Vom DVB zur DVD: Unterschied zwischen den Versionen

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(Aktualisierung)
(export VIDEO_FORMAT=PAL)
 
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{{blau|
Dies ist der erste Artikel der Trilogie "vom DVB zur DVD". Dieser Artikel erklärt, wie eine DVB-Aufnahme bearbeitet wird, um dann, auf DVD gebrannt, am Stand-alone-Player abspielbar zu sein.}}
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Dies ist der erste Artikel der Tetralogie "vom DVB zur DVD". <br>
*Eine Zusammenfassung der Trilogie ist zusammen mit der Weiterentwicklung des Scriptes hier zu finden: [[dvb wiki script|Vom DVB zur DVD, ein Wikibuch]]
+
Es wird erklärt, was getan werden kann, damit diese Aufnahme, auf DVD gebrannt, in einem Stand-alone-Player abspielbar ist.}}
*Die Scriptversion, die mit einer KDE-GUI versehen wurde, kann hier begutachtet werden: [[dvb script gui|Vom DVB zur DVD, die GUI]]
 
*Und die Entwicklung der GUI selbst ist hier geschildert: [[Kommander]]
 
  
 
{{Box Test||
 
{{Box Test||
Opensuse 10.3 32Bit mit KDE 3.5.7
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Opensuse 11.1 32Bit mit KDE 4.x
 
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aufnehmen und bearbeiten. Voraussetzung ist nur ein anständiges Betriebssystem und ein paar kleine Helferprogramme:
 
aufnehmen und bearbeiten. Voraussetzung ist nur ein anständiges Betriebssystem und ein paar kleine Helferprogramme:
  
==<font color="maroon"> Notwendige Programme </font>==
+
==<font color="maroon"> Welche Programme sind nötig? </font>==
  
 
  kaffeine:    Aufnahme und Wiedergabe
 
  kaffeine:    Aufnahme und Wiedergabe
  libxine1:    Player-Engine, Packman-Version von Xine
+
  libxine1:    Player-Engine, Packman-Version von xine
  projectx:    Schnitt, Synchronisation, Fehlerbereinigung, Demultiplexen
+
  ProjectX:    Schnitt, Synchronisation, Fehlerbereinigung, Demultiplexen
 
  mplex:        Multiplexen, enthalten in den mjpegtools
 
  mplex:        Multiplexen, enthalten in den mjpegtools
 
  dvdauthor:    Kommandozeilentool für das Authorn von DVDs
 
  dvdauthor:    Kommandozeilentool für das Authorn von DVDs
qdvdauthor:  GUI für dvdauthor
+
  k3b:       Brennen
  k3b:         Brennen
 
 
  lxdvdrip:    Requantisieren
 
  lxdvdrip:    Requantisieren
  
Die Quelle der Programmpakete sollte Packman sein. Desweiteren sollte vorher getestet werden, ob die Programme auch einzeln funktionieren.
+
Diese Programme befinden sich im Repository von packman. Das bedeutet, daß packman mit Yast als Installationsquelle hinzugefügt werden muß. Danach können die Programmpakete, ebenfalls mit Yast, heruntergeladen und installiert werden können. Und wenn wir Yast schon geöffnet haben, dann wählen wir noch das Programm "kdialog" zur Installation aus. Das ist zwar nicht lebenswichtig für unser Vorhaben, es macht aber eine eventuelle Fehlersuche einfacher.
  
==<font color="maroon"> Kurzübersicht </font>==
+
==<font color="maroon"> Die Aufnahme </font>==
Die gewünschte Fernsehsendung wird mit '''Kaffeine''' aufgenommen. '''Projectx''' hilft anschließend dabei, die Werbung herauszuschneiden. Das Ergebnis
+
 
wird demultiplext, also in Bild- und Ton-Dateien zerlegt. Der nächste Schritt ist das Zusammensetzten von Bild und Ton zu einer mpg-Datei, wobei '''mplex''' zum Einsatz
+
Für die Aufnahme nehmen wir kaffeine. Dabei bleibt es unserem Geschmack überlassen, ob wir die Sendung mit EPG programmieren oder ob wir die Sofortaufnahme wählen. Tun wir letzteres, dann sollten wir in kaffeine vorher eine sinnvolle Aufnahmedauer eingestellt haben. Ich habe 600 Minuten als Default-Wert eingetragen. Das reicht auch dann noch, wenn einmal etwas länger überzogen wird.
kommt. '''Dvdauthor''' erstellt dann aus dieser Datei die DVD-Struktur. Und diese Struktur wird mit '''k3b''' auf einen Datenträger gebrannt.
+
  DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Sofortaufnahmedauer:      600min
   
+
Ich denke, es sollte überlegt werden, speziell für die Aufnahme einen eigenen Ordner einzurichten. Ansonsten findet man die gespeicherten Filme im persönlichen Ordner wieder und irgendwann wird es dann dort etwas unübersichtlich.
Die Bearbeitungsschritte können einzeln von Hand ausgeführt werden. Dazu müssen die jeweiligen Programme mit den korrekten Parametern gestartet werden.
+
Also erzeugen wir mit einem Dateimanager unserer Wahl oder über das Terminal ein neues Verzeichnis, das ausschließlich der Aufnahme vorbehalten bleibt. Bei mir heißt das Verzeichnis:
Dieses Vorgehen ist sogar sehr zu empfehlen, um ein Verständnis dafür zu bekommen, was da eigentlich passiert.
+
~/Aufnahme
Nach dieser Lernphase kann dann dazu übergegangen werden, das Ganze zu automatisieren.
+
So, nun teilen wir kaffeine noch mit, daß wir so einen Aufnahmeordner besitzen und daß er auch benutzt werden sollte:
 +
DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Aufnahmen-Verzeichnis:    ~/Aufnahme
 +
 
 +
==<font color="maroon"> Die Verarbeitung </font>==
 +
 
 +
Nachdem wir nun einige Aufnahmen auf unserer Festplatte gespeichert haben, wollen wir eine dieser Aufnahmen so bearbeiten, daß sie auf eine DVD gebrannt werden kann. Und diese DVD soll von jedem handelsüblichen DVD-Spieler wiedergegeben werden können. In der Fachsprache würde man sagen: Wir erstellen eine DVD-Struktur. Ich glaube, diesen Weg vom DVB zur DVD müssen wir erst einmal in der Theorie etwas genauer betrachten, damit wir überhaupt wissen, was wir da so alles vorhaben.
  
Das im folgenden dargestellte Shellscript stellt einen solchen Automatismus dar.
+
Das digitale Fernsehen DVB ist, wie ja eigentlich fast alles in unserer Gesellschaft, genormt. Und das ist auch gut so. Denn nur so weiß der Satellitenreceiver, was er mit diesen ganzen digitalen Daten anfangen soll. Er empfängt den Datenstrom (zum Beispiel den eines Satelliten) und wandelt ihn so um, daß der Inhalt des Streams auf einem Fernsehapparat auch angesehen bzw. mit einem Videorecorder aufgenommen werden kann.
  
==<font color="maroon"> Vorarbeiten (einmalig) </font>==
+
Nun, in unserem Fall heißt der Receiver kaffeine und ist ein Computerprogramm. Der Fernseher ist unser Monitor und als Videorecorder dient die Festplatte.
  
Es werden einige Arbeitsordner benötigt, die von Nutzer erstellt werden müssen. Es bleibt der Phantasie des Anwenders überlassen, wie diese genannt
+
Kaffeine speichert also den DVB-Stream im Aufnahmeordner. Dieser Stream enthält die Bild- und Ton-Daten in sich verschachtelt. Diese Verschachtelung wird "Multiplexen" genannt und geschieht nach einem festen Regelwerk. Die Daten auf der DVD liegen ebenfalls in multiplexter Form vor. Jedoch ist das Regelwerk hier nicht identisch mit dem des DVB-Streams. Sonst wäre es ja alles viel zu einfach. Unsere Aufgabe ist es nun also, die DVB-Verschachtelung in eine DVD-Verschachtelung zu transformieren.
und wo sie abgespeichert werden. In unserem Script lauten sie so:
 
  
''Aufnahmeordner'':        /daten/videos/aufnahme
+
Dazu Demultiplexen wir erst einmal den DVB-Stream. Wir trennen also die Bild- und die Tondaten voneinander und speichern sie in getrennte Dateien. Diese Arbeit lassen wir von ProjectX ausführen. Und bei der Gelegenheit entfernen wir mit ProjectX auch gleich die Werbung aus dem Film. ProjectX korrigiert beim Demultiplexen übrigens Fehler, hervorgerufen zum Beispiel durch Empfangsprobleme. Zudem werden von dem Programm Bild und Ton miteinander synchronisiert.
''Cacheordner'':          /daten/videos/bearbeiten/Cache
 
''Zielordner'':            /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD
 
''Konfigurationsordner'':  /daten/videos/Scripte
 
  
Diese Arbeitsordner sollten ausschließlich der Arbeit mit dem Script vorbehalten sein! Lediglich der ''Aufnahmeordner'' kann frei verwendet werden.
+
Ist das alles erledigt, dann führen wir die getrennten Bild- und Tondateien wieder zusammen zu einem mpg-file. Allerdings verwenden wir diesmal zum Multiplexen die "DVD-Regeln". Mplex wird das für uns tun und dabei gleich die Daten so aufbereiten, daß sie von dvdauthor einfach weiterverarbeitet werden können.
  
==<font color="maroon"> Aufnahme mit kaffeine </font>==
+
Dvdauthor authored eine DVD. Das bedeutet, es wird eine Verzeichnis-Struktur erstellt, wie sie auf der DVD vorhanden sein muß. Und in diese DVD-Struktur wird das mpeg-file eingearbeitet. Die Verzeichnis-Struktur ist nicht kompliziert, denn sie besteht nur aus zwei Ordnern:
Als bevorzugtes Programm für die Aufnahme und Wiedergabe von DVB-s-Streams kommt kaffeine zur Anwendung.
+
VIDEO_TS und AUDIO_TS
  
===Grundeinstellungen in kaffeine (einmalig)===
+
Wer nun glaubt zu wissen, wo sich Bild und Ton auf der fertigen DVD befinden werden, dem sei gesagt: Denkste! Im Ordner AUDIO_TS befindet sich nämlich kein noch so kleines Fitzelchen einer Tondatei. Ganz im Gegenteil, dieser Ordner ist auf einer Video-DVD vollkommen leer. Er dient nur der Kompatibilität zum DVD-Standard.
Aufnahmeordner:       DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Aufnahmen-Verzeichnis:    Pfad zum ''Aufnahmeordner'' angeben
 
Aufnahmedauer:        DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Sofortaufnahmedauer:      600min (Das reicht auch dann noch, wenn mal länger überzogen wird)
 
  
===Aufnahmestart===
+
Nun ist es nicht mehr schwierig zu erraten, wo sich die Multimedia-Daten befinden. Richtig, im Verzeichnis VIDEO_TS! Und zusätzlich finden wir dort noch einige Verwaltungsdateien.
*Fernsehsender auswählen
 
*Sofortaufnahme drücken
 
  
==<font color="maroon"> Das Shellscript </font>==
+
Und wie wird nun die DVD erstellt? Ganz einfach: AUDIO_TS (leer) und VIDEO_TS (samt Inhalt) werden auf die Scheibe gebrannt und fertig!
Mit Hilfe dieses Scrips wird der Vorgang der Videobearbeitung weitgehend automatisiert.
 
  
===Scriptname===
+
Okay, das alles noch einmal in der Zusammenfassung:
Beliebig (Beispiel: projectx_start.sh). Die Endung des Namens sollte .sh lauten.
+
Aufnahme mit kaffeine ==> film.m2t
 +
Demultiplexen und Schneiden mit ProjectX ==> film.m2v (Video)
 +
==> film.m2t (Stereo-Audio)
 +
==> film.ac3 (Dolby Raumklang)
 +
Multiplexen mit mplex ==> film.mpg
 +
Authorn mit dvdauthor ==> AUDIO_TS (leer)
 +
==> VIDEO_TS (alle Daten)
 +
Brennen mit k3b ==> AUDIO_TS (leer)
 +
==> VIDEO_TS (alle Daten)
  
===Scriptstart===
+
==<font color="maroon"> Das Bash-Script </font>==
Das Shellscript muß ausführbar gemacht werden: Rechtsklick - Eigenschaften - Berechtigungen - Ausführbar
 
  
Nun genügt ein Mausklick, um das Script zu starten. Alternativ kann ein Terminal geöffnet werden, in dem der Scriptname eingegeben wird.
+
Diesen eben geschilderten Weg wollen wir soweit wie möglich automatisieren. Und das machen wir mit einem Bash-Script.
 +
 
 +
===Scriptname===
 +
Das Script muß natürlich einen Namen und einen Platz erhalten, wo wir es auf der Festplatte finden können. Nehmen wir es zum Beispiel:
 +
~/vom_dvb_zur_dvd_1
 +
Das Script wird ausführbar gemacht:
 +
Rechtsklick - Eigenschaften - Berechtigungen - Ausführbar
  
 
===Scriptcode===
 
===Scriptcode===
 
+
  #!/bin/bash
  #!/bin/sh
+
 
 
 
  #++++++++++++++++++++++++++++Vom DVB zur DVD+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 
  #++++++++++++++++++++++++++++Vom DVB zur DVD+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 
   
 
   
  #+++++++++++++++++++++++++++++Cache leeren+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
+
  #+++++++++++++++++++++++++++++Definition+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
rm /daten/videos/bearbeiten/Cache/*.*
 
 
#++++++++++++++++++++++++++Zielordner leeren+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 
rm /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD/VIDEO_TS/*
 
rm /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD/AUDIO_TS/*
 
rmdir /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD/VIDEO_TS
 
rmdir /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD/AUDIO_TS
 
 
   
 
   
  #+++++++++++++++++++++++++Ausführung projectx++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
+
export VIDEO_FORMAT=PAL
#++++++(Quelle auswählen - Schneiden - Demultiplexen - Ziel festlegen)+++++++++++++
+
 
  /usr/bin/projectx.sh
+
  #++++++++++++++++++++++++++Ordnerstruktur erzeugen+++++++++++++++++++++++++++++++++
 +
if [ ! -e ~/dvbscript_1 ]
 +
then
 +
  #+++++++++Die Arbeitsordner+++++++++
 +
  mkdir ~/dvbscript_1
 +
  mkdir ~/dvbscript_1/cache
 +
  mkdir ~/dvbscript_1/ini
 +
  mkdir ~/dvbscript_1/ergebnis
 +
 
 +
  #++++++++++++Die X.ini++++++++++++++
 +
  echo \
 +
"# Application
 +
Application.Agreement=1
 +
  Application.Language=de
 
   
 
   
  #+++++++++++++++++++++++++++++Multiplexen+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
+
# OptionPanel
  /usr/bin/mplex -f8 /daten/videos/bearbeiten/Cache/*.mp2 /daten/videos/bearbeiten/Cache/*.m2v -o /daten/videos/bearbeiten/Cache/clip.mpg
+
OptionPanel.NormalLog=0
 +
OptionPanel.closeOnEnd=1" \
 +
> ~/dvbscript_1/ini/X.ini
 +
fi
 +
 
 +
  #++++++++++++++++++++++++++Arbeitsordner leeren++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 +
  rm ~/dvbscript_1/cache/*
 +
rm ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS/*
 +
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS
 +
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/AUDIO_TS
 
   
 
   
  #++++++++++++++++++++++++++Authoring ohne DVD-Menue+++++++++++++++++++++++++++++++++
+
  #++++++++++++++Quelledatei auswählen, schneiden und demultiplexen+++++++++++++++++++
  /usr/bin/dvdauthor -o /daten/videos/bearbeiten/ZielDVD -x /daten/videos/Scripte/dvdauthor.xml
+
  java -jar /usr/share/java/ProjectX.jar -demux -gui -ini ~/dvbscript_1/ini/X.ini -out ~/dvbscript_1/cache -name film
 
   
 
   
  #++++++++++++++++++++++++++++Öffnen Brennprogramm+++++++++++++++++++++++++++++++++++
+
  #++++++++++++++++++++++++++++++++Multiplexen++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
  /opt/kde3/bin/k3b
+
  /usr/bin/mplex -f8 ~/dvbscript_1/cache/*.mp2 ~/dvbscript_1/cache/*.m2v -o ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 +
 
 +
#++++++++++++++++++++++++++++++++++Authoring++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 +
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -t ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 +
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -T
 
   
 
   
 
  #+++++++++++++++++++++++++++++++Script Ende+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 
  #+++++++++++++++++++++++++++++++Script Ende+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 +
kdialog --msgbox "ende"
 
  exit 0
 
  exit 0
  
Die hier genannten Programmpfade beziehen sich auf die 32Bit-Version von OpenSuse 10.3 mit KDE 3.5.7. Bei anderen Versionen ist das Script entsprechend anzupassen.
+
===Das Script im Einzelnen===
  
===Erläuterungen zum Code===
+
====<font color="gray"> Definition </font>====
 +
export VIDEO_FORMAT=PAL
 +
Das Videoformat wird mit der entsprechenden Umgebungsvariablen auf PAL festgezurrt (Ist für dvdauthor ab Version 0.7.0 von packman notwendig)
  
  *Cache leeren:                    Definierter Anfangszustand.
+
====<font color="gray"> Ordnerstruktur erzeugen </font>====
*Zielordner leeren:              Muß sein, da sonst immer neue Dateien im ''Zielordner'' - VIDEO_TS hinzugefügt werden. Das ergibt dann eine nicht
+
  if [ ! -e ~/dvbscript_1 ]
                                  lesbare DVD.
+
Es wird überprüft, ob der von uns gewünschte Basisordner schon existiert. Wenn ja, dann wird mit dem Leeren der Arbeitsordner fortgefahren.
*Videoschnitt und Demultiplexen:  projectx. Es handelt sich um ein Java-Programm und wird gestartet mit dem Script: projectx.sh
 
*Multiplexen:                    mplex
 
*Authoren:                        dvdauthor. Erstellen der DVD-Struktur
 
*Brennen:                        k3b wird automatisch gestartet. Die Eingaben erfolgen dann von Hand, um überprüfen zu können, was da auf die DVD 
 
                                  geschaufelt werden soll.
 
  
==<font color="maroon"> Die Bearbeitungsschritte im Einzelnen </font>==
+
====<font color="gray"> Die Arbeitsordner </font>====
 +
Gibt es ihn aber noch nicht, diesen Basisordner, dann muß er erzeugt werden und zusätzlich einige notwendige Arbeitsverzeichnisse:
 +
mkdir ...
  
===Projectx===
+
====<font color="gray"> Die X.ini </font>====
Geniales Programm für die Weiterverarbeitung von DVB-Streams. Hier wird es zum Schneiden und Demultiplexen des aufgenommenen TS-Streams verwendet.
+
Danach wird in den Arbeitsordner ~/dvbscript_1/ini die Initialisierungsdatei für ProjectX (X.ini) geschrieben:
Beim Demultiplexen werden Bild und Ton zusätzlich noch synchronisiert und es werden kleinere Fehler (Dropouts) behoben.
+
echo \
 +
"...
 +
..." \
 +
> ~/dvbscript_1/ini/X.ini
 +
Die einzelnen Optionen in der X.ini bedeuten folgendes:
 +
Application.Agreement=1
 +
Wir erklären uns mit den Lizensbestimmungen von ProjectX einverstanden und werden auch nicht mehr danach gefragt.
 +
Application.Language=de
 +
Die Sprache in ProjectX ist, wo es geht, Deutsch.
 +
OptionPanel.NormalLog=0
 +
Es wir keine Logdatei mitgeschrieben, da die nur stören würde.
 +
OptionPanel.closeOnEnd=1
 +
Wenn ProjectX mit seinen Aufgaben fertig ist, beendet es sich selbst, damit das Script automatisch weiterlaufen kann.
  
====<font color="gray"> Installation </font>====
+
Und nun sind wir auch hier beim Leeren der Arbeitsordner angelangt.
  
ProjectX ist im Repository von Packman enthalten und kann demnach einfach mit Yast installiert werden. Damit hat man dann die stabile Grundversion dieses Programms auf der Festplatte.
+
====<font color="gray"> Arbeitsordner leeren </font>====
 +
rm ....
 +
Löscht den Inhalt des ausgewählten Verzeichnisses
 +
rmdir ....
 +
Löscht einen gewünschten Ordner, der aber leer sein muß
  
Wer es sich zutraut, dieses Programm selbst zu kompilieren, dem wird ein Blick auf die CVS-Version von ProjectX empfohlen. Wie diese CVS-Version installiert werden kann, habe ich  hier beschrieben: [[Projectx]]
+
Damit ist alles in jungfräulichem Zustand und die eigentliche Viedoverarbeitung kann beginnen.
  
====<font color="gray"> Grundeinstellungen in projectx (Einmalig) </font>====
+
====<font color="gray"> Quelledatei auswählen, schneiden und demultiplexen </font>====
  *Einstellungen - Einstellungen:    beim Beenden speichern                          Einmal vorgenommene Einstellungen bei jedem Programmstart verwenden
+
Das erledigen wir mit ProjectX
  *Liste der Ausgabepfade:          ''Cacheordner'' angeben                            Einer der Arbeitsordner
+
  java -jar
  *Prozess - anpassen - Aktion:      demultiplex                                    Was soll das Programm machen
+
Wir starten ein Java-Programm, denn so eines ist ProjectX
  *Prozess - anpassen --> Prozessfenster - Datei: Programm nach Ausführung beenden  Damit es im Script weitergehen kann
+
  /usr/share/java/ProjectX.jar
 +
welches hier gefunden werden kann
 +
  -demux
 +
ProjectX soll das Eingangsfile demultiplexen
 +
  -gui
 +
und es soll mit seiner graphischen Bedienoberfläche starten
 +
-ini ~/dvbscript_1/ini/X.ini
 +
Die vorhin von uns erzeugte Initialisierungsdatei soll verwenden werden
 +
-out ~/dvbscript_1/cache
 +
Das Bearbeitungsergebnis kommt in diesen Arbeitsordner
 +
-name
 +
und erhält diesen Namen.
  
====<font color="gray"> Quelldatei (vom Anwender einzugeben) </font>====
+
====<font color="gray"> Multiplexen </font>====
  *Datei - Hinzufügen - "Das aus dem Aufnahmeordner, was bearbeitet werden soll"
+
Hat ProjectX seine Arbeit getan und sich zur Ruhe begeben, kommt mplex zum Zuge.
 +
/usr/bin/mplex
 +
Aufruf von mplex zum Multiplexen
 +
-f8
 +
in grösster Annäherung an den offiziellen DVD-Standard
 +
~/dvbscript_1/cache/*.mp2
 +
Nehme alle Stereo-Tondateien
 +
  ~/dvbscript_1/cache/*.m2v
 +
und das Videofile
 +
-o ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 +
und multiplexe sie zu dieser mpg-Datei
  
====<font color="gray"> Schneiden </font>====
+
====<font color="gray"> Authoring </font>====
Es handelt sich hierbei um keinen Frame-genauen Schnitt. Die Genauigkeit ist aber durchaus ausreichend für den Heimanwender.
+
/usr/bin/dvdauthor
 +
Starte dvdauthor
 +
-o ~/dvbscript_1/ergebnis
 +
und sage ihm, wohin es die DVD-Struktur schreiben soll
 +
-t
 +
Die DVD enthält nur einen einzigen Titel (ich beschränke mich auf einen Film pro DVD)
 +
~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 +
Verwende dieses mpg-File zum authorn
 +
/usr/bin/dvdauthor -T
 +
und erzeuge die TOC (Inhaltsverzeichnis)
  
*Mit dem Laufbalken den ersten Schnittpunkt grob anwählen
+
====<font color="gray"> Script Ende </font>====
*Mit den Vor- Zurückspultasten den genauen Schnittpunkt anfahren
+
Da braucht man, glaube ich, nicht viel dazu sagen. Doch eines: Ich verwende kdialog dazu, das Script am Ende anzuhalten. Dadurch schließt sich das Terminal nicht von selbst und ich kann die Meldungen, die dort angezeigt werden, nötigenfalls noch einmal zurückverfolgen.
*Nun den Button "+" drücken
 
Damit ist der erste Schnittpunkt festgelegt und für die weiteren Schnittpunkte kann genauso verfahren werden.
 
Mit dem Button "+" wird jeweils ein neuer Schnittpunkt gesetzt, mit dem Button "-" wird ein Schnittpunkt entfernt.
 
Zur Kontrolle dient letzendlich der Laufbalken: rot, was herausgeschnitten wird, grün, was drin bleibt.
 
  
Eine interessante Einführung in die Grundlagen des Schneidens von mpeg-Streams läßt sich [[http://www.radonmaster.de/robernd/tMPEG.html hier]] nachlesen.
+
===Scriptstart===
 
+
Wir öffnen ein Terminal und tippen dort den vollständigen Scriptnamen ein, also komplett mit Pfad und harren der Dinge, die nun kommen.
====<font color="gray"> Bearbeitung starten </font>====
 
*Quickstart drücken
 
 
 
====<font color="gray"> Bearbeitungsergebnis </font>====
 
Es werden zwei Dateien erstellt:
 
*Bilddatei: Cacheordner/xxx.m2v
 
*Tondatei: Cacheordner/yyy.mp2
 
 
 
Der Bearbeitungsfortschritt kann am Bildschirm verfolgt werden. Das Programm beendet sich schließlich von selbst, was dazu führt, daß im Script der nächste
 
Schritt ausgeführt wird.
 
 
 
===mplex===
 
Hiermit wird die Bild- und die Tondatei wieder zu einem .mpg-Stream zusammengefasst. Dieser Stream hat nun ein Format, welches von einem Authoring-Programm
 
weiter bearbeitet werden kann.
 
  
====<font color="gray"> Eingangsdateien </font>====
+
==<font color="maroon"> Brennen der DVD </font>==
*Bild: Cacheordner/xxx.m2v
 
*Ton: Cacheoedner/xxx.mp2
 
  
====<font color="gray"> Ausgangsdatei </font>====
+
Das Brennen kann mit k3b erledigt werden. Dazu verwenden wir den Modus
  *Cacheordner/clip.mpg
+
  Daten-DVD brennen
 +
Das Verzeichnis VIDEO_TS samt Inhalt und der leere Ordner AUDIO_TS werden nach k3b gezogen. Anschließend drücken wir den Knopf Brennen und warten auf das Ergebnis.
  
===dvdauthor===
+
==<font color="maroon"> Das sollte beachtet werden </font>==
Dieses Kommandozeilenprogramm erstellt die fertige DVD-Struktur.
 
  
====<font color="gray"> Die DVD-Struktur </font>====
+
*Ich empfehle dringend den Einsatz von Marken-Rohlingen des Typs DVD-R.
Damit eine Video-DVD von einem Abspielgerät auch gelesen werden kann, muß sie eine bestimmte Verzeichnisstruktur aufweisen:
+
*Die maximal mögliche Brenngeschwindigkeit sollte nicht ausgereizt werden. Die halbe Geschwindigkeit ist der Brennqualität durchaus förderlich
*AUDIO_TS: Dieser Ordner ist nur wegen der Kompatibilität zur Audio-DVD vorhanden und leer.
+
*Dieses Script verarbeitet keinen Dolby-Surround Ton (.ac3)
*VIDEO_TS: Hier sind die Bild und Tonsignale gespeichert, dazu einige Verwaltungsdateien.
+
*Auf eine DVD passen maximal 4,4 GByte Daten. Mehr geht nicht!
  
====<font color="gray"> Das DVD-Menue </font>====
+
Im zweiten Teil der DVB-Tetralogie wird auch Dolby-Ton verarbeitet. Dort wird dann auch ein Möglichkeit aufgezeigt werden, Filme zu schrumpfen, wenn sie zu lang für eine einzelne DVD sind.
Mit dvdauthor läßt sich auch ein DVD-Menue erstellen. Darauf wird hier jedoch verzichtet, was bedeutet, daß der Film sofort startet, wenn die DVD eingelegt wird.
 
Sollte dennoch ein Menue gewünscht werden, so sei auf qdvdauthor als graphische Benutzeroberfläche von dvdauthor verwiesen.
 
  
====<font color="gray"> xml-Datei(Einmalig) </font>====
+
==<font color="maroon"> Bedienungsanleitung </font>==
Mit folgender Konfigurationsdatei wird dvdauthor eine DVD-Struktur ohne Menue erstellen. Sie erhält den Namen: dvdauthor.xml und wird im ''Konfigurationsordner''
 
gespeichert.
 
 
<dvdauthor>
 
    <vmgm />
 
    <titleset>
 
        <titles>
 
            <pgc>
 
                <vob file="/daten/videos/bearbeiten/Cache/clip.mpg" />
 
            </pgc>
 
        </titles>
 
    </titleset>
 
</dvdauthor>
 
  
====<font color="gray"> Quelldatei </font>====
+
[[bild:Pjx_photo.png|thumb|right|Bedienoberfläche von ProjectX]]
*Cacheordner/clip.mpg
+
*Aufnahme mit kaffeine
 
+
*Start des Bash-Scriptes in einem Terminal
====<font color="gray"> Zieldateien </font>====
+
**Vom Script wird ProjectX gestartet
*Zielordner/AUDIO_TS
+
**Die zu bearbeitende Filmdatei auswählen (Plusknopf links unten)
*Zielordner/VIDEO_TS
+
**Schnittpunkt mit dem Slider oder den Spulknöpfen anfahren
 
+
**Schnittpunkt speichern (Plusknopf rechts neben den Spulknöpfen)
===lxdvdrip===
+
**Weiter mit dem nächsten Schnittpunkt
Es ist das Vorrecht einer 4,7GB DVD, daß sie nicht mehr als 4,4GB Platz für das Brennen zur Verfügung stellt. Es gibt aber durchaus Filme, die etwas länger sind und deshalb mehr Speicherplatz benötigen.
+
**Das Ergebnis kann an dem Farbbalken unter dem Vorschaufenster betrachtet werden (was rot ist, fliegt raus)
Hier kommt lxdvdrip ins Spiel.
+
**Quickstart drücken
Dieses Programm ript eine fertige DVD-Struktur und und requantisiert diese so, daß sie doch noch auf einer DVD Platz findet. Sollte der Unterschied nicht zu groß sein, ist das ein durchaus annehmbares Mittel.
+
*Das Bearbeitungsergebnis befindet sich im Ordner ~/dvbscript_1/ergebnis
 
+
*Den Ordnerinhalt mit k3b als Daten-DVD brennen
Es lohnt also, einen Blick auf den VIDEO_TS-Ordner in k3b zu werfen. Sollte der zu groß sein, ist lxdvdrip der Kandidat des Tages.
 
 
 
Es wird dann folgender Befehl in ein Terminal eingegeben:
 
lxdvdrip -dl="/daten/videos/bearbeiten/ZielDVD"
 
Eventuelle Fragen des Programms sind sinnvoll zu beantworten. Das Ergebnis findet man dann im Ordner /tmp/film-dvd. Von hier kann der VIDEO_TS-Ordner
 
nach k3b gezogen werden.
 
 
 
===k3b===
 
Dieses Programm wird zum Brennen der DVD verwendet. Es wird im Script nur gestartet. Der Rest hat von Hand zu erfolgen.
 
 
 
*Auswählen: Neue Video-DVD
 
*Aus dem ''Zielordner'' den Ordner VIDEO_TS auf "k3b data project" ziehen
 
*DVD einlegen, so es noch nicht geschehen ist
 
*Auf Brennen Drücken
 
*Nach der Fertigstellung k3b beenden
 
 
 
==<font color="maroon"> Nachbetrachtung </font>==
 
Dieser doch recht komplexe Vorgang reduziert sich also auf ein paar "Bewegungen" mit der Maus. Alles, was gefordert wird, ist Geduld. Denn die Rechenzeit für einen 2 Stunden-Film kann durchaus 10 bis 20min betragen. Und wenn der Rechner etwas schwächer ist, sind auch längere Zeiten einzukalkulieren.
 
Will man im Groben darüber informiert sein, wie der Bearbeitungsstand ist, so kann das Script in einer Konsole gestartet werden. Ansonsten, grenzenloses Vertrauen vorausgesetzt, genügt ein Klick mit der Maus auf den Scriptnamen.
 
  
 
==<font color="maroon"> Links </font>==
 
==<font color="maroon"> Links </font>==
+
In der Artikelübersicht ist eine ausführliche Linkliste enthalten: [[vom DVB zur DVD: Vorstellung der Wiki-Artikel in dieser Serie]]
packman        http://packman.links2linux.de/
 
kaffeine http://kaffeine.kde.org/
 
xine http://xinehq.de/
 
mjpegtools http://mjpeg.sourceforge.net/
 
dvdauthor http://dvdauthor.sourceforge.net/doc/index.html
 
qdvdauthor http://qdvdauthor.sourceforge.net/
 
lxdvdrip http://developer.berlios.de/projects/lxdvdrip/
 
k3b http://www.k3b.org/
 
schneiden      http://www.radonmaster.de/robernd/tMPEG.html
 
 
 
  
 
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2011, 15:36 Uhr

Dies ist der erste Artikel der Tetralogie "vom DVB zur DVD".
Es wird erklärt, was getan werden kann, damit diese Aufnahme, auf DVD gebrannt, in einem Stand-alone-Player abspielbar ist.

Diese Beschreibung wurde mit folgenden Distributionen getestet:

Opensuse 11.1 32Bit mit KDE 4.x


Einleitung

Vor noch nicht allzu langer Zeit  (es war das dunkle Zeitalter der Videorecorder) trug sich in unseren Wohnzimmern oftmals folgendes grauslich
anmutende Geschehen zu:
Eine Stimme ist zu hören, forsch und fordernd: "He Mann, nimm mir doch mal den Gottschalk auf!"
Die Reaktion auf solch drängendes Gebaren: Sofortige Suche nach der Bedienungsanleitung des Videorecorders.
Der Mann, triumphierend das gefundene Buch in der Hand haltend, zweifelnd zwar, aber dennoch, tiefgebückt, es mit stierem Blicke
durchforstend. Er, zögernd die eine oder andere Taste am Gerät drückend, hoffend, daß alles auch so funktioniert, wie es im Hexenbuche beschrieben 
steht.
Freude, die hervorbricht, wenn das Gerät dann zu arbeiten anfängt.
Die Frau, den Mann betrachtend, bewundernd, ob dessen technischen Verständnisses.

--Escho 22:14, 22. Jan. 2008 (CET)

Heute gibt es den einen oder anderen Haushalt, in dem ein Videorecorder nur noch zur Zierde dient, bzw. der Kompatibilität zu einem großen Haufen VHS-Kassetten. Blickfang des Wohnraums ist nun ein Flachbildfernseher geworden, an den ein DVD-Recorder angeschlossen ist. Glücklich, wer solche Gerätschaften sein Eigen nennen darf.

Der normal ausgestattete Mitteleuropäer kann jedoch aufatmen. Denn auch sein Computer, aufgerüstet durch eine Sat-Karte, kann Fernsehsendungen aufnehmen und bearbeiten. Voraussetzung ist nur ein anständiges Betriebssystem und ein paar kleine Helferprogramme:

Welche Programme sind nötig?

kaffeine:     Aufnahme und Wiedergabe
libxine1:     Player-Engine, Packman-Version von xine
ProjectX:     Schnitt, Synchronisation, Fehlerbereinigung, Demultiplexen
mplex:        Multiplexen, enthalten in den mjpegtools
dvdauthor:    Kommandozeilentool für das Authorn von DVDs
k3b:	      Brennen
lxdvdrip:     Requantisieren

Diese Programme befinden sich im Repository von packman. Das bedeutet, daß packman mit Yast als Installationsquelle hinzugefügt werden muß. Danach können die Programmpakete, ebenfalls mit Yast, heruntergeladen und installiert werden können. Und wenn wir Yast schon geöffnet haben, dann wählen wir noch das Programm "kdialog" zur Installation aus. Das ist zwar nicht lebenswichtig für unser Vorhaben, es macht aber eine eventuelle Fehlersuche einfacher.

Die Aufnahme

Für die Aufnahme nehmen wir kaffeine. Dabei bleibt es unserem Geschmack überlassen, ob wir die Sendung mit EPG programmieren oder ob wir die Sofortaufnahme wählen. Tun wir letzteres, dann sollten wir in kaffeine vorher eine sinnvolle Aufnahmedauer eingestellt haben. Ich habe 600 Minuten als Default-Wert eingetragen. Das reicht auch dann noch, wenn einmal etwas länger überzogen wird.

DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Sofortaufnahmedauer:      600min

Ich denke, es sollte überlegt werden, speziell für die Aufnahme einen eigenen Ordner einzurichten. Ansonsten findet man die gespeicherten Filme im persönlichen Ordner wieder und irgendwann wird es dann dort etwas unübersichtlich. Also erzeugen wir mit einem Dateimanager unserer Wahl oder über das Terminal ein neues Verzeichnis, das ausschließlich der Aufnahme vorbehalten bleibt. Bei mir heißt das Verzeichnis:

~/Aufnahme

So, nun teilen wir kaffeine noch mit, daß wir so einen Aufnahmeordner besitzen und daß er auch benutzt werden sollte:

DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Aufnahmen-Verzeichnis:    ~/Aufnahme

Die Verarbeitung

Nachdem wir nun einige Aufnahmen auf unserer Festplatte gespeichert haben, wollen wir eine dieser Aufnahmen so bearbeiten, daß sie auf eine DVD gebrannt werden kann. Und diese DVD soll von jedem handelsüblichen DVD-Spieler wiedergegeben werden können. In der Fachsprache würde man sagen: Wir erstellen eine DVD-Struktur. Ich glaube, diesen Weg vom DVB zur DVD müssen wir erst einmal in der Theorie etwas genauer betrachten, damit wir überhaupt wissen, was wir da so alles vorhaben.

Das digitale Fernsehen DVB ist, wie ja eigentlich fast alles in unserer Gesellschaft, genormt. Und das ist auch gut so. Denn nur so weiß der Satellitenreceiver, was er mit diesen ganzen digitalen Daten anfangen soll. Er empfängt den Datenstrom (zum Beispiel den eines Satelliten) und wandelt ihn so um, daß der Inhalt des Streams auf einem Fernsehapparat auch angesehen bzw. mit einem Videorecorder aufgenommen werden kann.

Nun, in unserem Fall heißt der Receiver kaffeine und ist ein Computerprogramm. Der Fernseher ist unser Monitor und als Videorecorder dient die Festplatte.

Kaffeine speichert also den DVB-Stream im Aufnahmeordner. Dieser Stream enthält die Bild- und Ton-Daten in sich verschachtelt. Diese Verschachtelung wird "Multiplexen" genannt und geschieht nach einem festen Regelwerk. Die Daten auf der DVD liegen ebenfalls in multiplexter Form vor. Jedoch ist das Regelwerk hier nicht identisch mit dem des DVB-Streams. Sonst wäre es ja alles viel zu einfach. Unsere Aufgabe ist es nun also, die DVB-Verschachtelung in eine DVD-Verschachtelung zu transformieren.

Dazu Demultiplexen wir erst einmal den DVB-Stream. Wir trennen also die Bild- und die Tondaten voneinander und speichern sie in getrennte Dateien. Diese Arbeit lassen wir von ProjectX ausführen. Und bei der Gelegenheit entfernen wir mit ProjectX auch gleich die Werbung aus dem Film. ProjectX korrigiert beim Demultiplexen übrigens Fehler, hervorgerufen zum Beispiel durch Empfangsprobleme. Zudem werden von dem Programm Bild und Ton miteinander synchronisiert.

Ist das alles erledigt, dann führen wir die getrennten Bild- und Tondateien wieder zusammen zu einem mpg-file. Allerdings verwenden wir diesmal zum Multiplexen die "DVD-Regeln". Mplex wird das für uns tun und dabei gleich die Daten so aufbereiten, daß sie von dvdauthor einfach weiterverarbeitet werden können.

Dvdauthor authored eine DVD. Das bedeutet, es wird eine Verzeichnis-Struktur erstellt, wie sie auf der DVD vorhanden sein muß. Und in diese DVD-Struktur wird das mpeg-file eingearbeitet. Die Verzeichnis-Struktur ist nicht kompliziert, denn sie besteht nur aus zwei Ordnern:

VIDEO_TS und AUDIO_TS

Wer nun glaubt zu wissen, wo sich Bild und Ton auf der fertigen DVD befinden werden, dem sei gesagt: Denkste! Im Ordner AUDIO_TS befindet sich nämlich kein noch so kleines Fitzelchen einer Tondatei. Ganz im Gegenteil, dieser Ordner ist auf einer Video-DVD vollkommen leer. Er dient nur der Kompatibilität zum DVD-Standard.

Nun ist es nicht mehr schwierig zu erraten, wo sich die Multimedia-Daten befinden. Richtig, im Verzeichnis VIDEO_TS! Und zusätzlich finden wir dort noch einige Verwaltungsdateien.

Und wie wird nun die DVD erstellt? Ganz einfach: AUDIO_TS (leer) und VIDEO_TS (samt Inhalt) werden auf die Scheibe gebrannt und fertig!

Okay, das alles noch einmal in der Zusammenfassung:

Aufnahme mit kaffeine				==>	film.m2t
Demultiplexen und Schneiden mit ProjectX	==>	film.m2v (Video)
						==>	film.m2t (Stereo-Audio)
						==>	film.ac3 (Dolby Raumklang)
Multiplexen mit mplex				==>	film.mpg
Authorn mit dvdauthor				==>	AUDIO_TS (leer)
						==>	VIDEO_TS (alle Daten)
Brennen mit k3b					==>	AUDIO_TS (leer)
						==>	VIDEO_TS (alle Daten)

Das Bash-Script

Diesen eben geschilderten Weg wollen wir soweit wie möglich automatisieren. Und das machen wir mit einem Bash-Script.

Scriptname

Das Script muß natürlich einen Namen und einen Platz erhalten, wo wir es auf der Festplatte finden können. Nehmen wir es zum Beispiel:

~/vom_dvb_zur_dvd_1

Das Script wird ausführbar gemacht:

Rechtsklick - Eigenschaften - Berechtigungen - Ausführbar

Scriptcode

#!/bin/bash
 
#++++++++++++++++++++++++++++Vom DVB zur DVD+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

#+++++++++++++++++++++++++++++Definition+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

export VIDEO_FORMAT=PAL
 
#++++++++++++++++++++++++++Ordnerstruktur erzeugen+++++++++++++++++++++++++++++++++
if [ ! -e ~/dvbscript_1 ]
then
  #+++++++++Die Arbeitsordner+++++++++
  mkdir ~/dvbscript_1
  mkdir ~/dvbscript_1/cache
  mkdir ~/dvbscript_1/ini
  mkdir ~/dvbscript_1/ergebnis
  
  #++++++++++++Die X.ini++++++++++++++
  echo \
"# Application
Application.Agreement=1
Application.Language=de

# OptionPanel
OptionPanel.NormalLog=0
OptionPanel.closeOnEnd=1" \
> ~/dvbscript_1/ini/X.ini
fi
 
#++++++++++++++++++++++++++Arbeitsordner leeren++++++++++++++++++++++++++++++++++++
rm ~/dvbscript_1/cache/*
rm ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS/*
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/AUDIO_TS

#++++++++++++++Quelledatei auswählen, schneiden und demultiplexen+++++++++++++++++++
java -jar /usr/share/java/ProjectX.jar -demux -gui -ini ~/dvbscript_1/ini/X.ini -out ~/dvbscript_1/cache -name film

#++++++++++++++++++++++++++++++++Multiplexen++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
/usr/bin/mplex -f8 ~/dvbscript_1/cache/*.mp2 ~/dvbscript_1/cache/*.m2v -o ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 
#++++++++++++++++++++++++++++++++++Authoring++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -t ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -T

#+++++++++++++++++++++++++++++++Script Ende+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
kdialog --msgbox "ende"
exit 0

Das Script im Einzelnen

Definition

export VIDEO_FORMAT=PAL

Das Videoformat wird mit der entsprechenden Umgebungsvariablen auf PAL festgezurrt (Ist für dvdauthor ab Version 0.7.0 von packman notwendig)

Ordnerstruktur erzeugen

if [ ! -e ~/dvbscript_1 ]

Es wird überprüft, ob der von uns gewünschte Basisordner schon existiert. Wenn ja, dann wird mit dem Leeren der Arbeitsordner fortgefahren.

Die Arbeitsordner

Gibt es ihn aber noch nicht, diesen Basisordner, dann muß er erzeugt werden und zusätzlich einige notwendige Arbeitsverzeichnisse:

mkdir ...

Die X.ini

Danach wird in den Arbeitsordner ~/dvbscript_1/ini die Initialisierungsdatei für ProjectX (X.ini) geschrieben:

echo \
"...
..." \
> ~/dvbscript_1/ini/X.ini

Die einzelnen Optionen in der X.ini bedeuten folgendes:

Application.Agreement=1

Wir erklären uns mit den Lizensbestimmungen von ProjectX einverstanden und werden auch nicht mehr danach gefragt.

Application.Language=de

Die Sprache in ProjectX ist, wo es geht, Deutsch.

OptionPanel.NormalLog=0

Es wir keine Logdatei mitgeschrieben, da die nur stören würde.

OptionPanel.closeOnEnd=1

Wenn ProjectX mit seinen Aufgaben fertig ist, beendet es sich selbst, damit das Script automatisch weiterlaufen kann.

Und nun sind wir auch hier beim Leeren der Arbeitsordner angelangt.

Arbeitsordner leeren

rm ....

Löscht den Inhalt des ausgewählten Verzeichnisses

rmdir ....

Löscht einen gewünschten Ordner, der aber leer sein muß

Damit ist alles in jungfräulichem Zustand und die eigentliche Viedoverarbeitung kann beginnen.

Quelledatei auswählen, schneiden und demultiplexen

Das erledigen wir mit ProjectX

java -jar

Wir starten ein Java-Programm, denn so eines ist ProjectX

/usr/share/java/ProjectX.jar

welches hier gefunden werden kann

-demux

ProjectX soll das Eingangsfile demultiplexen

-gui

und es soll mit seiner graphischen Bedienoberfläche starten

-ini ~/dvbscript_1/ini/X.ini

Die vorhin von uns erzeugte Initialisierungsdatei soll verwenden werden

-out ~/dvbscript_1/cache

Das Bearbeitungsergebnis kommt in diesen Arbeitsordner

-name

und erhält diesen Namen.

Multiplexen

Hat ProjectX seine Arbeit getan und sich zur Ruhe begeben, kommt mplex zum Zuge.

/usr/bin/mplex

Aufruf von mplex zum Multiplexen

-f8

in grösster Annäherung an den offiziellen DVD-Standard

~/dvbscript_1/cache/*.mp2

Nehme alle Stereo-Tondateien

~/dvbscript_1/cache/*.m2v

und das Videofile

-o ~/dvbscript_1/cache/film.mpg

und multiplexe sie zu dieser mpg-Datei

Authoring

/usr/bin/dvdauthor

Starte dvdauthor

-o ~/dvbscript_1/ergebnis

und sage ihm, wohin es die DVD-Struktur schreiben soll

-t

Die DVD enthält nur einen einzigen Titel (ich beschränke mich auf einen Film pro DVD)

~/dvbscript_1/cache/film.mpg

Verwende dieses mpg-File zum authorn

/usr/bin/dvdauthor -T

und erzeuge die TOC (Inhaltsverzeichnis)

Script Ende

Da braucht man, glaube ich, nicht viel dazu sagen. Doch eines: Ich verwende kdialog dazu, das Script am Ende anzuhalten. Dadurch schließt sich das Terminal nicht von selbst und ich kann die Meldungen, die dort angezeigt werden, nötigenfalls noch einmal zurückverfolgen.

Scriptstart

Wir öffnen ein Terminal und tippen dort den vollständigen Scriptnamen ein, also komplett mit Pfad und harren der Dinge, die nun kommen.

Brennen der DVD

Das Brennen kann mit k3b erledigt werden. Dazu verwenden wir den Modus

Daten-DVD brennen

Das Verzeichnis VIDEO_TS samt Inhalt und der leere Ordner AUDIO_TS werden nach k3b gezogen. Anschließend drücken wir den Knopf Brennen und warten auf das Ergebnis.

Das sollte beachtet werden

  • Ich empfehle dringend den Einsatz von Marken-Rohlingen des Typs DVD-R.
  • Die maximal mögliche Brenngeschwindigkeit sollte nicht ausgereizt werden. Die halbe Geschwindigkeit ist der Brennqualität durchaus förderlich
  • Dieses Script verarbeitet keinen Dolby-Surround Ton (.ac3)
  • Auf eine DVD passen maximal 4,4 GByte Daten. Mehr geht nicht!

Im zweiten Teil der DVB-Tetralogie wird auch Dolby-Ton verarbeitet. Dort wird dann auch ein Möglichkeit aufgezeigt werden, Filme zu schrumpfen, wenn sie zu lang für eine einzelne DVD sind.

Bedienungsanleitung

Bedienoberfläche von ProjectX
  • Aufnahme mit kaffeine
  • Start des Bash-Scriptes in einem Terminal
    • Vom Script wird ProjectX gestartet
    • Die zu bearbeitende Filmdatei auswählen (Plusknopf links unten)
    • Schnittpunkt mit dem Slider oder den Spulknöpfen anfahren
    • Schnittpunkt speichern (Plusknopf rechts neben den Spulknöpfen)
    • Weiter mit dem nächsten Schnittpunkt
    • Das Ergebnis kann an dem Farbbalken unter dem Vorschaufenster betrachtet werden (was rot ist, fliegt raus)
    • Quickstart drücken
  • Das Bearbeitungsergebnis befindet sich im Ordner ~/dvbscript_1/ergebnis
  • Den Ordnerinhalt mit k3b als Daten-DVD brennen

Links

In der Artikelübersicht ist eine ausführliche Linkliste enthalten: vom DVB zur DVD: Vorstellung der Wiki-Artikel in dieser Serie


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