Benutzer Diskussion:Sharkai

Aus Linupedia.org
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein Bootloader für alles

Ein HowTo für Windows Umsteiger auf Linux Suse (openSuse 11.0)

Als Linux Umsteiger wollte ich nicht auf vertrautes verzichten, deshalb wollte ich ein Multibetriebssystem-PC erstellen. Ich wollte Windows XP & Vista mit Linux openSuse 11.0 auf einer Festplatte mit einem Bootloader starten können. Das sollte eigentlich kein Problem darstellen; dachte ich. Also durchforstete ich mehrere Linux Foren und fand eigentlich nur die Standardlösung, das der Linux Bootloader (GRUB) die Auswahl zwischen Linux und Windows macht und danach der Windows Bootloader das Microsoft-Betriebssystem auswählt. Dies wollte ich jedoch nicht. In meiner Vorstellung sollte GRUB (ein Linux Bootmanager) die Auswahl zwischen allen Betriebssystemen ermöglichen. Nach vielem Forschen und nachfragen in Foren habe ich einen Lösungsweg gefunden.

Zuerst mal sollte die Festplatte mindestens 40 GiByte haben um NUR die Betriebssysteme installieren zu können; besser also 80 GiByte.

Als erstes muss ein wenig Vorbereitung getroffen werden. Am wichtigsten ist die Datensicherung!!! Nichts ist ärgerlicher als ein Datenverlust der auf Bequemlichkeit resultiert!

Der zweite Schritt ist das vorbereiten der Linux CDs / DVDs. Es wird eine LiveCD von Linux benötigt, also eine Bootfähige Linux CD. In diesem Fall nutze ich den freien Download von openSuse 11.0 (ca. 644MiByte). Ist eine ISO Abbild und sollte somit kein besonderes Problem zum Brennen darstellen. Als nächstes sollte die Installations-DVD für openSuse herunter geladen werden. In diesem Fall für openSuse 11.0 (ca 4,3 Gibyte). Jetzt noch diese DVD brennen. Bevor jetzt lustig losgelegt wird, erst mal prüfen ob die beiden Datenträger auch tatsächlich booten.

Der dritte Schritt ist die Überprüfung der Datensicherung! (Sorry, aber das wird immer wieder vergessen und das ist echt wichtig!)

Bevor jetzt an das Installieren gegangen wird, erst mal ein paar Basisinformationen zum besseren Verständnis. Zuerst wird Windows installiert. Als erstes die kleinste Windowsversion dann die nächst größere etc. Die Reihenfolge sieht so aus: DOS, Windows 3.11, Windows 95, Windows 98, Windows ME, Windows NT, Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2008, Windows Vista. Die Reihenfolge ist zwar nicht dringend notwendig, aber sie erleichtert die Übersicht erheblich! Zum Schluss wird dann Linux installiert. Jedes Betriebssystem MUSS eine eigene Partition erhalten, sonst funktioniert das mit „einem Bootloader für alle“ nicht. Würde man eine Partitionen Teilen, würde der Bootloader bei jeder Installation überschrieben werden. Dabei ignoriere ich die anderen Problemen die dabei entstehen werden. Windows Vista ersetzt also den Bootloader von XP. Man kann also im Vista Bootloader auswählen ob Vista oder XP gestartet wird. Wenn jetzt openSuse installiert wird, erkennt das nur den Vista Bootloader und integriert diesen bei sich selber. Ich kann also zuerst auswählen ob ich Suse oder Vista laden möchte. Wähle ich Vista, kommt der Vista Bootloader zum Einsatz und fragt ob ich XP oder Vista starten möchte. Ziel ist also zu verhindern, das sich die Bootlader gegenseitig überschreiben. So weit, so gut. Jetzt geht es aber los...

Zuerst wird also XP installiert. Dabei darauf achten, das man die Partition von XP mindestens 5 GiByte groß macht (bei der XP Home edition). Aber auch daran denken, das Vista mindestens 15 GiByte (die Home Premium Version) und openSuse 10 GiByte haben sollte. Diese Partitionen können auch gleich erstellt werden, aber alle als primäre Partition! Keine “erweiterten Laufwerke“ erstellen! Dann XP installieren.

Tipp: Die ganzen Treiber erst später installieren, da bei einem späteren Fehler die ganze Arbeit umsonst wäre. Das läuft ja auch nicht weg...

Jetzt unter XP die nächste Partition (Dateisystem=NTFS) für Vista erstellen. Am besten auch die Partitionen mit einem Namen versehen zwecks besserer Übersicht (z.B. Win-XP oder Vista). Jetzt die Partition, die für Vista erstellt wurde, als “aktiv“ markieren. Dieser neue Partition darf auch kein Laufwerksbuchstabe zugeordnet sein! Die Warnung die XP anzeigt, daß "das Betriebsystem eventuell nicht mehr gebootet werden kann", darf ruhig ignoriert werden.

Jetzt den PC mit der Linux LiveCD neu starten (am besten beim booten die deutsche Sprache einstellen). Jetzt das Programm YAST (Yet Another Setup Tool) aufrufen. In YAST dann System anklicken und links dann den Partitionierer starten. Die Warnung weg klicken und erst mal alles genau anschauen. Jetzt finden wir auch die erstellten Partitionen wieder, wenn Sie mit einem Namen belegt sind. Mit einem Doppelklick auf die Windows XP Partition wird ein weiteres Menü geöffnet. Im Feld “Formatieren“ wird das Auswahlmenü “Nicht formatieren“ angeklickt (wenn es nicht schon aktiviert ist) und im Pulldownmenü wird “Hibernation“ oder “Linux LVM“ ausgewählt. ACHTUNG: Merken was für ein Dateisystem es war, weil es später wieder zurück gestellt werden muss. Wichtig ist hier, das ein Dateisystem ausgewählt wird, das nicht Windows kompatibel ist. Dann mit OK bestätigen und die Änderung durchführen lassen. Anmerkung: Jetzt wurde die XP Partition für Vista “unlesbar“ gemacht. Bei der Installation von Vista erkennt Vista nicht mehr den Bootloader von XP und überschreibt diesen auch nicht.

Jetzt den PC wieder neu starten und Windows Vista installieren. Achtung: Durch die verschleierte XP Partition dauert das Setup länger! Weiterhin ist darauf zu achten das Vista auch der richtigen Partition zugewiesen wird.

Jetzt geht es in die Endrunde. Nachdem Vista installiert ist, (erst mal ohne notwendige Treiber) wird wieder von der LiveCD gestartet und die XP Partition mit Hilfe von YAST wieder in das ursprüngliche Dateisystem zurück stellen.

Endlich kann openSuse installiert werden. Nach der Installation hat man ein paar zusätzliche Auswahlmöglichkeiten im Bootmanager (GRUB) von Linux. Den Bootmanager kann man bequem unter Linux konfigurieren. Das findet man in “YAST → System → Konfiguration des Bootloaders“ Das Programm erklärt sich eigentlich selbst.


Viola, das war es schon.