Smart

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Version vom 18. September 2006, 18:23 Uhr von Stefan Staeglich (Diskussion | Beiträge) (Bei bestimmten Pakten Channel auf andere Prioritäten setzen)
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Was ist Smart?

Der Smart Package Manager ist eine Software, mit der man unter Linux die Softwarepakete verwaltet. Da es rpm, deb, yum, apt, urpmi slackware und noch weitere Quellen verwalten kann, sind die Entwickler bestrebt, Smart plattformunabhängig einsetzbar zu machen. Smart löst eigenständig Abhängigkeiten auf. Updates und Upgrades werden auf Knopfdruck eingespielt.

Smart installieren

Smart wird nicht standardmässig bei der Suse-Installation installiert. Aber über K-Menü -> Yast ->Software -> Software installieren oder löschen -> Suche -> smart werden die beiden Pakete „smart“ und „smart-gui“ gefunden. „smart“ muss, „smart-gui“ kann installiert werden. Hat man die beiden Pakete gefunden und ausgewählt, startete die Installation, sobald man auf „Übernehmen“ klickt. Beim Aufruf von Yast muss man natürlich das Passwort eingeben.

Smart einrichten

Wenn Smart frisch installiert ist, stehen noch keine Installationsquellen (sogenannte Channels) zur Verfügung. Diese müssen erst noch eingerichtet werden. Im Internet kursieren etliche Channel- Listen als .txt- Datei, die man herunterladen kann und an der Konsole mit root- Rechten (also su, Return, Root- Passwort (Achtung, es wird blind eingegeben!), Return) mit dem Befehl

smart channel --add /Speicherort/Datei

in Smart einlesen kann. Smart fragt jetzt bei jedem in der Textdatei gefundenen Channel, ob er eingebunden werden soll. Wenn man eine vernünftige Channel- Liste hat, kann man getrost mit „J“ und Return bestätigen.

Eine mögliche Channelliste findet man z. B. in diesem Thread: http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=60190

Das Update

Wenn man nun eine geeignete Channel- Liste eingelesen hat, sollte man mit

smart update

die Smart- Paketinformationen aktualisieren. Damit werden die neuen Channels eingelesen und die Informationen aktualisiert. Diesen Vorgang sollte man vor jeder Aktion, die man mit smart durchführen will, vollziehen, da nur dann smart auch auf aktuelle Informationen zurückgreifen kann.

Das Upgrade des Systems startet man ganz einfach mit

smart upgrade

So einfach hat man Smart eingerichtet und alle verfügbaren Aktualisierungen auf sein System gespielt. Wenn das Upgrade beendet ist, kann man in der Konsole mit dem Befehl

exit

smart beenden. Der Exit- Befehl ist deshalb wichtig, weil durch das bloße Schliessen der Konsole Smart weiter ausgeführt wird. Das kann zu Problemen führen, wenn man später Smart wieder auf der Konsole oder als GUI ausführen möchte.

Die GUI

Die Grafische Benutzeroberfläche ist gerade für Anfänger wesentlich komfortabler. Möchte man mittels GUI eine Channel- Liste einlesen, wählt man K-Menü ->System ->Konfiguration ->smart Auch hier muss wieder das root- Passwort eingegeben werden. Im Smart Hauptfenster wählt man dann

Bearbeiten ->Channel ->Neu ->Lese Channel Beschreibung vom Lokalem Pfad 

Hier wählt man dann die gespeicherte Textdatei.


Die dann aufpoppenden Fenster beinhalten nochmals die Channel- Informationen. Zum Bestätigen klickt man jeweils auf OK. Teilweise kann es passieren, dass sich dieses Fenster immer weiter vergrößert, so dass der „OK“- Button nicht mehr zu sehen ist. Die Tastenkombination „Alt“ und „O“ hat den selben Effekt.


Sind alle Channel eingelesen, klickt man im Channel-Fenster auf „Schliessen“ und landet wieder in der Hauptmaske von Smart. Das Channel-Update erreicht man, indem man auf den Kreispfeil klickt, das Update, indem man auf den nach oben zeigenden Pfeil klickt.


Möchte man ein neues Paket installieren, kann man einfach auf „Suche“ klicken, den Namen des zu installierenden Pakets eingeben und auf Return klicken. Wenn in einem der angegebenen Channel das Paket liegt, wird es gefunden. Angezeigt werden allerdings die Paketrubriken, nicht die Pakete selbst. Das heisst, man muss die einzelnen Rubriken durch einen Klick auf das kleine Dreieck vor der Rubrik öffnen und nachschauen.

Wenn man beispielsweise den Email- Client „Evolution“ installieren möchte, sollte man dementsprechend die Rubrik „Productivity/Networking/Emails/Clients“ wählen. Hat man das Paket dann gefunden, wählt man es zur Installation aus, indem man auf das Icon vor dem Namen klickt. Danach werden noch zusätzlich zu installierende Pakete angezeigt. Dieses Fenster kann man mit „OK“ schliessen. Um die Installation zu starten, klickt man auf das Zahnrad, und schon beginnt der Download der Pakete und deren Installation.

Allgemeine Hinweise

smart cache

Smart speichert die ausgeführten Aktionen in einem sogenannten Cache. Da dieser Cache einerseits für Smart wichtig ist, andererseits eine beachtliche Größe erreichen kann, gibt es einen Schalter, mit dem man einstellen kann, was mit dem Cache passiert. Wenn man auf der Konsole (mit root- Rechten, siehe oben!)

smart config --set remove-packages=false

eingibt (gefolgt von Return), dann wird der Cache nicht gelöscht. Möchte man allerdings den Cache doch löschen, dann gibt man in der Konsole

smart config --set remove-packages=true

ein.

Signaturprüfung

Wie schon unter apt gibt es auch unter Smart eine Signaturprüfung für die Paketinstallation. Diese aktiviert man mit

smart config --set rmp-check-signatures=true

auf der Konsole. Ersetzt man "true" durch "false", ist die Signaturprüfung abgeschaltet. Das Abschalten der Prüfung wird aber ausdrücklich nicht empfohlen.

Entsprechende Schlüssel kann sich smart auch direkt besorgen. Dazu trägt man mit

smart config --set keyserver="subkeys.pgp.net"

einen Schlüsselserver ein und smart holt sich dann automatisch die Schlüssel dort ab.

Pakete sperren

Nach wie vor sollte man für ein Kernel- Update das Yast-Online-Update benutzen. Damit Smart nicht versehentlich den Kernel aktualisiert, sollte man den Kernel einfach locken. Dies funktioniert auf der Konsole mit

smart flag --set lock kernel-smp 
smart flag --set lock kernel-source

Im GUI sucht man einfach nach Kernel, macht einen Rechtsklick auf die installierte Version (die mit grünem Kästchen), macht einen Rechtsklick darauf und wählt "Sperre diese Version". Das selbe sollte man entsprechend mit kernel-source machen. Dies ist bei den Kernel-Paketen aber nur nötig, wenn man hochgefährliche Channel wie "suser-jengelh" drin hat. Die sollte man aber eher außen vor lassen, weil sich diesen Paketen gut das System zerschießen kann. Falls man aber auf die betreffenden Channel (z.B. suser-jengelh), die gefährliche Kernel-Updates haben nicht verzichten, sehr wohl aber auf die Kernel-Updates, kann man für die Kernel-Pakete die Channel auf negative Prioritäten setzten. Die Kernel-Updates aus diesen Channeln werden dann nicht installiert. Wie es geht steht in diesem Abschnitt.

Um die Sperrung aufzuheben, wählt man im GUI einfach "Ensperre diese Version", auf der Konsole erledigen das die Befehle

smart flag --remove lock kernel-smp 
smart flag --remove lock kernel-source

Möchte man ein anderes Paket sperren, funktioniert das analog. Allerdings muss man den Paketnamen und die Version kennen, um die Sperre auf der Konsole auszuführen. Der Befehl:

smart flag --set lock "paket=version"

("paket=version" sind natürlich Platzhalter für Paketname und Versionsnummer und werden ohne Anführungszeichen eingegeben!)

Kanäle priorisieren

Wenn man Pakete aus einem bestimmten Kanal bevorzugt, wie es z. B. im Falle von Packman meist gewünscht ist, kann man diesen Kanälen einen Vorrang einräumen.

smart channel --set packman-i686-101-apt priority=2
smart channel --set packman-101-apt priority=1 

würde die i686-Pakete vor den nicht auf i686 optimierten Pakten installieren, die nicht optimierten Pakete würden aber noch vor den Suse-Paketen installiert. Die normale Priorität der Kanäle ist auf 0 eingestellt. Die Skala der Prioritäten reicht dabei von -100 bis 100. Diese Einstellungen können auch über die smart Oberfläche unter Bearbeiten - Channel - Eigenschaften des Channels vorgenommen werden.

Bei bestimmten Pakten Channel auf andere Prioritäten setzen

Möchte man aus welchen Gründen auch immer (vielleicht um Kernel-Updates aus bestimmten Channel auszuschließen) bestimmten Paketen irgend welche Channel auf andere Prioritäten setzen, geht das folgendermaßen:

smart priority --set pkgname mychannel 100

In der Praxis könnte das folgendermaßen aussehen:

smart priority --set kernel-default suser-jengelh -100


HowTo aus dem Linux-Club von omasenkel