Farbe in der Konsole: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | mit tput auch den Cursor innerhalb des Terminals frei positionieren, einzelne Zeichen oder Zeilen löschen, oder neue Zeichen und Zeilen dazwischenschieben, den Bildschirm leer machen, oder das Terminal auf seine Einstellungen zurücksetzen, wenn man mal nur noch Sonderzeichen auf dem Bildschirm hat, die Eigenschaften des aktuellen Terminals abfragen und vieles mehr. Aber auch hier ist zu bemerken, dass die Möglichkeiten dieses Befehles schon durch die jeweiligen Terminaleinstellungen beschränkt werden. Man sollte also daran denken, wenn man innerhalb eines Scriptes mit tput arbeitet, dass es auf einem anderem Rechner oder den Einstellungen eines anderen Users durchaus auch ein furchtbares unansehnliches Bild ergeben kann. Auch sollte man unbedingt prüfen ob sich am Ende wirklich ein Terminal ( besser sogar noch welcher Terminaltype ) befindet, oder die Ausgabe eventuell in eine Datei oder in eine Pipe geleitet ist. Anstelle von Erklärungen der einzelnen Funktionen und Optionen von tput hier ein kleines Script in dem einige Funktionen von tput eingebaut sind, zum Ausprobieren. | ||
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+ | if [ -t 1 ] | ||
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+ | tput sgr0 | ||
+ | tput setaf $HINTERGRUND | ||
+ | ZEILE=5+$HINTERGRUND | ||
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+ | for POSITION in 5 30 55 | ||
+ | do | ||
+ | tput cup $ZEILE $POSITION | ||
+ | if [ $POSITION -eq 30 ] | ||
+ | then tput smul | ||
+ | fi | ||
+ | if [ $POSITION -eq 55 ] | ||
+ | then tput bold; tput rmul; | ||
+ | fi | ||
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+ | for FARBE in 0 1 2 3 4 5 6 7 8 | ||
+ | do | ||
+ | tput setab $FARBE | ||
+ | echo -n "X-" | ||
+ | done | ||
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+ | done | ||
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+ | done | ||
+ | tput sgr0 | ||
+ | tput home | ||
+ | for i in 1 2 3 | ||
+ | do | ||
+ | tput bel | ||
+ | sleep 1 | ||
+ | tput flash | ||
+ | done | ||
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+ | echo "Ausgabe geht nicht an ein Terminal" | ||
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+ | Ausgaben einbaut. Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen. | ||
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Version vom 25. März 2007, 22:03 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Farbe in der Konsole
- Vorbemerkung
hin und wieder möchte man auch auf einem Textterminal etwas Hervorheben oder farbig markieren. Das das so etwas geht, hat wohl jeder schon einmal erlebt, nachdem er zB mc gestartet hat oder bei der Ausgabe von ls sich über die bunten Dateinamen gewundert hat.
- Auf einem Textterminal ist eine farbige Anzeige mittels ANSII Escape Sequence möglich
- Nicht alle Terminaleinstellungen unterstützen dieses
- Welchen Terminaltype man derzeit benutzen, ist in der TERM Variable hinterlegt. echo $TERM
- Eine Übersicht welche TERM Einstellungen farbige Ausgaben unterstützen finden wir in der Datei /etc/DIR_COLORS
Die ANSII Escape Sequence für farbige Darstellung
- das Prinzip der Escape Sequence für farbige Ausgabe
ist folgendes Format \033[BC;TA;TCm
dabei gilt im Einzelnen
- Eröffnung der Sequence ist immer \033[ oder etwas abgkürzt \e[
- BC der Code für die Hintergrundfarbe
- Dieser Code muss nicht zwingend angegeben werden
- Hintergrund color codes
- 40=black 41=red 42=green 43=yellow 44=blue 45=magenta 46=cyan 47=white
- TA der Code für ein Textattribut
- Text Attribute codes
- 00=keine 01=fett 04=unterstrichen 05=blinken 07=reverse 08=unsichtbar
- Text Attribute codes
- TC der Code für die Textfarbe
- Text color codes
- 30=black 31=red 32=green 33=yellow 34=blue 35=magenta 36=cyan 37=white
- Text color codes
- die einzelnen Codes werden mit Semikolon ohne zusätzliche Leerzeichen getrennt
- den Abschluss bildet ein m
in Verbindung mit dem Text Attribut 00 oder 01 ergeben sich folgende Textfarben
Black 0;30 Dark Gray 1;30 Blue 0;34 Light Blue 1;34 Green 0;32 Light Green 1;32 Cyan 0;36 Light Cyan 1;36 Red 0;31 Light Red 1;31 Purple 0;35 Light Purple 1;35 Brown 0;33 Yellow 1;33 Light Gray 0;37 White 1;37
Beispiel für farbige Ausgaben
echo -e "\033[46;1;31m TESTAUSGABE \033[43;4;34m KUNTER \033[45;1;32m BUNT \033[44;1;33m ANGESTRICHEN \033[0m"
Am Ende sollte möglichst immer \033[0m anbinden, damit die nachfolgende Ausgabe dann wieder "normal" ist.
Script um eine Farbübersicht zu erhalten
Eine Übersicht welche Farben wie auf welcher Hintergrundfarbe wirkt, kann man mit diesem kleinem Script hier erzeugen [Fundort]
#!/bin/bash # # This file echoes a bunch of color codes to the # terminal to demonstrate what's available. Each # line is the color code of one forground color, # out of 17 (default + 16 escapes), followed by a # test use of that color on all nine background # colors (default + 8 escapes). # T='gYw' # The test text echo -e "\n 40m 41m 42m 43m\ 44m 45m 46m 47m"; for FGs in ' m' ' 1m' ' 30m' '1;30m' ' 31m' '1;31m' ' 32m' \ '1;32m' ' 33m' '1;33m' ' 34m' '1;34m' ' 35m' '1;35m' \ ' 36m' '1;36m' ' 37m' '1;37m'; do FG=${FGs// /} echo -en " $FGs \033[$FG $T " for BG in 40m 41m 42m 43m 44m 45m 46m 47m; do echo -en "$EINS \033[$FG\033[$BG $T \033[0m"; done echo; done echo
der Befehl tput
Wie wir es gewohnt sind, gibt es unter LINUX immer mehrere Möglichkeiten um ein und das selbe zu erreichen. mit dem Befehl tput läßt sich ebenfalls Farbe auf die Konsole zaubern. Das ist aber nur ein Teilbereich dieses Befehls. Für genauere Informationen bitte in die Manpages von tput und terminfo schauen. Einen kleinen Vorgeschmack über die Möglichkeiten mittels tput die Farben innerhalb des Terminals zu beeinflussen bekommt man auch hier
Neben der Wahl von Textfarbe, Hintergrundfarbe, Textattribute wie Fett und Unterstrichen (um nur mal einige der Wichtigsten zu nennen), kann man mit tput auch den Cursor innerhalb des Terminals frei positionieren, einzelne Zeichen oder Zeilen löschen, oder neue Zeichen und Zeilen dazwischenschieben, den Bildschirm leer machen, oder das Terminal auf seine Einstellungen zurücksetzen, wenn man mal nur noch Sonderzeichen auf dem Bildschirm hat, die Eigenschaften des aktuellen Terminals abfragen und vieles mehr. Aber auch hier ist zu bemerken, dass die Möglichkeiten dieses Befehles schon durch die jeweiligen Terminaleinstellungen beschränkt werden. Man sollte also daran denken, wenn man innerhalb eines Scriptes mit tput arbeitet, dass es auf einem anderem Rechner oder den Einstellungen eines anderen Users durchaus auch ein furchtbares unansehnliches Bild ergeben kann. Auch sollte man unbedingt prüfen ob sich am Ende wirklich ein Terminal ( besser sogar noch welcher Terminaltype ) befindet, oder die Ausgabe eventuell in eine Datei oder in eine Pipe geleitet ist. Anstelle von Erklärungen der einzelnen Funktionen und Optionen von tput hier ein kleines Script in dem einige Funktionen von tput eingebaut sind, zum Ausprobieren.
#!/bin/bash if [ -t 1 ] then typeset -i ZEILE tput clear for HINTERGRUND in 0 1 2 3 4 5 6 7 8 do tput sgr0 tput setaf $HINTERGRUND ZEILE=5+$HINTERGRUND for POSITION in 5 30 55 do tput cup $ZEILE $POSITION if [ $POSITION -eq 30 ] then tput smul fi if [ $POSITION -eq 55 ] then tput bold; tput rmul; fi for FARBE in 0 1 2 3 4 5 6 7 8 do tput setab $FARBE echo -n "X-" done done done tput sgr0 tput home for i in 1 2 3 do tput bel sleep 1 tput flash done else echo "Ausgabe geht nicht an ein Terminal" fi
Anwendung von tput innerhalb eines Scriptes
oftmals wird man Farb- oder Testattribute öfter innerhalb eines Scriptes verwenden wollen. Es ist deshalb oftmals von Vorteil, wenn man diese Attribute in Variable ablegt, und dann an Ort und Stelle in die Ausgaben einbaut. Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen.
BLACK=`tput setaf 0` ROT=`tput setaf 1` BLAU=`tput setaf 4` GELB=`tput setaf 3` echo "Das hier ist ein Text der durch ${ROT}rote${BLACK} durch ${BLAU}blaue ${BLACK}" echo "und ${GELB}gelbe ${BLACK} Worte ${ROT}unterbrochen ${BLACK}ist."
Anwendung im Shell Prompt
farbiges Prompt
Die Shellvariable PS1 steuert das Verhalten des Prompts. Du kannst folgendes in deine .bashrc (in deinem Homeverzeichnis) schreiben:
if test \( "$TERM" = "xterm" -o "${TERM#screen}" != "$TERM" \) -a -z "$EMACS" then export PS1="\[\033[31m\]\[\e]2;\u@\h:\w\007\e]1;\h\007\]\u@\h:\w> \[\033[0m\]" else export PS1="\[\033[31m\]\u@\h:\w> \[\033[0m\]" fi
Dann die Datei neu einlesen oder eine neue Bash eröffnen damit die Änderung wirkt
es genügt .bashrc im Homeverzeichnis abzusetzen
Danach solltest du einen roten Prompt haben.
Farbiger Errorlevel im Prompt
Errorlevel in rot anzeigen Folgenden Code in der aktuellen Bash ausführen oder für dauerhaften Gebrauch in der ~/.bashrc ablegen
PROMPT_COMMAND='LASTERROR="[$?]" ; test "$LASTERROR" = "[0]" || echo -ne "\033[93;41m${LASTERROR}\033[0m"' export PROMPT_COMMAND
Jetzt wird der Rückgabe Wert eines Befehles oder Scriptes insofern er nicht 0 ist, innerhalb des folgenden Prompt farbig angezeigt, das kann sehr hilfreich sein, z. B. für das Schreiben und Testen von Befehlsketten oder Scripte.
Links zum Thema Prompt
Anwendungen innerhalb des ls Befehles
Der ls Befehl kann Dateientypen an Dateiattributen und Prefixen erkenne und farbig darstellen.
Siehe dazu auch man ls
Verantwortlich für das Einschalten dieser Funktion ist die Option --color
Zuordnung der Farben zu den Dateitypen
Die Zuordnung der Farben zu den Dateitypen wird global für alle in der /etc/DIR_COLORS vorgenommen. Jedem User sollte es aber möglich sein diese Datei in sein Homeverzeichnis unter dem Namen .dir_colors zu kopieren, dann kann er seinen Bedürfnissen und Vorlieben entsprechend, selbst seine persönlichen Einstellungen durch änderen dieser Datei vornehmen.
cp /etc/DIR_COLORS ~/.dir_colors
Danach einfach die bash neu starten, damit die Änderungen wirken.
Mehr Infos mit man DIR_COLORS
Links zum Thema ls und Color
Syntax Highlighting im vi
Der Texteditor vi auf der Konsole, der in keinem LINUX/UNIX fehlt, ist in den modernen Linuxsystemen auf einen wesentlich leistungsfähigeren Nachfolger vim oder einen Klon davon, gelinkt. Dieser Editor kann unter Anderem auch Syntax Highlighting" für eine Vielzahl von Dateitypen.
Im Verzeichnis /usr/share/vim/current/syntax/ stehen die Syntaxkonfigurationsfiles. Anhand der Endung (prefix) der zu editierenden Datei erkennt vim welche Syntax für diesen Dateitype zu benutzen ist. Selbstverständlich kann man auch seine eigenen Syntax-Konfigurationsfiles entwerfen und einsetzen und auch die Farben anpassen. Siehe dazu http://vimdoc.sourceforge.net/htmldoc/usr_44.html
Ein- Ausschalten des Syntax highlighting im vim
- permanet durch Eintrag in der Vim-Konfigurationsdatei ~/.vimrc
anlegen der Datei bzw. erweitern dieser Datei und folgenden Eintrag vornehmen
syntax on
- bei Bedarf durch Zeilenoption beim Start von vi
# vi +"syn on" file.prefix
- bei Bedarf während der Sitzung im Kommandomodus
hier kann während der Sitzung dieser Modus nach Belieben Ein- und Ausgeschaltet werden
:syntax on
Analog Ausschalten
:syntax off