NonRaid zu (software)Raid1 SuSE 10 1
Oftmals ist es so, dass man sich nicht schon bei der Installation dazu entschlossen hat, gleich auf ein SoftwareRaid zu Installieren. Weil man erstmal das neue System testen wollte, ohne das Alte gleich zu verlieren, oder warum auch immer. Dann hat man ein schon fertig konfiguriertes Neues System, das aber nicht gespiegelt ist, und ganz neu installieren möchte man nicht noch mal, weil schon viel zu viel Arbeit in das neue System geflossen ist.
Ein schon laufendes System dann später auf Raid-1 umzustellen, ist duchaus möglich, benötigt aber eine Menge Handarbeit, ansonsten kann man versuchen sich einige Arbeit zu sparen indem man den Weg über ein komplettes SystemBackup geht, läuft dann aber dennoch Gefahr, in die Konfigurationsfallen zu tappen.
Leider ist es so, dass die meisten HOWTOs zu diesem Thema wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, Versionsänderungen an diversen Programmen oder Scripten, oder Suse-Spezialitäten nicht auf einem SuSE 10.1 und SCSI-Devices funktioniert, desshalb habe ich mal meine Erfahrungen zu einem HOWTO zusammengestellt.
Warnung: es ist nun mal so, dass jedes Linuxsystem anders konfiguriert ist, es muss also mit einigen Optionen innerhalb der Befehle an jedes System angepasst werden, und kann nicht einfach auf jedem Rechner einfach so abgetippt werden.
Es ist also erforderlich, einige Erfahrungen im Umgang als root auf einer Shell unter Linux allgemein zu haben, sowie einige Erfahrungen mit fstab und menu.lst, auch schon Erfahrungen mit mdadm können keinesfalls schaden.
Die bestehende Konfiguration:
automat:/proc # fdisk -l Disk /dev/sda: 36.7 GB, 36703932928 bytes 64 heads, 32 sectors/track, 35003 cylinders Units = cylinders of 2048 * 512 = 1048576 bytes Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sda1 * 1 65 66544 83 Linux /dev/sda2 66 5186 5243904 83 Linux /dev/sda3 5187 25667 20972544 83 Linux /dev/sda4 25668 35003 9560064 f W95 Ext'd (LBA) /dev/sda5 25668 27716 2098160 82 Linux swap / Solaris /dev/sda6 27717 35003 7461872 83 Linux Disk /dev/sdb: 36.7 GB, 36703932928 bytes 64 heads, 32 sectors/track, 35003 cylinders Units = cylinders of 2048 * 512 = 1048576 bytes Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sdb1 1 35003 35843056 83 Linux automat:/proc # cat /etc/fstab /dev/sda2 / ext3 acl,user_xattr 1 1 /dev/sda5 swap swap pri=42 0 0 /dev/sda1 /boot ext2 acl,user_xattr 1 2 /dev/sda3 /home ext3 acl,user_xattr 1 2 /dev/sda6 /data ext2 auto,ro 1 2 devpts /dev/pts devpts mode=0620,gid=5 0 0 proc /proc proc defaults 0 0 usbfs /proc/bus/usb usbfs noauto 0 0 sysfs /sys sysfs noauto 0 0 /dev/fd0 /media/floppy auto noauto,user,sync 0 0
wir haben also 2 gleiche Platten, sdb ist derzeit nicht in Benutzung, wir haben mehrere Linux Filesysteme
/boot ist ein separates Filesystem, das Howto ist aber so geschrieben, das es egal ist ob es separat oder mit auf der Rootpartition ist.
Zuerst klonen wir den gesamte Partionstabelle von sda auf sdb
automat:/proc # sfdisk -d /dev/sda > /tmp/sda.txt automat:/proc # sfdisk /dev/sdb < /tmp/sda.txt Checking that no-one is using this disk right now ... OK Disk /dev/sdb: 35003 cylinders, 64 heads, 32 sectors/track Old situation: Units = cylinders of 1048576 bytes, blocks of 1024 bytes, counting from 0 Device Boot Start End #cyls #blocks Id System /dev/sdb1 0+ 35002 35003- 35843056 83 Linux /dev/sdb2 0 - 0 0 0 Empty /dev/sdb3 0 - 0 0 0 Empty /dev/sdb4 0 - 0 0 0 Empty New situation: Units = sectors of 512 bytes, counting from 0 Device Boot Start End #sectors Id System /dev/sdb1 * 32 133119 133088 83 Linux /dev/sdb2 133120 10620927 10487808 83 Linux /dev/sdb3 10620928 52566015 41945088 83 Linux /dev/sdb4 52566016 71686143 19120128 f W95 Ext'd (LBA) /dev/sdb5 52566048 56762367 4196320 82 Linux swap / Solaris /dev/sdb6 56762400 71686143 14923744 83 Linux Successfully wrote the new partition table Re-reading the partition table ... If you created or changed a DOS partition, /dev/foo7, say, then use dd(1) to zero the first 512 bytes: dd if=/dev/zero of=/dev/foo7 bs=512 count=1 (See fdisk(8).)
Wer eine KDE offen hat: dort gehen eventuell ein paar Fenster auf, dass neue Devices gefunden wurden, die einfach alle Abbrechen. fdisk -l zeigt uns dass alle Partitionen jetzt auf sda und sdb gleich sind. Da sdb zZ. nicht in Benutzung ist, benötigen wir hier auch keinen reboot. Wir beginnen zuerst nur auf dem Rootfilesystem einen RAID-Device aufzubauen, und dieses zu laufen zu bekommen. Dabei werden wir die sda vorläufig nicht anfassen, damit bleibt das alte LINUX nach wie vor noch erhalten und weiter bootbar. Wir erstellen Raid-1 Devices mit einem fehlenden Slice. Also zuerst ein raid-1 rootdevice mit sdb2 als einzigen aktiven Slice. Dazu ändern wir auf sdb2 zuerst einmal die SystemID.
automat:/proc # sfdisk --change-id /dev/sdb 2 fd Done automat:/proc # sfdisk -R /dev/sdb
eventuell gehen wieder in der KDE Fenster auf, das kennen wir ja schon. ein Blick mit fdisk -l zeigt uns jetzt das bei sdb wirklich fd als ID eingetragen ist. Als erstes setzen wir das RAID device auf mit 2 Slice, wobei einer "missing" ist.
automat:/ # mdadm -C /dev/md0 -l1 -c4 -n2 missing /dev/sdb2 mdadm: /dev/sdb2 appears to be part of a raid array: level=raid1 devices=2 ctime=Sat Aug 19 21:27:47 2006 Continue creating array? y mdadm: array /dev/md0 started.-------------------
Den Erfolg können wir wie folgt überprüfen
automat:/proc # cat /proc/mdstat Personalities : [raid1] md0 : active raid1 sdb2[1] 5243840 blocks [2/1] [_U] unused devices: <none>
und oder
automat:/proc # mdadm -D /dev/md0 /dev/md0: Version : 00.90.03 Creation Time : Sat Aug 19 21:27:47 2006 Raid Level : raid1 Array Size : 5243840 (5.00 GiB 5.37 GB) Device Size : 5243840 (5.00 GiB 5.37 GB) Raid Devices : 2 Total Devices : 1 Preferred Minor : 0 Persistence : Superblock is persistent Update Time : Sat Aug 19 21:27:47 2006 State : clean, degraded Active Devices : 1 Working Devices : 1 Failed Devices : 0 Spare Devices : 0 UUID : edf2a03f:8371ba02:b75cfbef:b1415c61 Events : 0.1 Number Major Minor RaidDevice State 0 0 0 0 removed 1 8 18 1 active sync /dev/sdb2
Wir tragen jetzt unser konfiguriertes Raiddevice in die mdadm.conf ein. Dabei hat es sich zumindestens bei meinen SCSI-Laufwerken für erforderlich herausgestellt die DEVICES bekannt zu geben, auf denen die RAID-Superblöcke zu suchen sind, da sie sonst beim booten nicht gefunden werden.
automat:/ # echo "DEVICE /dev/sda? /dev/sdb?" > /etc/mdadm.conf automat:/ # mdadm --detail --scan >> /etc/mdadm.conf automat:/ # cat /etc/mdadm.conf DEVICE /dev/sda? /dev/sdb? ARRAY /dev/md0 level=raid1 num-devices=2 UUID=edf2a03f:8371ba02:b75cfbef:b1415c61
Nächster Punkt: das Filesystem auf /dev/md0 anlegen und das Filesystem temporär mounten und die orginalen Files dort hinein kopieren.
automat:/proc # mkfs.ext3 -j /dev/md0 ... ... automat:/proc # mount /dev/md0 /mnt automat:/proc # cd / automat:/ # find . -mount | cpio -pdumC65536 /mnt 64239 blocks
jetzt ändern wir auf dem "neuem" Rootfilesystem die fstab
automat:/ # cd /mnt/etc automat:/mnt/etc # vi fstab /dev/sda2 / ext3 acl,user_xattr 1 1 (dieses ist der alte Zeile) /dev/md0 / ext3 acl,user_xattr 1 1 (das ist geänderte Zeile)
Sodann können wir das Filesystem wieder aushängen, wir ändern als nächstes die /boot/grub/menu.lst
automat:/mnt/etc # cd / automat:/ # umount /mnt automat:/ # cd /boot/grub automat:/boot/grub # vi menu.lst