K-Menü und die Desktop-Dateien
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Eine gängige Methode, in KDE4 Programme zu starten, ist die Benutzung von K-Menü. Dieser Artikel zeigt, wie dieser KDE-Anwendungs-Starter um neue Einträge erweitert werden kann. Und es wird erklärt, was es mit diesen ominösen Desktop-Dateien auf sich hat.
Inhaltsverzeichnis
Start von Programmen
Es gibt viele Möglichkeiten, ein Programm zu starten. Wir wollen uns hier auf zwei dieser Möglichkeiten beschränken:
- K-Menü
- Desktop-Dateien
Einen dritten Begriff möchte ich gleich noch in den Raum stellen:
- K-Menü-Editor
Damit lassen sich neue Einträge in K-Menü erzeugen.
K-Menü
Wie K-Menü funktioniert
K-Menü ist der Knopf links unten auf der Kontrollleiste. Wenn wir da drauf drücken, dann öffnet sich ein Menü (Bild 2 links unten). Hier können wir uns zu dem Programm durchhangeln, das wir starten wollen. Ein Klick auf den gewünschten Menüpunkt ruft dann eine sogenannte Desktop-Datei auf, die dafür sorgt, daß die Anwendung loslegt.
K-Menü kann auch durch die Tastenkombination ALT + F1 aufgerufen werden.
Wenn K-Menü nicht zu finden ist
K-Menü ist ein Plasmoid, also ein Plasma-Miniprogramm. Sollte es in der Kontrollleiste nicht vorhanden sein, kann es hinzugefügt werden:
- Rechtsklick auf die Kontrollleiste: Miniprogramme entsperren
- Rechtsklick auf die Kontrollleiste: Miniprogramme hinzufügen
- K-Menü hinzufügen
Nun wird sich das Plasmoid rechts auf der Kontrolleiste befinden. Schieben wir es nun, einer alten Gewohnheit folgend, ganz nach links:
- Rechtsklick auf die Kontrollleiste: Kontrollleisten-Einstellungen
- Symbol mit der Maus nach links schieben
Zum Schluß folgt noch ein:
- Rechtsklick auf den Bildschirm: Miniprogramme sperren
Es ist zu beachten, daß der Rechtsklick jeweils auf eine leere Stelle der Kontrollleiste bzw. des Bildschirms zu erfolgen hat. Aber nicht täuschen lassen. Nicht jede Stelle auf der Kontrollleiste ist wirklich leer, auch wenn es manchmal den Anschein hat.
Desktop-Dateien
In einer Desktop-Datei steht all das drin, was notwendig ist, um eine Anwendung zum Laufen zu bekommen.
Desktop-Dateien auf dem Desktop anzeigen
Der Name Desktop-Datei impliziert die Vermutung, daß diese Datei auf dem Desktop zu sehen sein sollte. Tja, wie das mit Vermutungen nun einmal oft so ist: Das kann sein, muß aber nicht.
Wenn wir diese Start-Datei auf dem Bildschirm sehen wollen, dann müssen wir sie auch dorthin kopieren. Das ist aber nicht besonders schwer:
- Miniprogramme entsperren
- Das gewünschte Programm aus K-Menü mit der Maus auf den Desktop ziehen
- Miniprogramme sperren
oder
- Miniprogramme entsperren
- Rechtsklick auf das Programm in K-Menü
- zur Arbeitsfläche hinzufügen
- Miniprogramme sperren
Die Dateien können übrigens auch in einen Desktop-Ordner gezogen wereden (zum Beispiel in den Desktop-Folder)
Desktop-Dateien in der Kontrollleiste anzeigen
Möchte man den Start-Knopf in der Kontrollleiste haben, dann können wir es so realisieren:
- Miniprogramme entsperren
- Rechtsklick auf das Programm in K-Menü
- zur Kontrollleiste hinzufügen
- Miniprogramme sperren
Bitte das Programm nicht mit der Maus in die Kontrollleiste schieben. Das kann zu unerwünschten und mitunter auch unangenehmen Reaktionen von Plasma führen.
Zwischenbemerkung
Bevor wir weitermachen, möchte ich euch die Arbeitsoberfläche des Systems zeigen, auf dem ich diesen Artikel geschrieben habe.
Die drei Ordner links befinden sich im Verzeichnis ~/Desktop. Von dort habe ich sie auf die Arbeitsoberfläche gezogen und habe dabei die Ordner-Ansicht ausgewählt. Dadurch sehe ich den Inhalt der Ordner auf dem Bildschirm. Der Inhalt dieser drei Order sind Desktop-Dateien, die ich aus K-Menü dorthin gezogen habe.
Als Beispiel für unsere weiteren Erörterungen wird die Desktop-Datei Videoclips dienen. Sie startet ein Bashscript, dessen Aufbau ich in dem Wiki-Artikel Playlist beschrieben habe.
Eigenschaften einer Desktop-Datei
Wie bereits einmal erwähnt, enthält eine Desktopdatei alles, was notwendig ist, um in KDE (und übrigens auch in Gnome) ein Programm zu starten.
Schauen wir uns nun die Eigenschaften der Videoclips an. Rechts in Bild 1 zeige ich zwei Eigenschaftsfenster dieser Datei.
Im unteren Fenster ist eigentlich nur die "Musiknote" interessant. Klickt man darauf, kann ein Icon ausgewählt werden, unter dem die Desktop-Datei erscheinet. Da ich damit meine Musikvideos abspiele, habe ich mir eben diese Musiknote eingestellt.
Das obere Fenster zeigt den Reiter Programm der Eigenschaften. Hier wird es interessenter:
- Name: Unter diesem Namen erscheint das Programm in K-Menü
- Beschreibung: Auch das wird in K-Menü angezeigt
- Befehl: Damit wird das Programm, in diesem Fall das Bash-Script gestartet
Das wars eigentlich schon, was man darüber wissen sollte. Weiterführende Infos können im Manual von K-Menü-Editor nachgelesen werden, welches über die Hilfe-Funktion des Editors erreicht werden kann.
K-Menü-Editor
Der K-Menü-Editor kann über das K-Menü gestartet werden (Rechtsklick). Alternativ kann man in krunner (ALT + F2) oder in einer Konsole folgenden Befehl eingeben:
kmenuedit
Schauen wir uns Bild 2 an (K-Menü links unten im Bild vergessen wir):
Der KDE-Menü-Editor zeigt uns eine vorgefertigte Menü-Struktur an. Von dieser Struktur wird nur das in K-Menü angezeigt, was wirklich Startdateien enthält. Arbeite ich zum Beispiel mit KDE, so ist das Verzeichnis GNOME Settings wahrscheinlich leer und wird demnach nicht in K-Menü angezeigt.
Möchte ich ein noch nicht existierendes Verzeichnis haben, dann kann ich das mit Neues Untermenü erreichen. Möchte ich dagegen eine Startdatei eingeben, so markiere ich das Verzeichnis, in dem die Datei erscheinen soll und wähle anschließend neues Element`` aus. Und genau das habe ich mit meiner Playlist getan.
Ich wollte, daß die Playlist im Menü-Verzeichnis Musikbox erscheint. Also habe ich die Musikbox markiert und dann im Formular die notwendigen Eintragungen gemacht (Das haben wir ja bei den Desktop-Dateien schon gesehen). Ein Linksklick auf Speichern und die Sache ist gegessen.
Ich zeige in Bild 2 noch K-Menü. Dort sieht man den eben erstellten Eintrag.
Wie zu erkennen ist, wird das Untermenü Musikbox nicht als seperater Menü-Punkt angezeigt. Das hat seinen Grund darin, daß die Musikbox nur einen einzigen Eintrag enthält, nämlich unsere Videoclips.
Und noch etwas fällt auf:
Das Icon der Videoclips in K-Menü ist das Icon der Musikbox, also der Lautsprecher und nicht, wie es eigentlich gewollt war, die Musiknote. Das ist in KDE etwas unglücklich gelöst, wie ich finde. Kopiere ich mir Startdatei allerdings in einen Desktop-Ordner, so wird dort das korrekte Icon, so wie ich es eingegeben habe, angezeigt.