Smart

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Was ist Smart?

Der Smart Package Manager ist eine Software, mit der man unter Linux die Softwarepakete verwaltet. Da es rpm, deb, yum, apt, urpmi, slackware und noch weitere Quellen verwalten kann, sind die Entwickler bestrebt, Smart plattformunabhängig einsetzbar zu machen. Smart löst eigenständig Abhängigkeiten auf. Updates und Upgrades werden auf Knopfdruck eingespielt.

Smart installieren

Smart wird nicht standardmässig bei der Suse-Installation installiert. Die entsprechenden Pakete werden zwar auf den Installationsmedien mitgeliefert, aber diese Versionen bringen Probleme mit sich, die bei der aktuellen Version nicht mehr vorhanden sind. Daher holen wir uns die aktuellen Pakete von hier, wobei man die für die Distribution und Architektur richtigen Pakete nehmen sollte. Anschließend wechseln wir auf der Konsole in das Verzeichnis, in das die Pakete gespeichert wurden, und führen

su -c "rpm -i *"

aus. Bei der Paßwortabfrage geben wir das root-Paßwort ein und drücken die ENTER-Taste.

Smart einrichten

Wenn Smart frisch installiert ist, stehen noch keine Installationsquellen (sogenannte Channels) zur Verfügung. Diese müssen erst noch eingerichtet werden. Im Internet kursieren etliche Channel-Listen als txt-Datei, die man herunterladen kann und an der Konsole mit root-Rechten (also su, Return, Root-Paßwort (Achtung, es wird blind eingegeben!), Return) mit dem Befehl

smart channel --add /Speicherort/Datei

in Smart einlesen kann. Smart fragt jetzt bei jedem in der Textdatei gefundenen Channel, ob er eingebunden werden soll. Wenn man eine vernünftige Channel-Liste hat, kann man getrost mit „J“ und Return bestätigen.

Eine mögliche Channelliste findet man hier im Wiki.

Das Update

Wenn man nun eine geeignete Channel-Liste eingelesen hat, sollte man mit

smart update

die Smart-Paketinformationen aktualisieren. Damit werden die neuen Channels eingelesen und die Informationen aktualisiert. Diesen Vorgang sollte man vor jeder Aktion, die man mit smart durchführen will, vollziehen, da nur dann smart auch auf aktuelle Informationen zurückgreifen kann.

Das Upgrade des Systems startet man ganz einfach mit

smart upgrade

So einfach hat man Smart eingerichtet und alle verfügbaren Aktualisierungen auf sein System gespielt. Wenn das Upgrade beendet ist, kann man in der Konsole mit dem Befehl

exit

smart beenden. Der Exit-Befehl ist deshalb wichtig, weil durch das bloße Schließen der Konsole Smart weiter ausgeführt wird. Das kann zu Problemen führen, wenn man später Smart wieder auf der Konsole oder als GUI ausführen möchte.

Die GUI

Die Grafische Benutzeroberfläche ist gerade für Anfänger wesentlich komfortabler. Möchte man mittels GUI eine Channel-Liste einlesen, wählt man K-Menü ->System ->Konfiguration ->smart Auch hier muss wieder das root-Passwort eingegeben werden. Im Smart Hauptfenster wählt man dann

Bearbeiten ->Channel ->Neu ->Lese Channel Beschreibung vom Lokalem Pfad 

Hier wählt man dann die gespeicherte Textdatei.


Die dann aufpoppenden Fenster beinhalten nochmals die Channel-Informationen. Zum Bestätigen klickt man jeweils auf OK. Teilweise kann es passieren, dass sich dieses Fenster immer weiter vergrößert, so dass der „OK“-Button nicht mehr zu sehen ist. Die Tastenkombination „Alt“ und „O“ hat den selben Effekt.


Sind alle Channel eingelesen, klickt man im Channel-Fenster auf „Schließen“ und landet wieder in der Hauptmaske von Smart, wobei man alternativ auch die Tastenkombination „Alt“ und „C“ verwenden kann. Das Channel-Update erreicht man, indem man auf den Kreispfeil klickt, das Update, indem man auf den nach oben zeigenden Pfeil klickt.


Möchte man ein neues Paket installieren, kann man einfach auf „Suche“ klicken, den Namen des zu installierenden Pakets eingeben und auf Return klicken. Wenn in einem der angegebenen Channel das Paket liegt, wird es gefunden. Angezeigt werden allerdings die Paketrubriken, nicht die Pakete selbst. Das heisst, man muss die einzelnen Rubriken durch einen Klick auf das kleine Dreieck vor der Rubrik öffnen und nachschauen.

Wenn man beispielsweise den Email-Client „Evolution“ installieren möchte, sollte man dementsprechend die Rubrik „Productivity/Networking/Emails/Clients“ wählen. Hat man das Paket dann gefunden, wählt man es zur Installation aus, indem man auf das Icon vor dem Namen klickt. Danach werden noch zusätzlich zu installierende Pakete angezeigt. Dieses Fenster kann man mit „OK“ schließen. Um die Installation zu starten, klickt man auf das Zahnrad, und schon beginnt der Download der Pakete und deren Installation.

Allgemeine Hinweise

smart cache

Smart speichert die ausgeführten Aktionen in einem sogenannten Cache. Da dieser Cache einerseits für Smart wichtig ist, andererseits eine beachtliche Größe erreichen kann, gibt es einen Schalter, mit dem man einstellen kann, was mit dem Cache passiert. Wenn man auf der Konsole (mit root- Rechten, siehe oben!)

smart config --set remove-packages=false

eingibt (gefolgt von Return), dann wird der Cache nicht gelöscht. Möchte man allerdings den Cache doch löschen, dann gibt man in der Konsole

smart config --set remove-packages=true

ein.

Signaturprüfung

Wie schon unter apt gibt es auch unter Smart eine Signaturprüfung für die Paketinstallation. Diese aktiviert man mit

smart config --set rpm-check-signatures=true

auf der Konsole. Ersetzt man "true" durch "false", ist die Signaturprüfung abgeschaltet. Das Abschalten der Prüfung wird aber ausdrücklich nicht empfohlen.

Entsprechende Schlüssel kann sich smart auch direkt besorgen. Dazu trägt man mit

smart config --set keyserver="subkeys.pgp.net"

einen Schlüsselserver ein und smart holt sich dann automatisch die Schlüssel dort ab.

Pakete sperren

Möchte man verhindern, daß bestimmte Pakte upgedatet werden, geht das folgendermaßen:

smart flag --set lock Paketname

Im GUI sucht man einfach nach dem Paket, macht einen Rechtsklick auf die installierte Version (die mit grünem Kästchen), macht einen Rechtsklick darauf und wählt "Sperre diese Version".

Um die Sperrung aufzuheben, wählt man im GUI einfach "Ensperre diese Version", auf der Konsole erledigen das die Befehle

smart flag --remove lock Paketname

Möchte man eine bestimmte Version eines Paketes sperren geht das folgendermaßen:

smart flag --set lock "paket=version"

("paket=version" sind natürlich Platzhalter für Paketname und Versionsnummer und werden ohne Anführungszeichen eingegeben!)

Kanäle priorisieren

Wenn man Pakete aus einem bestimmten Kanal bevorzugt, wie es z.B. im Falle von Packman meist gewünscht ist, kann man diesen Kanälen einen Vorrang einräumen.

smart channel --set packman-i686-101-apt priority=2
smart channel --set packman-101-apt priority=1 

würde die i686-Pakete von Packman den nicht auf i686-optimierten Pakten gegenüber vorziehen. Die nicht optimierten Pakete von Packman würden aber noch den Suse-Paketen gegenüber vorgezogen. Die normale Priorität der Kanäle ist auf 0 eingestellt. Die Skala der Prioritäten reicht dabei von -100 bis 100. Diese Einstellungen können auch über die smart Oberfläche unter Bearbeiten - Channel - Eigenschaften des Channels vorgenommen werden.

Bei bestimmten Pakten Channel auf andere Prioritäten setzen

Möchte man für bestimmte Paketen irgend welche Channel auf andere Prioritäten setzen, um die Updates für diese Paktete aus diesen Channel auszuschließen, geht das folgendermaßen:

smart priority --set pkgname mychannel 100

pkgname steht natürlich für den Namen des Paketes und mychannel für den des Channels.

Kernel-Updates

Bei Kernel-Updates mit Smart kann es zu Problemen kommen: Erstens ist die Gefahr, daß der alte Kernel nicht entfernt wird und man dadurch mehrere Kernel-Version auf dem System hat. Aber dieses Problem sollte durch die Installation der aktuellen Version eliminiert sein. Das zweite Problem ist aber noch vorhanden: Es gibt Channel wie z.B. suser-jengelh, in denen neben anderen für normale Anforderungen ungeeignete Paketen auch nicht ungefährliche Kernel-Updates liegen, die den Anwender mit Problemen überhäufen können, denen er nicht unbedingt gewachsen ist. Am besten ist es also sicherlich, Channel wie suser-jengelh außen vor zu lassen, die in den Musterkonfigurationen hier im Wiki zwar drin, aber nicht aktiviert sind. Aber der kluge Mann baut vor. Man weiß ja nie, ob sich nicht doch so ein Channel einschleicht. So ist man immer auf der sicheren Seite. Als erstes müssen wir natürlich wissen, welche Kernel-Pakte installiert sind. Daher führen wir

rpm -qa kernel*

auf der Konsole aus. Die Ausgabe sagt uns welche Kernel-Pakete installiert sind. Normalerweise sollte das kernel-default und eventuell kernel-source (bei welchem wir das ganze nicht machen müsssen) sein. Danach weisen wir dem Update-Channel (dort liegen Sicherheits-Updates von opensuse) und dem Base-Channel (Inhalt der Installationsmedien) für die installierten Kernel-Pakete die höchste Priorität zu. Wenn man opensuse 10.1 hat und diese Channel-Liste verwendet geht das folgendermaßen:

smart priority --set kernel-default suse-101-apt-base 100
smart priority --set kernel-default suse-101-apt-update 100

Falls eine der Bedingungen nicht zutrifft muß man eventuell anpassen. Weitere Information dazu stehen auch im Abschnitt "Bei bestimmten Pakten Channel auf andere Prioritäten setzen".

Channel-Vorschläge von Smart

Es kommt vielleicht mal vor, daß Smart vorschlägt bestimmmte Channel hinzufügt. Ich würde dazu raten, solche Vorschläge aus folgenden Gründen abzulehnen: Einerseits kann es sein, daß der Channel schon in der Liste ist. Dadurch ist der Channel dann doppelt vorhanden. So etwas verlangsamt nur den Update-Vorgang. Andererseits besteht die Möglichkeit, daß da Channel vorgeschlagen werden, die man lieber außen vor läßt. Es ist besser, wenn man weiß was für Channel man sich da an Land zieht.


Der ursprüngliche Autor dieses HowTos ist omasenkel. Inzwischen wurde das HowTo aber stark überarbeitet.

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