Vom DVB zur DVD

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Dies ist der erste Artikel der Tetralogie "vom DVB zur DVD".
Es wird erklärt, was getan werden kann, damit diese Aufnahme, auf DVD gebrannt, in einem Stand-alone-Player abspielbar ist.

Diese Beschreibung wurde mit folgenden Distributionen getestet:

Opensuse 11.1 32Bit mit KDE 4.x


Einleitung

Vor noch nicht allzu langer Zeit  (es war das dunkle Zeitalter der Videorecorder) trug sich in unseren Wohnzimmern oftmals folgendes grauslich
anmutende Geschehen zu:
Eine Stimme ist zu hören, forsch und fordernd: "He Mann, nimm mir doch mal den Gottschalk auf!"
Die Reaktion auf solch drängendes Gebaren: Sofortige Suche nach der Bedienungsanleitung des Videorecorders.
Der Mann, triumphierend das gefundene Buch in der Hand haltend, zweifelnd zwar, aber dennoch, tiefgebückt, es mit stierem Blicke
durchforstend. Er, zögernd die eine oder andere Taste am Gerät drückend, hoffend, daß alles auch so funktioniert, wie es im Hexenbuche beschrieben 
steht.
Freude, die hervorbricht, wenn das Gerät dann zu arbeiten anfängt.
Die Frau, den Mann betrachtend, bewundernd, ob dessen technischen Verständnisses.

--Escho 22:14, 22. Jan. 2008 (CET)

Heute gibt es den einen oder anderen Haushalt, in dem ein Videorecorder nur noch zur Zierde dient, bzw. der Kompatibilität zu einem großen Haufen VHS-Kassetten. Blickfang des Wohnraums ist nun ein Flachbildfernseher geworden, an den ein DVD-Recorder angeschlossen ist. Glücklich, wer solche Gerätschaften sein Eigen nennen darf.

Der normal ausgestattete Mitteleuropäer kann jedoch aufatmen. Denn auch sein Computer, aufgerüstet durch eine Sat-Karte, kann Fernsehsendungen aufnehmen und bearbeiten. Voraussetzung ist nur ein anständiges Betriebssystem und ein paar kleine Helferprogramme:

Welche Programme sind nötig?

kaffeine:     Aufnahme und Wiedergabe
libxine1:     Player-Engine, Packman-Version von xine
ProjectX:     Schnitt, Synchronisation, Fehlerbereinigung, Demultiplexen
mplex:        Multiplexen, enthalten in den mjpegtools
dvdauthor:    Kommandozeilentool für das Authorn von DVDs
k3b:	       Brennen
lxdvdrip:     Requantisieren

Diese Programme befinden sich im Repository von packman. Das bedeutet, daß in Yast als Installationsquelle "packman" hinzugefügt werden muß, bevor die Programmpakete, ebenfalls mit Yast, heruntergeladen und installiert werden können. Und wenn wir Yast schon geöffnet haben, dann wählen wir für die Installation noch das Programm "kdialog" aus. Das ist zwar nicht unbedingt notwendig, macht aber eine eventuelle Fehlersuche einfacher.

Die Aufnahme

Für die Aufnahme von Fernsehsendungen wollen wir kaffeine hernehmen (Das Programm verwendet übrigens xine (libxine1) als Player-Engine). Wie wir aufnehmen, ob wir die Sofortaufnahme oder EPG dazu wählen, das bleibt unserem Geschmack überlassen. Wenn wir aber den Sofortaufnahme-Knopf drücken wollwn, sollten wir vorher kaffeine so eingestellt haben, daß die Aufnahme nicht schon nach 30 Minuten zwangsweise beendet wird. Ich habe hier eine Zeitdauer von 600 Minuten eingestellt. Das reicht auch dann, wenn einmal etwas ausgiebiger überzogen wird.

Aufnahmedauer:         DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Sofortaufnahmedauer:      600min

Es wäre vielleicht auch ganz passend, einen Ordner speziell für die Aufnahme einzurichten. Tut man das nicht, so findet man die gespeicherten Filme im persönlichen Ordner wieder und irgendwann wird es dort etwas unübersichtlich. Also: Mit einem Dateimanager unserer Wahl oder über das Terminal den Aufnahmeordner erstellen. Bei mir heißt er:

~/Aufnahme

Bleibt noch, kaffeine mitzuteilen, daß es seine Aufnahmen in diesem Ordner ablegen soll:

Aufnahmeordner:        DVB - DVB einrichten - Aufnahme - Aufnahmen-Verzeichnis:    ~/Aufnahme

Die Verarbeitung

Nachdem wir nun einige Aufnahmen auf unserer Festplatte gespeichert haben, wollen wir eine dieser Aufnahmen so bearbeiten, daß sie auf eine DVD gebrannt werden kann. Und diese DVD soll von jedem handelsüblichen DVD-Spieler wiedergegeben werden können. In der Fachsprache würde man sagen: Wir erstellen eine DVD-Struktur. Ich glaube, diesen Weg vom DVB zur DVD müssen wir erst einmal in der Theorie etwas genauer betrachten, damit wir überhaupt wissen, was wir da so alles vorhaben. Also:

Das digitale Fernsehen DVB ist, wie ja eigentlich fast alles in unserer Gesellschaft, genormt. Und das ist auch gut so. Denn nur so weiß der Satellitenreceiver, was er mit diesen ganzen digitalen Daten anfangen soll. Er empfängt den Datenstrom zum Beispiel vom Satelliten und wandelt ihn so um, daß der Inhalt des Streams auf einem Fernsehapparat auch in sinnvoller Art und Weise angesehen werden kann bzw. auf einem Videorecorder aufgenommen werden kann.

Nun, in unserem Fall heißt der Receiver "kaffeine" und ist ein Computerprogramm. Der Fernseher ist der Monitor und als Videorecorder findet die Festplatte Verwendung. Kaffeine speichert also den DVB-Stream im Aufnahmeordner. Dieser Stream nun enthält die Bild- und Ton-Daten in sich verschachtelt. Diese Verschachtelung wird "Multiplexen" genannt und geschieht nach einem festen Regelwerk. Die Daten auf der DVD sind ebenfalls verschachtelt, jedoch nach einer anderen Regel, sonst wäre es ja zu einfach. Also, beginnen wir, die DVB-Verschachtelung in die DVD-Verschachtelung zu transformieren.

Dazu "Entschachteln" wir erst einmal den DVB-Stream, wir trennen also Bild und Ton voneinander und speichern diese dann in eigene Dateien. Das nennt sich "Demultiplexen". Diese Arbeit lassen wir von "ProjectX" ausführen. Und bei der Gelegenheit schneiden wir gleich die Werbung aus dem Film heraus (ebenfalls mit ProjectX). Beim Demultiplexen werden von ProjectX außerdem Übertragungsfehler ausgebessert und Bild und Ton miteinander synchronisiert.

So, jetzt multiplexen wir das Ganze wieder, allerdings nach den DVD-Regeln. Mplex ist hier der Helfer unseren Wahl. Bei diesem Multiplexen werden die Daten gleich so aufbereitet, daß sie ohne Probleme geauthored werden können.

Authoring, das bedeutet das Erstellen der Verzeichnis-Struktur einer DVD und die DVD-konforme Umwandlung und Einbindung der Daten. Wenn wir uns so eine DVD in einem Dateimanager ansehen, so sehen wir zwei Ordner, VIDEO_TS und AUDIO_TS. Wer nun glaubt, zu erkennen, wo sich Bild und Ton auf einiger fertigen DVD befinden, dem sei gesagt: Denkste! In AUDIO_TS befindet sich kein noch so kleines Fitzelchen einer Tondatei. Ganz im Gegenteil, dieser Ordner ist auf einer Video-DVD vollkommen leer. ER dient nur der Kompatibilität zum DVD-Standard, daer von einer Audio-DVD belegt werden würde. Interessiert uns aber nicht, denn wir wollen ja fernsehen! Und wo sich der Film befindet, das ist nun sonnenklar: Ja, im Verzeichnis VIDEO_TS und zwar in multiplexter Form, augeteilt in verwertbare Häppchen. Zusätzlich befinden sich in diesem Ordner noch einige Verwaltungsdateien.

Und wie wird nun die DVD erstellt? Ganz einfach: AUDIO_TS (leer) und VIDEO_TS (samt Inhalt) auf die Scheibe brennen und fertig!

Okay, das Alles noch einmal in der Zusammenfassung:

Aufnahme mit kaffeine				==>	film.m2t
Demultiplexen und Schneiden mit ProjectX	==>	film.m2v (Video)
						==>	film.m2t (Stereo-Audio)
						==>	film.ac3 (Dolby Raumklang)
Multiplexen mit mplex				==>	film.mpg
Authorn mit dvdauthor				==>	AUDIO_TS (leer)
						==>	VIDEO_TS (alle Daten)
Brennen mit k3b					==>	AUDIO_TS (leer)
						==>	VIDEO_TS (alle Daten)

Viele Wege führen übrigens nach Rom und dieser Weg, den wir hier beschreiten ist nur einer davon. ...aber gar kein so schlechter, wie ich denke.

Das Bash-Script

Scriptname

Beliebig, zum Beispiel:

dvb_verarbeitung_1

Das Bash-Script muß ausführbar gemacht werden: Rechtsklick - Eigenschaften - Berechtigungen - Ausführbar

Scriptstart

Ein Terminal öffnen, dort den Scriptnamen eintippen und auf Enter drücken!

Das Script kann übrigens auf durch Links-Klick auf die Scriptdatei gestartet werden. Damit berauben wir uns aber der Möglichkeit festzustellen, wie weit der Computer mit seiner Bearbeitung schon ist. Und noch eine Startmöglichkeit möchte ich nicht unerwähnt lassen, nämlich die Desktop-Datei. Was es damit auf sich hat, kann hier nachgelesen werden: [[1]]

Scriptcode

#!/bin/bash
 
#++++++++++++++++++++++++++++Vom DVB zur DVD+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

#++++++++++++++++++++++++++Ordnerstruktur erzeugen+++++++++++++++++++++++++++++++++
if [ ! -e ~/dvbscript_1 ]
then
  mkdir ~/dvbscript_1
  mkdir ~/dvbscript_1/cache
  mkdir ~/dvbscript_1/ini
  mkdir ~/dvbscript_1/ergebnis
fi
 
#++++++++++++++++++++++++++Arbeitsordner leeren++++++++++++++++++++++++++++++++++++
rm ~/dvbscript_1/cache/*
rm ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS/*
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/VIDEO_TS
rmdir ~/dvbscript_1/ergebnis/AUDIO_TS

#++++++++++++++++++++++++++X.ini erzeugen+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

echo \
"# Application
Application.Agreement=1
Application.Language=de

# OptionPanel
OptionPanel.NormalLog=0
OptionPanel.closeOnEnd=1" \
> ~/dvbscript_1/ini/X.ini

#+++++++++++++++++++++++++Ausführung projectx++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
#++++++(Quelle auswählen - Schneiden - Demultiplexen - Ziel festlegen)+++++++++++++
java -jar /usr/share/java/ProjectX.jar -demux -gui -ini ~/dvbscript_1/ini/X.ini -out ~/dvbscript_1/cache -name film

#+++++++++++++++++++++++++++++Multiplexen+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
/usr/bin/mplex -f8 ~/dvbscript_1/cache/*.mp2 ~/dvbscript_1/cache/*.m2v -o ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
 
#++++++++++++++++++++++++++Authoring ohne DVD-Menue+++++++++++++++++++++++++++++++++
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -t ~/dvbscript_1/cache/film.mpg
/usr/bin/dvdauthor -o ~/dvbscript_1/ergebnis -T

#+++++++++++++++++++++++++++++++Script Ende+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
kdialog --msgbox "ende"
exit 0

Links

In der Artikelübersicht ist eine ausführliche Linkliste enthalten: vom DVB zur DVD: Vorstellung der Wiki-Artikel in dieser Serie


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