhung von Alpha dreht das Bild horizontal gegen den Uhrzeigersinn. Die Defaulteinstllung ist 45.
  • Beta: Eine Erhöhung von Beta kippt das Bild nach vorn. Die Defaulteinstellung ist 30.
  • hiddenLine: Mögliche Parameter sind true/false. Die Wirkung ist schwer beschreiblich. Einfach ausprobieren! Die Defaulteinstellung ist false.
  • plotstyle: Mögliche Parameter: none / curve / line / dots /... Die besten Ergebnisse erhält man mit dem Parameter curve. Auch dots ist interessant. Hinweis: Die Defaulteinstellung ist none! Es wird also per Default keine Kurve gezeichnet.
  • drawStyle: Mögliche Parameter sind xLines / yLines / xyLines. Also Kurven über die x-, y- oder beide Achsen. Die Defaulteinstellung ist xLines.
  • yPlotpoints: Defaulteinstellung ist 25. Das ist wohl zuwenig.
  • xPlotpoints: Defaulteinstellung ist 25.
  • linewidth: Die Defaulteinstellung ist etwas zu dick! Ich habe sie hier etwas dünner (0.1pt) eingestellt. Das ist aber Geschmacksache.


Hinweis: Die Parameter Alpha und Beta muß man nicht in der Plottfunktion angeben. Man könnte sie auch im Befehl \psset angeben:

\psset{Alpha=45, Beta=30}

Dies hätte den Vorteil, das die Parameter auch für ein eventuell angegebenes Koordinatensystem gelten. Im folgenden Beispiel habe ich das so gemacht.


Beispiele
Die Sinusfunktion in der Ebene

Wir zeichnen mitten in eine Ebene den Ursprung. Und von dort breiten sich Sinusschwingungen in alle Richtungen aus. Die Funktion lautet:

f(x,y) = sin(sqrt(x^2+y^2)


\documentclass{article}
\usepackage{pst-3dplot}

\begin{document}
\begin{center}
     \begin{pspicture}(-3,3)(3,8)
     \psset{Alpha=65,Beta=70,unit=2.0cm}
     \psplotThreeD[ plotstyle=curve,%
                    drawStyle=xLines,%
                    yPlotpoints=80,xPlotpoints=80,%
                    linewidth=0.1pt]%
                    (-3,3)(-3,3){x 180 mul dup mul y 180 mul dup mul add sqrt sin}
     \end{pspicture}
\end{center}
\end{document}


Die 3-D-Sinusfunktion




Zum Vergleich werden wir dieses Beispiel auch einmal mit Maxima plotten. Wir starten Maxima und geben folgenden Code ein:

 plot3d(sin(sqrt(x^2+y^2)),[x,-10,10],[y,-10,10],[grid,70,70], [plot_format, openmath]);


Die 3-D-Sinusfunktion mit Maxima geplottet.




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