Text editieren mit vi

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Einer der ältesten und immer noch in Gebrauch befindlichen Editoren ist der vi. Auf den heutigen Rechnern findet man modernisierte Fassungen ( vim elvis gvim ), die jedoch zum vi weitestgehend abwärtskompatibel sind. Die Bedienung des vi und alle seiner Nachkommen ist nach heutiger Sicht sehr ungewohnt und schreckt viele von der Benutzung ab. Trotzdem sollte man sich einmal mit diesem Programm beschäftigen. Da der vi der erste wirklich brauchbare Editor war, hat er Verbreitung auf allen UNIX-Systemen. Er ist sehr schlank, universell und sehr leistungsfähig, und deshalb auf den meisten Systemen nicht nur vorhanden, sondern auch meist der einzige Editor der sich immer auf der Rootpartition befindet, egal wie klein das System auch ist. Somit ist auch der vi bei Problemen mit dem Betriebssystem oftmals die einzige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand zB. an den Konfigurationsdateien Änderungen vorzunehmen.


Der Texteditor vi

Arbeitsmodi vom vi

Der vi arbeitet in verschiedenen Modi. (Das ist historisch so bedingt und kennzeichnet seine ausgefallene Bedienung) In jedem Modus können nur bestimmte Dinge gemacht werden, und so muss man bei der Arbeit mit dem vi oftmals zwischen den einzelnen Modi hin und herschalten.

  1. Kommando-Modus
    (visual mode) Alle Tastatureingaben stellen hier Kommandos dar, die nicht auf dem Bildschirm erscheinen und auch nicht mit Enter bestätigt werden. In diesem Modus befinden sie sich direkt nach dem Start. Hier ist etwas Vorsicht geboten, jede Taste auf der Tastatur könnte eine Aktion auslösen.
  2. Eingabe-Modus
    (input mode) Alle Tatatureingaben werden hier als Text behandelt und sind so auch auf dem Monitor sichtbar. Dabei verhält sich der vi hier wie ein heute gebräuchlicher Texteditor, jedoch mit sehr eingeschränkten Positionierungs- und Korrektur-Möglichkeiten.
  3. Kommandozeilen- oder ex-Modus
    (ex mode) Hier können Befehlszeilen eingegeben werden, die dann mit einem Enter bestätigt werden müssen. Die Befehle hier stammen aus einem noch älteren Vorgänger des vi, dem Editor ex


Den Umgang mit vi lernen

Die wichtigsten Funktionen die man für die Arbeit mit dem vi benötigt, erlernt man am aller Besten mit dem Tutor-Programm vom vim. Man benötigt so etwa 30 Minuten, um die paar Lektionen abzuarbeiten und hat dann erst einmal das Wichtigste gesehen, was man auch benötigen würde, um einmal eine kleine Änderung an einer Konfigurationsdatei vornehmen zu können. Um die deutsche Fassung des Tutors zu starten, einfach auf einer Konsole folgenden Befehl starten.

vimtutor de

Wer öfter mit dem vi arbeitet wird bald einige Möglichkeiten zu schätzen wissen, die dieser Editor bietet, wird jedoch auch erkennen, dass man in ein bis zwei Tagen intensivstens Lernens und Ausprobierens nicht annähernd die Möglichkeiten ausschöpfen kann. Vieles ist so kryptisch, dass man es sich nur schwer merken kann. Die einzige Lernmethode zu diesem Editor die wirklich richtig funktioniert, "üben, üben und wieder üben".

Es bleibt sicher jedem selbst überlassen, für welchen Editor er sich für seine tag-tägliche Arbeit entscheidet, der vi wird es sicherlich nur bei den Wenigsten sein. Da jedoch der Eine oder Andere ihn aber dennoch hin und wieder einmal benutzen wird, benötigt man eine gute Nachschlagereferenz für die Befehle. Die original vim-hilfe ist so umfangreich, dass man dazu oft noch einen vim Hilfe Index benötigt. Der Eine wird dann doch lieber ein Mousepad, der Nächste ein Kaffeetasse vorziehen, wieder Andere brauchen eine vi-Tapete oder doch nur eine PDF-Datei? Kurzreferenzen für den vi werden in der Zwischenzeit schon auf fast alles gedruckt, und man will es kaum glauben, manchmal sucht man dort wirklich auch nach der schnellen Hilfe.


kleine Sammlung von Kommando-Referenzen zum vi und vim