Drupal
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Drupal ist ein CMS (Content Management System), das ursprünglich von Dries Buytaert entwickelt wurde und inzwischen in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen weltweit zum Einsatz kommt.
Drupal ist Freie Software und steht unter der GNU General Public License. Es ist in PHP geschrieben und verwendet MySQL oder PostgreSQL als Datenbank.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mit Drupal lassen sich, wie mit anderen Content-Management-Systemen auch, Inhalte ins Internet stellen und einfach bearbeiten. Drupal unterscheidet sich von anderen CMS vor allem durch die Umsetzung von Ansätzen einer Social Software und unterstützt damit den Aufbau von Communities, die gemeinsam an Inhalten arbeiten und sich über Themen austauschen und informieren wollen. So können Nutzer beispielsweise eigene Weblogs anlegen, sich in Foren austauschen oder Artikel veröffentlichen.
Durch die einfache Publikation eigener und gemeinsamer Inhalte mit einem differenzierten Rollen- und Rechtesystem unterstützt es insbesondere Ansätze des Community-Buildings.
Drupal steht seit 2001 als Open Source zur Verfügung. Wegen der Integration von Merkmalen einer Social Software findet Drupal reges Interesse und weltweiten Einsatz für kleinere bis mittelgroße Websites zu den verschiedensten Themenbereichen unterschiedlichster Komplexität. Neben bekannten CMS wie z. B. Mambo/Joomla und Typo3 hat es mit seinem spezifischen Ansatz einen Platz unter den „großen“ PHP-basierten Open Source CMS etablieren können. Drupal hat eine starke Online-Community, die ihre Mitglieder aktiv unterstützt. Außerdem gibt es auch im deutschsprachigen Raum Unternehmen, die kommerziellen Support anbieten und Entwicklung professionell betreiben.
Aufbau und Funktionen
Das Open Source CMS Drupal besteht aus einem Core (dt. Kern), der die Grundfunktionalität liefert, und Modulen, die bei Bedarf vom Administrator dem System hinzugefügt werden können, um spezielle Funktionalität zu integrieren. Der Core zeichnet sich durch hohe Qualität und Effizienz aus und unterliegt einer intensiven Qualitätskontrolle vor Auslieferung. Durch die Vielzahl der verfügbaren Module kann das System an die meisten Anforderungen eines CMS angepasst werden. Wegen der Komplexität des Systems können Konflikte zwischen einzelnen Modulen entstehen.
Durch den modularen Aufbau von Drupal sind vielseitige Verwendungsmöglichkeiten vorhanden. Die Liste reicht von „Ein-Mann-Webseiten“ wie bspw. persönliche Weblogs für die nur eine Person zuständig ist, bis hin zu Online-Communities bei denen tausende User angemeldet sind und gemeinsam an neuem Inhalt arbeiten.
Im Folgenden sind die typischen Anwendungsgebiete für das CMS Drupal beschrieben:
Weblog
Eine einzelne Person kann als alleiniger User des CMS mit Hilfe des Moduls „Blog“ ein Weblog aufbauen. Es ist aber ebenso möglich, dass sich mehrere Nutzer eine Website „teilen“ und jeder sein eigenes Weblog hat, verwaltet mit einer Drupal-Installation.
Online-Community
Online-Communities sind Webseiten bei denen sehr viele Benutzer, jeder mit einem eigenen Account für die Gestaltung und den Inhalt der Website zuständig sind. Dabei können Artikel erstellt oder in einem Forum diskutiert werden. Alles das ist mit Drupal und einigen Zusatzmodulen möglich. Ein Administrator und Moderatoren sind für die Überwachung und den reibungslosen Ablauf zuständig.
Gemeinschaftsproduktionen
Um bspw. andere Open Source-Projekte zu entwickeln kann Drupal genutzt werden die Zusammenarbeit und die Versionierung des Projektes zu überwachen, Aufgaben zuzuteilen und Dokumentationen zu erarbeiten.
Bücher
Das Verlinken von Seiten in einer linearen Struktur ist in Hypertexten bzw. CMS oft problematisch. Hier bietet der Inhaltstyp „Book“ bei Drupal eine einfache Möglichkeit, (gemeinsam) zusammenhängende Seiten eines Buchs zu schreiben und zu verwalten – ohne die Übersicht zu verlieren.
Ausgewählte Eigenschaften
- Ausgefeiltes Taxonomiesystem zur horizontalen und hierarchischen Kategorisierung von Inhalten
- Rollen-basiertes Rechtesystem
- Versionierung der Inhalte
- Baumartige (engl. threaded) Kommentierungsmöglichkeiten
- Permalinks – Jede Seite ist über eine feste (sich nicht verändernde) URL erreichbar
- Clean URLs – Drupal kann menschen- und maschinenlesbare URLs (z. B. für Suchmaschinen) erzeugen
- Eingebaute Volltext-Suchfunktion
- Drupal ist datenbankunabhängig (üblich sind MySQL und Postgres)
- Eingebaute Caching-Mechanismen helfen bei überlasteten Webservern
- Zahlreiche Themes ermöglichen weitgehende Anpassung des Layouts
- Spracheinstellungen (auch mehrsprachige Sites) mit Hilfe von Lokalisierungsdaten
- Anbindung an LDAP Server/-Authentifizierung
- Multisite-Fähigkeit: Aufbau isolierter Websites auf einer Installation
- ab Version 4.7: Integration von Ajax-Features
Ausgewählte Module
Drupal kann durch eine Vielzahl sog. Module erweitert werden, so dass man nahezu beliebige Funktionalität „nachrüsten“ kann.
- Address-Modul: Adressdatenbank
- Event-Modul: Terminverwaltung mit Kalenderfunktionen
- FCKEditor-/HTMLArea-/TinyMCE-Modul: Einfache WYSIWYG-Bearbeitung von Artikeln
- Flexinode-Modul: Einfache Erstellung eigener Inhaltstypen
- Location-Modul: Zugriff auf Kartenmaterial, Entfernungsberechnung etc.
- Weblink-Modul: Verwaltung von Weblinks mit Linküberwachung
Name und Logo
Der Name „Drupal“ ist die englische Aussprache des niederländischen Wortes „Druppel“, was im Deutschen Tropfen bedeutet.
Das offizielle Logo ist das sogenannte Druplicon. Es entstand nach der Idee, einen Wassertropfen als Logo zu nutzen. Dieser sollte jedoch comichaft wirken und eindeutig wieder zu erkennen sein. Daher stellen zwei ineinander verschmolzene Tropfen, die wie ein Unendlichkeitszeichen aussehen, die Augen im Gesicht des Wassertropfens dar. Damit sollen die schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten von Drupal dargestellt werden.
Literatur
- Robert T. Douglass, Mike Little, Jared W. Smith: Building Online Communities with Drupal, phpBB, and WordPress. Apress, ISBN 1-59-059562-9
- Hagen Graf: Drupal. Addison-Wesley, München, ISBN 3-82-732321-5