Zwei Kernel parallel installieren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Linupedia.org
Wechseln zu: Navigation, Suche
(2 Variante: zurück zum Kernel)
(Simple Variante nach vorne, Gr)
Zeile 6: Zeile 6:
 
D.h. man hat mehrere Kernel zur Auswahl und kann im Falle eines Falles einen funktionsfähigen Kernel zum booten verwenden.
 
D.h. man hat mehrere Kernel zur Auswahl und kann im Falle eines Falles einen funktionsfähigen Kernel zum booten verwenden.
  
== 1 Variante ==
+
== Erste Variante ==
 +
 
 +
Am einfachsten geht es, indem man ohne "den alten ohne Anker aus der rpm-db rauszuwerfen" (<code>--justdb</code> in der zweiten Variante), und einfach den neuen gewünschten Kernel installiert (Tip von j.engelh):
 +
 
 +
rpm -ihv kernel-default-2.6.18.6-jen43.i586.rpm
 +
 
 +
Wenn dieser Kernel beim nächsten Reboot funktioniert, dann kann man den anderen Kernel mit folgendem Befehl entfernen:
 +
 +
rpm -e kernel-default-2.6.18.2-34
 +
 
 +
Und wer seinen Kernel selber kompilieren will, der sollte sich das hervorragende HOWTO von gimpel anschauen:
 +
* [[Kernelbau unter SuSE leicht gemacht]]
 +
 
 +
== Zweite Variante ==
  
 
Dazu wird zunächst der aktuelle Kernel aus der RPM-Datenbank entfernt.
 
Dazu wird zunächst der aktuelle Kernel aus der RPM-Datenbank entfernt.
  
 
  rpm -e --justdb kernel-default
 
  rpm -e --justdb kernel-default
 
  
 
Die Dateien und Module des Kernels bleiben auf der Festplatte, nur der Datenbankeintrag verschwindet!
 
Die Dateien und Module des Kernels bleiben auf der Festplatte, nur der Datenbankeintrag verschwindet!
Dies ist erforderlich, da sonst bei einem Kernel Update genau dieses Dateien gelöscht würden und der neue Kernel installiert würde.
+
Dies ist erforderlich, da sonst bei einem Kernel-Update genau dieses Dateien gelöscht würden und der neue Kernel installiert würde.
Nehmen wir an unser aktueller Kernel sei der kernel-2.6.5-7.104-default.
+
Nehmen wir an unser aktueller Kernel sei <code>kernel-2.6.5-7.104-default</code>.
  
Da wir jetzt keinen RPM-Datenbank Eintrag mehr besitzen, können wir den neuen Kernel installieren. Entweder mit apt oder YaST oder via Commandline-Befehl rpm -i kernel-default-2.6.x-y-default.i586.rpm.
+
Da wir jetzt keinen RPM-Datenbank Eintrag mehr besitzen, können wir den neuen Kernel installieren. Entweder mit apt oder YaST oder via Kommandozeilen-Befehl <code>rpm -i kernel-default-2.6.x-y-default.i586.rpm</code>.
Durch die Installation wird ein link "vmlinuz" und "initrd" im Verzeichnis /boot angelegt. D.h der zuletzt installierte Kernel wird immer unter dem Namen "vmlinuz" angesprochen.
+
Durch die Installation wirden die Links <code>vmlinuz</code> und <code>initrd</code> im Verzeichnis <code>/boot</code> angelegt. D.h der zuletzt installierte Kernel wird immer unter dem Namen <code>vmlinuz</code> zu finden sein.
  
Unser /boot Verzeichnis sollt nun so aussehen:
+
Unser <code>/boot</code> Verzeichnis sollt nun so aussehen:
  
 
  ls -al /boot
 
  ls -al /boot
Zeile 47: Zeile 59:
 
  -rw-r--r--  1 root root 1556730 Dec  9 19:45 vmlinuz-2.6.8-20041209164842-default
 
  -rw-r--r--  1 root root 1556730 Dec  9 19:45 vmlinuz-2.6.8-20041209164842-default
  
 +
Wichtig ist, zu kontrollieren, dass <code>vmlinuz</code> auf den neuesten installierten Kernel zeigt. Gleiches gilt für <code>initrd</code>.
  
Wichtig ist die Kontrolle das vmlinuz auf den neuesten installierten kernel zeigt. Gleiches gilt für initrd.
+
Der Eintrag für diesen Kernel (<code>vmlinuz</code>) ist in der Regel bereits in der <code>/boot/grub/menu.lst</code> enthalten.
 +
Damit unser "alter" Kernel aber ebenfalls im GRUB-Menü ausgewählt werden kann, ist eine kleine Änderung an der <code>/boot/grub/menu.lst</code> erforderlich. Es muss ein zusätzlicher Eintrag für den alten Kernel erstellt werden.
  
Dieser Eintrag für diesen Kernel (vmlinuz) ist in der Regel bereits in der /boot/grub/menu.lst enthalten.
+
Für unser Beispiel sollten die Einträge in der <code>/boot/grub/menu.lst</code> so aussehen:
Damit unser "alter" Kernel aber ebenfalls im grub-Menu ausgewählt werden kann, ist eine kleine Änderung an der /boot/grub/menu.lst erforderlich. Es muss ein zusätzlicher Eintrag für den alten Kernel erstellt werden.
 
  
Für unser Beispiel sollten die Einträge in der /boot/grub/menu.lst so aussehen:
 
Code:
 
....
 
 
  title linux-kernel-of-the-day
 
  title linux-kernel-of-the-day
 
   kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/sda7 vga=788
 
   kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/sda7 vga=788
 
   initrd (hd0,0)/initrd
 
   initrd (hd0,0)/initrd
 +
 
  title linux-SuSE-default
 
  title linux-SuSE-default
 
   kernel (hd0,0)/vmlinuz-2.6.5-7.104-default root=/dev/sda7 vga=788
 
   kernel (hd0,0)/vmlinuz-2.6.5-7.104-default root=/dev/sda7 vga=788
 
   initrd (hd0,0)/initrd-2.6.5-7.104-default
 
   initrd (hd0,0)/initrd-2.6.5-7.104-default
...
 
 
  
 
Nun kann man jederzeit einen neuen (experimentellen) Kernel installieren und hat den SuSE-default Kernel in der Hinterhand.
 
Nun kann man jederzeit einen neuen (experimentellen) Kernel installieren und hat den SuSE-default Kernel in der Hinterhand.
 
== 2 Variante ==
 
 
oder sinnvoller, als den alten ohne Anker aus der rpm-db rauszuwerfen. (Tipp von Jengelh)
 
 
rpm -ihv kernel-default-2.6.18.6-jen43.i586.rpm
 
 
Wenn dieser Kernel funktioniert, dann kann man den anderenKernel mit folgendem Befehl entfernen:
 
 
rpm -e kernel-default-2.6.18.2-34
 
 
Und wer seinen Kernel selber kompilieren will, der sollte sich das hervorragende HOWTO von gimpel anschauen:
 
* [[Kernelbau unter SuSE leicht gemacht]]
 
 
  
 
[[Kernel|zurück zum Kernel]]
 
[[Kernel|zurück zum Kernel]]
  
 
[[Category:Kernel]]
 
[[Category:Kernel]]

Version vom 5. Mai 2007, 09:04 Uhr

Autor: oc2pus

Um mal mit einem kernel-of-the-day oder einem selbsterstellten Kernel rumzuspielen, sollte man sich einen kleinen Rettungsanker basteln.

Um mal mit einem kernel-of-the-day oder einem selbsterstellten Kernel rumzuspielen, sollte man sich einen kleinen Rettungsanker basteln. D.h. man hat mehrere Kernel zur Auswahl und kann im Falle eines Falles einen funktionsfähigen Kernel zum booten verwenden.

Erste Variante

Am einfachsten geht es, indem man ohne "den alten ohne Anker aus der rpm-db rauszuwerfen" (--justdb in der zweiten Variante), und einfach den neuen gewünschten Kernel installiert (Tip von j.engelh):

rpm -ihv kernel-default-2.6.18.6-jen43.i586.rpm

Wenn dieser Kernel beim nächsten Reboot funktioniert, dann kann man den anderen Kernel mit folgendem Befehl entfernen:

rpm -e kernel-default-2.6.18.2-34 

Und wer seinen Kernel selber kompilieren will, der sollte sich das hervorragende HOWTO von gimpel anschauen:

Zweite Variante

Dazu wird zunächst der aktuelle Kernel aus der RPM-Datenbank entfernt.

rpm -e --justdb kernel-default

Die Dateien und Module des Kernels bleiben auf der Festplatte, nur der Datenbankeintrag verschwindet! Dies ist erforderlich, da sonst bei einem Kernel-Update genau dieses Dateien gelöscht würden und der neue Kernel installiert würde. Nehmen wir an unser aktueller Kernel sei kernel-2.6.5-7.104-default.

Da wir jetzt keinen RPM-Datenbank Eintrag mehr besitzen, können wir den neuen Kernel installieren. Entweder mit apt oder YaST oder via Kommandozeilen-Befehl rpm -i kernel-default-2.6.x-y-default.i586.rpm. Durch die Installation wirden die Links vmlinuz und initrd im Verzeichnis /boot angelegt. D.h der zuletzt installierte Kernel wird immer unter dem Namen vmlinuz zu finden sein.

Unser /boot Verzeichnis sollt nun so aussehen:

ls -al /boot
total 11246
drwxr-xr-x   4 root root    2048 Dec 10 07:03 .
drwxr-xr-x  22 root root     512 Dec 10 08:06 ..
-rw-r--r--   1 root root  115852 Jul 28 20:57 Kerntypes-2.6.5-7.104-default
-rw-r--r--   1 root root  741449 Jul 28 20:50 System.map-2.6.5-7.104-default
-rw-r--r--   1 root root  740002 Dec  9 19:45 System.map-2.6.8-20041209164842-default
lrwxrwxrwx   1 root root       1 Jun  7  2004 boot -> .
-rw-r--r--   1 root root   55554 Jul 28 20:57 config-2.6.5-7.104-default
-rw-r--r--   1 root root   57559 Dec  9 20:01 config-2.6.8-20041209164842-default
drwxr-xr-x   2 root root    1024 Oct 14 08:23 grub
lrwxrwxrwx   1 root root      35 Dec 10 07:03 initrd -> initrd-2.6.8-20041209164842-default
-rw-r--r--   1 root root 1383501 Aug  4 07:14 initrd-2.6.5-7.104-default
-rw-r--r--   1 root root 1385622 Dec 10 07:03 initrd-2.6.8-20041209164842-default
drwx------   2 root root   12288 Mar 11  2003 lost+found
-rw-r--r--   1 root root   84480 Jul 20 19:46 message
-rw-r--r--   1 root root   83147 Jul  2  2003 message.SuSEconfig.2003.07.09-14.54
-rw-r--r--   1 root root   79374 Jul 28 20:58 symvers-2.6.5-7.104-i386-default.gz
-rw-r--r--   1 root root   79146 Dec  9 20:03 symvers-2.6.8-20041209164842-i386-default.gz
-rw-r--r--   1 root root 1738635 Jul 28 20:57 vmlinux-2.6.5-7.104-default.gz
-rw-r--r--   1 root root 1856926 Dec  9 20:01 vmlinux-2.6.8-20041209164842-default.gz
lrwxrwxrwx   1 root root      36 Dec 10 07:00 vmlinuz -> vmlinuz-2.6.8-20041209164842-default
-rw-r--r--   1 root root 1469887 Jul 28 20:50 vmlinuz-2.6.5-7.104-default
-rw-r--r--   1 root root 1556730 Dec  9 19:45 vmlinuz-2.6.8-20041209164842-default

Wichtig ist, zu kontrollieren, dass vmlinuz auf den neuesten installierten Kernel zeigt. Gleiches gilt für initrd.

Der Eintrag für diesen Kernel (vmlinuz) ist in der Regel bereits in der /boot/grub/menu.lst enthalten. Damit unser "alter" Kernel aber ebenfalls im GRUB-Menü ausgewählt werden kann, ist eine kleine Änderung an der /boot/grub/menu.lst erforderlich. Es muss ein zusätzlicher Eintrag für den alten Kernel erstellt werden.

Für unser Beispiel sollten die Einträge in der /boot/grub/menu.lst so aussehen:

title linux-kernel-of-the-day
  kernel (hd0,0)/vmlinuz root=/dev/sda7 vga=788
  initrd (hd0,0)/initrd
title linux-SuSE-default
  kernel (hd0,0)/vmlinuz-2.6.5-7.104-default root=/dev/sda7 vga=788
  initrd (hd0,0)/initrd-2.6.5-7.104-default

Nun kann man jederzeit einen neuen (experimentellen) Kernel installieren und hat den SuSE-default Kernel in der Hinterhand.

zurück zum Kernel